Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
blaue Taste und fuhr den Teleskoparm schleunigst wieder ein.
    Ein echtes schottisches Burggespenst lässt sich eben nicht einfangen, selbst nicht mit einem »Spezial-Roboter-Teleskoparm«.
    Ghosty war allerdings ernstlich böse.
    »Macht was ihr wollt! Ich habe euch gewarnt! Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!«, zeterte er wutentbrannt.
    »Nun hör mir mal ruhig zu«, versuchte Polly MacMouse das ergrimmte Burggespenst zu beschwichtigen. »Lass uns doch noch mal in Ruhe über die ganze Angelegenheit reden ...«
    »Nein! Nein! Nein! Ouuuuiiiijiiiiii ... ooh ... ouijihhhhiiiiii ...« Mit diesem durchdringenden Geheul und einem leuchtend violetten Kopf entschwebte Ghosty rücklings durch die dreieckige Türöffnung. Vorher hatte er sich allerdings noch mit einem ärgerlichen Schwung den Gespensterkopf auf die Schulter gestülpt. Eine ganze Weile konnten sie noch seinen schauerlichen Gesang hören, bis er leiser und leiser wurde und schließlich ganz verstummte.
    »Nun haben wir den Salat!«, schimpfte Polly MacMouse.
    Robbi wackelte missvergnügt mit der Antenne und meinte zerknirscht: »Vielleicht war ich doch ein bisschen zu grob zu Ghosty. Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass er gleich beleidigt sein würde. Ich hab's bestimmt nicht böse gemeint. Ich wollte nur, dass er uns eine vernünftige Auskunft gibt.«
    »Du hättest besser auf mich hören sollen«, sagte Polly ein wenig vorwurfsvoll. »Ghosty ist ein sehr empfindliches Burggespenst und wenn man ihm grob kommt, schnappt er ein. Und wenn er erst eingeschnappt ist, wird er störrisch wie ein Maulesel und man kriegt nicht ein einziges Wort mehr aus ihm heraus. Ich kenne das.«
    »Aber wie soll's jetzt weitergehen?«, fragte Tobbi niedergeschlagen.
    »Wir müssen eben sehen, dass wir Ghosty irgendwo wieder finden. Ich will euch lieber gleich sagen - das kann unter Umständen Stunden dauern.« Polly bat eindringlich: »Und wenn wir ihn wieder gefunden haben, lasst mich bitte mit ihm verhandeln, ja?«
    »Gewiss, Polly«, versprach Tobbi.
    »Mein Wort drauf!«, versicherte der kleine Roboter.
    Polly MacMouse lutschte eine Weile nachdenklich an ihrer Schwanzspitze herum und meinte dann: »Komisch ... Mit dem guten alten Ghosty muss irgendetwas nicht in Ordnung sein. Seit einem Jahr ist er scheu und lässt sich kaum noch auf ein Plauderstündchen ein, was er früher immer tat. Und wenn man ihn einmal zufällig trifft, hat er es immer eilig und brummelt etwas vor sich hin, das wie ›... hab dringend zu tun! Keine Zeit ...‹ klingt. Nun frage ich euch: Was kann ein ordentliches Burggespenst schon Wichtigeres zu tun haben, als schön zu gespenstern? Aber nein! Wenn man's genau nimmt, muss man sagen, dass Ghostys Gespenstervorstellungen auch schon nachgelassen haben.« Polly schüttelte betrübt das Köpfchen und erklärte abschließend: »Da kann einer sagen, was er will: Auf Plumpudding Castle stimmt irgendetwas nicht!«
    »Fragt sich nur was ...«, seufzte Tobbi.
    »Wenn wir das wüssten, hätten wir die dritte Roboter-Prüfungsaufgabe gelöst und könnten nach Hause fliegen«, knurrte Robbi.
    »Wir kommen schon noch hinter das Geheimnis von Plumpudding Castle«, sagte Polly MacMouse zuversichtlich. »Schließlich möchte ich ja auch wissen, was in meiner eigenen Wohnung vorgeht. Also, vorwärts, Leute!«
    Sie mussten zuerst eine abscheulich enge und steile Wendeltreppe hinuntersteigen. Und dreieckig war sie natürlich auch. Aber Dreiecke bedeuteten für Robbi und Tobbi schon nichts Neues mehr. Gewundert hätten sie sich nur, wenn es in Plumpudding Castle eine ganz normale, runde Wendeltreppe gegeben hätte.
    Der kleine Roboter setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Plötzlich blieb er stehen, lachte und meinte:
    »Wenn jetzt eine gute Fee zu mir sagen würde: Robbi, mein Sohn, du darfst einen Wunsch tun! - Was glaubt ihr, würde ich mir wohl wünschen?«
    »Vielleicht ein Stückchen Zucker?« Polly MacMouse zog Geschmacksfäden.
    »Es ist eher ein technischer Wunsch«, riet Tobbi, der seinen Roboterfreund besser kannte.
    »Richtig! Etwas Technisches!«, bestätigte Robbi. »Einen Fahrstuhl, der transportabel ist, damit das Treppensteigen endlich mal aufhört! Klick!«
    Das sah dem kleinen Roboter ähnlich!
    Unten am Treppenfuß machten sie Halt. Aber so sehr sie auch lauschten, von Ghosty war nichts mehr zu hören oder zu sehen. Nirgends schimmerte ein gelber, blauer, roter oder violetter Kopf. Es war leicht, in dem Irrgarten von Plumpudding Castle

Weitere Kostenlose Bücher