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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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zweite drohend die blinkenden Schwerter reckte.
    Die Flüchtlinge hatten zwar einen kleinen Vorsprung gewonnen, aber ihre Sache stand schlecht. Plötzlich, als hätten sie einen unhörbaren Befehl erhalten, verfielen die Rüstungen in einen ungelenken Laufschritt. Obwohl sie plump und tollpatschig dabei aussahen, begannen sie aufzuholen.
    »Hat keinen Zweck - schneller kann ich nicht laufen«, knirschte Robbi grimmig. »Ich versuche doch sie aufzuhalten ...«
    »Nicht nötig!«, keuchte Tobbi und setzte die rettende Idee, die ihm buchstäblich in der allerhöchsten Not eingefallen war, ohne lange Erklärung in die Tat um: Er klaubte eine gute Hand voll von den steinharten, gelben Erbsen aus der Hosentasche und streute sie während des Laufens auf den Boden. Und noch eine Hand voll. Und dann noch eine dritte ...
    Schon streckte die erste Reihe der grimmigen Eisenkrieger ihre Hellebarden aus ...
    Da! Sie schwankten! Die klobigen Beine rollten ihnen auf den Erbsen davon, ohne dass sie etwas dagegen tun konnten. Mit einem gewaltigen Spektakel stürzten sie auf den Steinfußboden. Die zweite Reihe stolperte über ihre Vordermänner und so ging es weiter mit der dritten, der vierten, der fünften, sechsten und letzten Reihe. Es klirrte, polterte und rumpelte, als sei ein voll beladener Güterzug entgleist. Helme kullerten über den Boden, Hellebarden brachen krachend in zwei Teile, Schwerter und alle möglichen Waffen schepperten, als würde ein ganzer Eisenwarenladen durcheinander geworfen. Ein Trümmerhaufen von Rüstungen und ein unentwirrbares Knäuel von Eisenzeugs türmte sich bis fast unter die Decke.
    »Die sind wir los!«, schrie Tobbi pustend.
    »Das war Rettung im letzten Augenblick. Klick!«, stöhnte der kleine Roboter und wackelte erleichtert mit der Antenne. »Ich weiß nicht, was sonst aus uns geworden wäre. Die Übermacht war wirklich zu groß.«
    »Ich bin sehr stolz auf dich«, piepste Polly MacMouse. »Übrigens - dieser Einfall mit den Erbsen hätte auch von mir sein können! Hm - warum habe ich ihn eigentlich nicht gehabt ...? Liegt wohl daran, dass ich so gern Erbsen esse ... Gibst du mir noch ein Stückchen Backobst?«
    Tobbi reichte ihr eine getrocknete Aprikose und meinte nachdenklich: »Wieso können leere Ritterrüstungen laufen? Das will mir einfach nicht in den Kopf.«
    »Sie sind auch nicht ferngesteuert gewesen, sonst hätte ich die Signale mit meiner Antenne empfangen müssen«, murmelte Robbi, der sich diese mysteriöse Angelegenheit auch nicht erklären konnte.
    »Das ist Zauberei!«, behauptete Polly steif und fest. »Ich sage ja immer, auf alten, schottischen Burgen passieren die unmöglichsten Sachen. Nur Zuckerstückchen regnet es nicht! Zu dumm! Übrigens glaube ich nicht, dass Ghosty hinter diesem heimtückischen Angriff steckt. Erstens wollte er uns warnen. Zweitens ist er viel zu gutmütig, um so was anzuzetteln. Außerdem kann er nur gespenstern und nicht zaubern.«
    In dem »Ritterrüstungsgerümpelhaufen« rührte sich immer noch nichts.
    »Die haben ausgezaubert!«, sagte Robbi befriedigt.
    Trotzdem schritten sie jetzt tüchtig aus, um eine möglichst große Entfernung zwischen sich und diesen unglückseligen Ort zu bringen. Schließlich konnte man nie wissen ...

VIERZEHNTES KAPITEL
     
    In diesem Kapitel verschwinden Personen und Dinge. Zuerst tauchen auf geheimnisvolle Weise Silbergeräte auf, um sofort noch geheimnisvoller wieder zu verschwinden. Ghosty verschwindet mit dem Kopf voran. Polly MacMouse verschwindet, weil sie zu vorwitzig ist; Tobbi und Robbi verschwinden, weil sie ihre Freundin nicht im Stich lassen wollen.
     
    Nach diesem unerfreulichen Abenteuer mit den angriffslustigen Ritterrüstungen irrten sie eine ganze Weile in den Gängen umher. Selbst Polly MacMouse hatte keinen blassen Schimmer mehr, wo sie sich befanden. Tobbi war während der Flucht nicht dazu gekommen, Richtungspfeile zu zeichnen, und das war durchaus verständlich.
    Endlich, nach ziemlich langer Zeit, entdeckte Robbi mit seinen scharfen Augen ein Kreuz. Kurz darauf einen Pfeil. So konnten sie sich orientieren, und von da an dauerte es kaum fünf Minuten, bis sie den Pfeil mit dem Wort »Waffenkammer« wieder gefunden hatten. Auf Pollys Vorschlag hin kletterten sie dann die vielen Stufen der Wendeltreppe empor bis hinauf zur höchsten Plattform des mittleren Turms.
    Der kleine Roboter knurrte und klickte während des Aufstiegs. Als sie endlich auf der Turmspitze angelangt waren, musste er

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