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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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so viel weiß, und wie’n Anwalt wirkt der nicht. Wenn er nicht weggerutscht wäre, hätten wir ihn nicht so schnell wiedergesehen.«
    Auch wenn Cat für jede Information dankbar war, hoffte sie doch, dass die Männer mit ihrem Kaffeekränzchen endlich fertig würden. Sie musste das Hauptquartier von Crock erreichen, dieses verdammte Haus am Fluss, und zwar ehe die Kerle Rob zum Reden gebracht hatten. Bei der Vorstellung, was ihm bevorstand, ließ sie das Gewehr los und biss sich in die Hand, um jeden Laut zu unterdrücken. Der Gedanke war einfach unerträglich. Sie hatte im Irak nur zu oft gesehen, was brutale Gewalt anrichtete. Das würde sie nicht zulassen. Sie musste schnell genug sein. Immerhin war sie bewaffnet und konnte mit einem Gewehr verdammt gut umgehen. Das würden die Kerle doch noch zu spüren bekommen, wenn sie nicht endlich verschwanden.
    Aus dem Tal erklang Hupen. Anscheinend war sie nicht die Einzige, deren Geduld am Ende war.
    »Scheiße. Los, zurück, ehe er uns zu Fuß zurückgehen lässt.«
    Den Geräuschen nach zu urteilen brauchten die Männer einiges an Glück, wenn sie heil unten ankommen wollten, aber das war nicht Cats Problem. Sie wartete, bis sie sicher war, dass die Männer außer Sichtweite waren, und überquerte dann die behelfsmäßige Brücke. Fassungslos starrte sie auf die leere Wasserflasche, die zerknitterten Verpackungen der Energieriegel, die dünne Isolierdecke aus dem Erste-Hilfe-Set und Robs Sweatshirt. Sie griff nach seinem Shirt und vergrub ihr Gesicht in dem weichen Stoff. Der Geruch nach Rob umfing sie wärmend und tröstend. Obwohl sie eigentlich keine Zeit für Sentimentalitäten hatte, verstaute sie es im Rucksack.
    Rob hatte also alles genau durchdacht und geplant, um Crock davon zu überzeugen, dass er alleine unterwegs war. Wenn sie nicht wüsste, wie fatal seine Aktion geendet hatte, hätte sie ihn für seinen Scharfsinn bewundert. Dann kamen ihr die Worte des Mannes in den Sinn. Anscheinend hätte Rob es beinahe geschafft und war nur überwältigt worden, weil er Pech gehabt hatte. Er war wirklich unglaublich. Allerdings tendierte sie im Moment zu
unglaublich verrückt
. Entschlossen riss sie sich zusammen und rannte los. Sie hielt sich dicht an den Felsen und vertraute darauf, dass Crocks Männer das Interesse an dem Gebirge verloren hatten. Die beiden Kerle hatten einen ausreichend großen Vorsprung, sodass sie von ihnen nicht bemerkt werden würde.
    An einem flach abfallenden Geröllhang kam sie rutschend zum Stehen. Die Spuren sprachen für sich. Dort hatte jemand den Weg ins Tal abgekürzt, und Cat ahnte auch, wer es gewesen war. Wenn Rob das geschafft hatte, würde auch ihr der Stunt gelingen.
    Die Rutschpartie klappte, und außer Atem duckte sie sich hinter einen riesigen Felsen, der wie ein überdimensionierter Tisch aussah. Sie hatte ihr Ziel so gut wie erreicht, aber nun war Aufklärungsarbeit angesagt. Ehe sie nicht sicher sein konnte, dass Crocks Männer verschwunden waren, durfte sie es nicht riskieren, den kürzesten Weg zu dem Haus durch den Wald einzuschlagen. Auch wenn sie verdammt wütend auf Rob war, würde sie seinen Plan nicht leichtfertig durchkreuzen und allen deutlich machen, dass sie noch am Leben war.
    Nun zahlten sich die endlosen Trainingseinheiten bei den Marines doch noch aus. Auch mit dem Gewehr im Anschlag und einem Rucksack konnte sie sich lautlos auf dem Bauch bewegen. Vorsichtig legte sie die ersten Meter zurück. Wie befürchtet, stand in einiger Entfernung ein Quad, davor zwei Männer, die rauchten und miteinander redeten. Sehr gut. Aufmerksame Wachposten benahmen sich anders. Von dem Pick-up war nichts mehr zu sehen. Sobald sie im Wald war, würde sie die Fahrtzeit kalkulieren und überlegen, wie lange sie zu Fuß unterwegs sein würde, aber zunächst musste sie den Schutz der Bäume erreichen. Der Gedanke war verführerisch, die Kerle mit zwei gezielten Schüssen auszuschalten, aber ein solches Vorgehen entsprach nicht ihren eigenen Moralvorstellungen, und davon abgesehen könnte der Verlust seiner Männer auch Crock alarmieren.
    Sie hielt sich dicht am Boden, während sie sich auf die Baumgrenze zubewegte. Ihre Kleidung war fast so gut wie ein Tarnanzug, allerdings leider nur fast. Das Restrisiko war vertretbar, zumal es keine Alternative gab. Sie musste eben auf ihr Geschick und die Unachtsamkeit der Männer vertrauen.
    Zunächst klappte alles problemlos. Statt auf Geschwindigkeit setzte Cat auf Unauffälligkeit. Die

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