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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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verlierst du mich als Kunden«, entgegnete Eddie.
    Der Mann lachte. »Wo willst du diesmal hin?«
    »Ins Stingaree«, erklärte Eddie, worauf der Telefontechniker erklärte, sie kämen direkt daran vorbei. Im Stingaree gebe es die besten gegrillten Krabben auf der ganzen Halbinsel. »Hast du sie schon mal probiert?«
    »Ich war noch nie da«, sagte Eddie, als sie ein Holzschild mit der Aufschrift ESSEN SIE ÜBER DEM WASSER IM STINGAREE passierten. Eine Minute später rollten sie an einem zweiten vorbei. Große, handgemalte Schilder, die er vorher nicht registriert hatte. Eddie zündete sich eine Camel an und hielt dem Fahrer die Schachtel hin, der kopfschüttelnd erklärte: »Hab vor drei Jahren aufgehört. Jeden verdammten Tag vermisse ich es.«
    Er klopfte sich auf den Bauch. »Stattdessen esse ich. Friss dich voll, alte Kuh, irgendwann machst du die Augen zu.«
    Eddie sagte, den Spruch hätte er schon mal gehört. Und er hätte selber vor, zu sterben. Irgendwann. Sie begegneten dem nächsten Schild: STINGAREE – VERSÄUMEN SIE ES NICHT. »Aber vorher muss ich mir unbedingt dieses Stingaree ansehen. Scheint ja ziemlich beliebt zu sein.«
    Der Typ lächelte. Das sei es wirklich, immer viel los dort. Gute Lage, gleich hier am Intracoastal Canal mit Blick über die ganze östliche Bucht. Es hatte große Restauranträume, eine Bar, Außenterrassen, gutes Essen und kaltes Bier. Wenn man in der oberen Etage saß, konnte man den Sonnenuntergang beobachten und Schleppkähne beobachten, die Frachtschiffe durch den Kanal manövrierten, manchmal auch Rennboote voller Mädchen in Bikinis.
    Eddie fand, das klang nicht schlecht.
    »Sag ich doch. Probier mal die Krabben, Mann.«
    »Kennst du den Besitzer?«
    Der junge Mann schüttelte den Kopf. »Soll aber angeblich ein bisschen eigen sein. Also, da sind wir. Gleich hier entlang!«
    Er bremste auf dem grasbewachsenen Randstreifen und deutete auf einen schmalen Feldweg, der in westlicher Richtung ins Sumpfland führte. »Geh einfach eineinhalb Kilometer geradeaus, der Weg endet als Sackgasse am Kanal. Du wirst schon drauf stoßen, ein großes altes Haus. Ansonsten gibt es da bloß noch einen Bootsanleger. Ich würde dich ja hinbringen, aber ich hab einen Termin.«
    »Kein Problem«, sagte Eddie und kletterte aus dem Wagen. »Danke fürs Mitnehmen.«
    Er starrte dem Wagen der Telefongesellschaft nach, wie er langsam auf der Straße verschwand. Dann marschierte er los. Die ockerfarbene Sonne lag direkt vor ihm, zwanzig Grad über dem Horizont, eine Terracottakugel aus glühender Hitze. Seine Füße schwitzten in den Stiefeln. An seiner rechten Ferse bildete sich eine Blase. Strandläufer und Reiher stolzierten durch das brackige Wasser, das in den flachen Gräben zu beiden Seiten des Weges stand. Ein Stück entfernt stiegen zwei Pelikane auf, zogen in weitem Bogen über ihn hinweg und verschwanden. Fort. Er humpelte weiter und versuchte, seinen rechten Fuß weniger zu belasten.
    Einmal hielt er an, um den Stiefel auszuziehen und seine Ferse zu begutachten. Dann nahm er sein Taschenmesser heraus und schob die Klinge unter die Haut der Blase, um die Flüssigkeit herauszulassen. Gerade hatte er den Stiefel wieder angezogen und seinen Weg fortgesetzt, als er hinter sich das Geräusch eines Autos hörte. Er trat zur Seite. Das tiefe Knattern des Auspuffs kam näher. Dann stoppte der Wagen gleich neben ihm, ein blauer Ford Pick-up, ziemlich neu, schlammbespritzt und mit übergroßen Reifen, die ihn hoch über dem Boden hielten.
    »Kann ich dich mitnehmen?«
    Eddie spähte hinüber. Ein Golden Retriever mit traurigen Augen lag mit der Schnauze auf dem Rahmen des offenen Fensters. Eddie streichelte den Hund und warf einen Blick in den Wagen. Unsicher musterte er den Fahrer, einen riesigen bärtigen Mann mit zotteligen schwarzen Haaren und kleinen dunklen Augen. Er trug einen ausgewaschenen Dickies-Overall und ein grünes T-Shirt mit mehreren großen Löchern. Seine massigen, von der Sonne verbrannten Oberarme dehnten die Hemdsärmel derart, dass der Stoff zu platzen drohte. Sein enormer Bauch drückte gegen das Lenkrad und quoll an den Seiten des Overalls heraus. Eddies forschender Blick blieb schließlich auf den Füßen des Mannes haften. Als wollte er sich über alles Übrige lustig machen, trug der Mann ein makelloses Paar handgemachter Larry-Mahan-Stiefel aus rötlicher Schlangenhaut mit schmal zulaufenden Spitzen, Reiterabsätzen und eingenähten Mustern. Die hatten richtig Geld

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