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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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misstrauisch genug geworden, um seinen Boss damit nicht durchkommen zu lassen.
    Viele Möglichkeiten hatte Rob nicht mehr und zu verlieren noch weniger. Wenn Crock schon seine Nähe suchte, hatte er die passende Antwort für ihn. Vielleicht gelang es ihm, ihn endgültig auszuschalten. Rob senkte den Kopf und warf sich nach vorne. Sein Schwung reichte, um seinen Gegner zu Boden zu stoßen. Crock verlor das Gewehr, und ein Schuss löste sich.
    Mit den gefesselten Händen waren Robs Möglichkeiten begrenzt, aber er warf sich herum und trat zu. Er traf Crock seitlich am Kopf, und das reichte, um den Mistkerl in den Staub zu schicken. Aber dann gingen sie zu dritt auf ihn los. Er sah nur noch, dass Crock bereits wieder aufstand. Verdammt, von dem Tritt hatte er sich mehr versprochen, aber in seinem angeschlagenem Zustand hatte die Wucht gefehlt. Der Muskelprotz hielt ihn an den Schultern fest und drückte ihn zu Boden. Der kurze Moment der Befriedigung musste Rob reichen. Crock ragte mit dem Gewehr in der Hand direkt vor ihm auf, und obwohl Rob den Schlag kommen sah, konnte er nur noch den Kopf etwas abwenden, um die Wucht des Aufpralls zu mildern. Schwärze senkte sich über ihn. Sein letzter Gedanke galt Cat. Hoffentlich war sie in Sicherheit und startete keine selbstmörderische Aktion, um ihm zu helfen. Erst dann hätte er wirklich verloren.

26
    Der Donnerschlag hatte offensichtlich den Höhepunkt des Gewitters gebildet. Endlich kehrte wieder Ruhe ein. Cat drehte sich um, und obwohl sie noch nicht richtig wach war, erwartete sie, auf Robs Nähe und Wärme zu treffen. Aber da war nichts. Schlagartig war sie hellwach. Donner? Nein, das waren Schüssen gewesen! Erst mehrere hintereinander, dann noch ein einzelner. Jetzt herrschte Ruhe. Aber das war kein Grund zur Erleichterung, solange sie nicht wusste, wo sich Rob befand. Wie hatte sie nur im Traum das Gewehrfeuer für ein Gewitter halten können? Sie hätte es besser wissen müssen. Es war bereits hell. Sie blickte auf die Uhr und stöhnte. Schon nach fünf. Eigentlich hatten sie beim ersten Tageslicht aufbrechen wollen, und das war nun schon einige Zeit her.
    Aber als Erstes musste sie klären, wo Rob war. Widerstrebend stand sie auf. Unter dem Schlafsack war es angenehm warm gewesen, nun bekam sie die ganze Wucht der niedrigen Temperaturen zu spüren. Während sie sich rasch anzog, fiel ihr Blick auf Robs Jacke, die ein äußerst bequemes Kopfkissen abgegeben hatte. Wieso war er ohne ausreichende Bekleidung unterwegs? Ein Schauer lief ihr über den Rücken, der nicht aus der Kälte resultierte, sondern aus der Gewissheit, dass etwas geschehen war. Sie griff nach ihrem Gewehr und rannte zu der nächsten Kurve. Ein Blick in das tief unter ihr liegende Tal reichte aus, um ihr den Atem stocken zu lassen. Dort waren mindestens ein Fahrzeug und mehrere Personen. Das sah gar nicht gut aus. Sie ließ sich auf den Bauch nieder und sah durch das Zielfernrohr. Ein sicherer Schuss aus dieser Entfernung war so gut wie ausgeschlossen, aber sie konnte sich so wenigstens einen Überblick verschaffen. In der nächsten Sekunde wünschte sie, sie hätte darauf verzichtet. Ein Mann lag zusammengekrümmt am Boden, und trotz der Entfernung erkannte sie sofort, dass es sich um Rob handelte. Das konnte nicht sein, das durfte einfach nicht sein. Sie widerstand dem Impuls, das Gewehr abzusetzen und so die Wirklichkeit für einige kostbare Augenblicke auszublenden. Ihre Gedanken überschlugen sich. Weder die Fragen noch die naheliegenden Schlussfolgerungen gefielen ihr. Wie war Rob ihren Gegnern in die Hände gefallen, und wie konnte sie ihm helfen? Die Antwort auf die zweite Frage war einfach. Aus dieser Distanz konnte sie nichts unternehmen, und instinktiv ahnte sie, was geschehen war. Mit Robs ausgeprägtem Beschützerinstinkt hatte sie in den letzten Tagen genug Bekanntschaft gemacht. Vermutlich hatte er lange vor ihr bemerkt, dass ihre Verfolger ihre Spur wieder aufgenommen hatten und einen unverantwortlichen und überflüssigen Alleingang gestartet.
    Nun senkte sie doch das Gewehr und presste ihren Kopf gegen den Schaft. »Verdammt, verdammt, verdammt! Ich bring dich um, du verdammter Idiot.«
    Die Sinnlosigkeit ihrer Ankündigung brachte sie erneut zum Stöhnen. Vermutlich übernahm Crock das schon, und sie würde keine Gelegenheit bekommen, ihre Drohung wahr zu machen. Der Ausbruch hatte ihr geholfen, ihre Fassung wiederzugewinnen. Sie war ein Marine, und aufgeben kam für sie nicht

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