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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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schon für dich anrufen?«
    »Ich weiß nicht. Himmel, es könnte doch immerhin jemand anrufen. Die Finanzierungsgesellschaft zum Beispiel, wegen meinem Auto. Dann sollen sie einfach eine Nachricht hinterlassen. Sag ihnen, ich rufe zurück.«
    »Was soll ich auch sonst tun«, bemerkte ihre Mutter. »Solange du mir nicht sagst, wo du bist. Und wenn nun irgendwas passiert, ein Notfall?«
    »Dann wählst du 911, was denn sonst. Wo ich im Moment bin, gibt es kein Telefon. Und negative Gedanken führen sowieso nur dazu, dass solche Sachen passieren. Denk positiv!«
    Ihre Mutter machte ein leises saugendes Geräusch mit dem Mund. »Ich verstehe gar nicht, wie du ohne Telefon leben kannst.«
    »Du wärst überrascht«, entgegnete Della. »Also, ich muss Schluss machen, mir gehen die Münzen aus. Küss Randy und Waylon von mir. Sag ihnen, Mama hat sie lieb.«
    Ihre Mutter schwieg, traf aber keine Anstalten, das Gespräch zu beenden. »Randy hat Waylon geärgert, das arme kleine Ding.«
    »Na, dann gib ihm ordentlich was hinter die Löffel und stell ihn in die Ecke. Ich will keinen Ärger.«
    »Er keilt nach mir aus.«
    »Dann hol deinen Gürtel raus. Meine Güte, du weißt doch, wie man das macht, Mama, du hast vier Kinder großgezogen.«
    »Deshalb bin ich ja so kaputt.«
    »Ich muss los«, sagte Della. »Ich ruf später an. Bis dann.«
    Sie hängte ein. Verdammt. Sie hätte sie daran erinnern müssen, ihr Eisen zu nehmen.
     
    Della stand in der Hitze neben dem Telefon und wartete auf Eddie und Ray Bob. Sie dachte an Mister Traumschiff und fragte sich, was wohl passiert war. Es ergab keinen Sinn, dass die Zeitung nicht Bescheid wusste. Und sie hatte keine Chance gehabt, etwas aus diesem Polizisten herauszukriegen, Sergeant Eastland. Für ihren Geschmack war er ein Klugscheißer. Vielleicht hielten sie es auch geheim, wo Mister Traumschiff doch so ein wichtiger Manager war. Wegen der Public Relations vielleicht. Große Unternehmen kamen auch mit Mord durch, das hatte sie in Dateline gesehen. Die ganze Sache machte sie jedenfalls verrückt. Wenigstens hatte sie sich mit Ruby geeinigt, wegen der Hütte. Und dass sie nicht zur Arbeit kommen würde. Natürlich wurde sie für die freien Tage nicht bezahlt . Am Monatsende musste sie sich um dieses kleine Problem kümmern, aber eins nach dem anderen. Sie fragte sich, wo der Hyundai jetzt war. Sie dachte an Waylon, der am Daumen lutschte. Junge, die Probleme hörten einfach nicht auf.
    Sie hörte, wie Eddie ihren Namen rief. Er und Ray Bob saßen schon im Auto, draußen auf dem Parkplatz, und tranken Bier. Wahrscheinlich wäre es das Beste, überhaupt nicht bei ihnen einzusteigen. Sondern zu Fuß nach Hause zu gehen. Ray Bob war schon halb zugedröhnt. Als sie neben Della bremsten, rollte der Caddy langsam auf die Straße. Sie stieß einen Schrei aus, und das machte Ray Bob wütend. Sie warfen sich gegenseitig Schimpfwörter an den Kopf, während Eddie still wie ein Mäuschen auf dem Beifahrersitz hockte.
    Aber in dieser Hitze würde sie auf keinen Fall zu Fuß gehen.
    Als sie auf den Rücksitz kletterte und sich zwischen die Lebensmitteltüten quetschte, beobachtete Ray Bob sie im Rückspiegel, eine nicht angezündete Zigarette im Mundwinkel. Immer noch sauer, der Scheißkerl. Ohne sich zu ihr umzudrehen, sagte er: »Der verdammte Zigarettenanzünder ist weg. Hast du ihn dir unter den Nagel gerissen?«
    »Was für eine Frage«, sagte Della. »Ich bin doch kein Dieb. Aber falls du ihn finden solltest, steck ihn dir in den Arsch.« Sie kreuzte die Arme und schaute zur Seite hinaus. Im Stillen ergänzte sie: Entschuldige meine Ausdrucksweise.
    Ray Bob starrte immer noch in den Rückspiegel. »Wenn gewohnheitsmäßige Lügner für kleine Dinge beschuldigt werden, die sie nicht getan haben, dann reagieren sie viel beleidigter als normale Leute.«
    »Tatsächlich«, murmelte Della.
    »Das behauptet jedenfalls Dashiell Hammett«, erklärte Ray Bob. »Er hat es mal in einem Buch geschrieben.«
    »Tja, dafür solltest du ihm einen Preis verleihen.«
     
    Mit quietschenden Reifen bog Ray Bob auf die Küstenstraße. Eddie stützte sich am Armaturenbrett ab, um sein Bier nicht zu verschütten. Als sie die Kurve hinter sich hatten, zupfte er an seinem Ohrring. Mann, er hasste es, wenn Della und Ray Bob sich stritten. Sie taten es ja nicht bloß zum Spaß. Diese ganze Wut verursachte einen Klumpen in seinem Bauch.
    Er lehnte den Kopf hinaus in den Wind und schloss die Augen. Es schien ihm, als

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