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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich in einer großen Stadt wohl fühlte.
    Aber in Tütermoor gefiel es Tobbi gar nicht schlecht. Natürlich war Tütermoor nicht mit einer Großstadt zu vergleichen. Nicht einmal mit einer Kleinstadt.
    Tütermoor war ein Dorf, und zwar ein ungewöhnlich kleines. Es lag ganz in der Nähe von ...
    Ach, es ist völlig unwichtig, wo Tütermoor genau lag. Wichtig ist nur, dass es dort saftige Wiesen, herrliche Obstgärten und einen vergoldeten Wetterhahn gab. Außerdem: eine Schule mit achtzehn Schulkindern, Enten, Gänse, Hühner, Kühe, Schweine, Hunde und Katzen, einige Pferde, sieben fette und zwei magere Ochsen und drei Mäusefamilien mit Kindern, Enkeln und Urenkeln.
    Die Milch in Tütermoor kam direkt von den Kühen und nicht etwa aus dem Milchgeschäft. Jeden Morgen stand eine dicke Sahneschicht obenauf, eine Sahneschicht - so dick wie ein Männerdaumen! Die Kuchen rochen dort nach reiner Butter; die Frauen wussten noch genau, wie ein Bratapfel geschmort werden musste und es gab vor allen Dingen viel häufiger hitzefrei als anderswo.
    Auch die Sache mit dem Wetter war in der Gegend von Tütermoor sehr praktisch und vernünftig geregelt: Im Sommer schien die Sonne jeden Tag; im Winter fror oder schneite es und es regnete immer nur dann, wenn der Regen auch dringend gebraucht wurde. Also genau, wie sich das gehörte!
    Deshalb wurden die Tütermoorer Mohrrüben doppelt so lang und die Kohlköpfe sogar dreimal so dick wie in jeder anderen Gegend. Spatzen gab es fast viermal so viele wie es Einwohner gab und mindestens die Hälfte aller Spatzen wohnte in Tante Paulas altem Efeu.
    Nur Technik gab es nicht in Tütermoor. Man kam ohne Technik aus. Merkwürdig! So was ist außergewöhnlich selten.
    Ach so! Etwas gab es allerdings in Tütermoor, das mit Technik zu tun hatte: das elektrische Licht und die Motorspritze der Freiwilligen Feuerwehr. Darauf konnten selbst die Tütermoorer nicht verzichten. Das heißt, die Feuerwehrspritze bekam nur die Feuerwehr zu sehen. Sie stand sauber eingefettet im Feuerwehrgeräteschuppen. Und dort blieb sie auch. Weil's in Tütermoor eben nie brannte!
    An Tante Paula war nichts auszusetzen - jedenfalls nicht viel. Sie war eine prima Tante. Eine bessere hätte Tobbi sich nicht wünschen können. Ihr Apfelkuchen zerging auf der Zunge, mit ihrem fabelhaften Himbeersaft war sie durchaus nicht geizig. Vertraute man ihr ein Geheimnis an, dann posaunte sie es nicht gleich in der ganzen Gegend herum. Sie konnte schweigen, und das können nur die wenigsten Tanten.
    Nur vor einem Schnupfen hatte Tante Paula einen gewaltigen Respekt. Selbst dann, wenn es nur ein kleiner Schnupfen war.
    Das war auch der Grund, weshalb Tobbi jetzt in seinem Bett lag.
    Vor vier Tagen, als sie aus der Stadt abreisten, hatte Tante Paula gesagt: »Du wirst sehen, mein Junge, bei uns in Tütermoor ist die Luft besser. Und einen Schnupfen bekommst du dort nie.«
    Das mit der guten Luft stimmte. Das mit dem Schnupfen stimmte aber nicht! Da musste Tante Paula wohl irgendein Fehler unterlaufen sein: das Erste, was Tobbi in Tütermoor bekam, war ein - Schnupfen. Nach genau vier Tagen, nämlich heute!
    »Nun schlägt's dreizehn! Wie kann's bloß angehen?«, brummte Tante Paula und stopfte Tobbi ins Bett.
    Und weil Tobbi daran nichts ändern konnte, tat er das, was alle Erfinder tun, wenn sie mit einem Schnupfen im Bett liegen: Er beschäftigte sich mit seiner Erfindung.
    Die Pläne für das Fliewatüüt waren fix und fertig, schon seit vierzehn Tagen. Aber sie mussten noch einmal überprüft werden. Das tut jeder gute Erfinder, bevor er mit dem Bau beginnt. Tobbi holte also die Konstruktionspläne aus der Nachttischschublade, denn er hatte sie selbstverständlich mit nach Tütermoor genommen. Eine Überprüfung konnte er auch im Bett erledigen. Er stopfte sich ein Kissen in den Rücken, stellte die Knie hoch und lehnte den Zeichenblock dagegen. Bleistift, Buntstifte und Radiergummi legte er griffbereit auf die Nachttischplatte - falls irgendeine Änderung nötig werden sollte.
    Als Nächstes bildeten sich die berühmten »Erfinderdenkfalten« auf seiner Stirn. Das sind besondere Falten, die nur auf Erfinderstirnen vorkommen. Und auch da nur bei den guten Erfindern. Sie verlaufen waagerecht - nicht senkrecht! Außerdem sehen sie noch besonders pfiffig aus und sind besonders schön geschwungen. Etwa wie ein ausgebreiteter Möwenflügel.
    Und dann machte sich Tobbi an die Arbeit.
    Der Rumpf des Fliewatüüts sah aus wie ein

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