Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
ließ ich Denise zu mir bitten.
    Auch sie hatte geweint. »Arme Verita. Ich habe sie geliebt. Ihre Aura war so rein.«
    »Sie war wirklich ein guter Kerl«, sagte ich. »Hör zu, Denise, ich brauche Hilfe. Wenn meine Fragen dir allzu sehr zusetzen, so sag mir das bitte. Ich möchte auf keinen Fall Unruhe in dir auslösen.«
    »Ich liebe dich, Gareth. Ich werde alles tun, um dir zu helfen.«
    »Als Bruder Jonathan dich in der Klause in der - wie habt ihr das noch genannt? - Umwandlung hatte, wurdest du von ihm doch gewissermaßen exorziert. War wirklich die Erinnerung an mich das, was er aus dir auszutreiben versuchte?«
    »So schien es jedenfalls.« Sie zögerte. »Damit fingen unsere Sitzungen immer an. Er sagte mir, ich müßte dich gleichsam ausscheiden, aus Seele und Körper.«
    »Habt ihr sonst noch über etwas gesprochen?«
    »Ich glaube, ja. Aber ich erinnere mich nicht mehr richtig daran. Nach den Fragen über dich schien alles andere immer irgendwie zu - zu verschwimmen.«
    »Das kam von den Pentothalspritzen, die er dir gab«, erklärte ich. »Als ich dich ins Krankenhaus brachte, fanden sich in deinem Blut immer noch Spuren davon. Und bei einer dieser Injektionen mit einer unsterilisierten Nadel wurde die Gelbsucht auf dich übertragen.«
    »Das ist das Wahrheitsserum, nicht wahr?«
    »Ja. Aber es kann auch für Hypnose benutzt werden. Vielleicht gab es irgend etwas, das du vergessen solltest, ohne daß es dir bewußt wurde.«
    »Ich wüßte nicht, was das gewesen sein könnte. Im ersten Jahr dort unten war ich allerdings seine Sekretärin und mußte auf alles ein Auge haben. Sogar seine Berichte habe ich alle getippt.«
    »Berichte? An wen?«
    »Ach, an einen Haufen Leute. Soweit es religiöse Dinge betraf, gingen die entsprechenden Berichte natürlich an Reverend Sam. Die anderen gingen an ... an .« Ein Ausdruck von Ratlosigkeit erschien auf ihrem Gesicht. »Komisch, aber ich scheine mich einfach nicht erinnern zu können.«
    »Was betrafen die anderen Berichte denn?«
    Sie überlegte einen Augenblick, schüttelte dann den Kopf. »Daran kann ich mich auch nicht mehr erinnern.«
    Wortlos sah ich sie an, wartete.
    »Tut mir leid, Gareth«, sagte sie. »Tut mir wirklich leid.«
    Ich lächelte. »Ist schon gut.«
    »Dann gehe ich jetzt wohl besser wieder an meine Arbeit.«
    Ich wartete, bis sie fast schon an der Tür war, ehe ich meiner Eingebung folgte. Dann sagte ich scharf: »Lonergan!«
    »Ich weiß schon«, versicherte sie, ohne sich umzudrehen, »er bekommt immer die oberste Kopie.« Sie sagte es automatisch und ging dann weiter, als ob sie überhaupt nicht gesprochen hätte. Erst als sie ganz an der Tür war, schaute sie zurück und sagte: »Bis später, Gareth.«
    »Bis später, Denise.«
    Ich wartete, bis sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. Dann rief ich die Personalabteilung an. Eine Männerstimme meldete sich: »Hier Erikson.«
    »Haben Sie alle Personalakten der Club- und Hotelangestellten, Mr. Erikson?«
    »Ja, Sir, im Computer.«
    »Ich brauche ein paar Informationen. Können Sie zu mir ins Büro heraufkommen?«
    »Bin sofort bei Ihnen, Mr. Brendan.«
    Zehn Minuten später hatte ich alle Informationen, die ich wünschte.
    Bei seiner Bewerbung hatte jeder Angestellte drei persönliche Referenzen angeben müssen. Und eine der drei Referenzen, die sich bei sämtlichen Generalmanagern und Einkäufern fand, war John Lonergan.
    Die ganze Sache wurde sonnenklar.
    Er hatte es mir ja selbst klipp und klar gesagt. Damals, als ich nach der Explosion vor dem kleinen Laden am Santa Monica Boulevard zu ihm ins Auto gestiegen war: Hätte er nicht schützend seine Hand über mich gehalten, so wäre ich von Julio den Wölfen zum Fraß vorgeworfen worden. Später, in Mexiko, hatte Dieter es angedeutet, als er mir sagte, daß ohne die Einwilligung meines Onkels Julio gar nicht in Los Angeles existieren könne und daß Lonergan der einzige Mensch sei, der Julio davon abbringen könne, den Flugplatz für seine Zwecke zu benutzen.
    Vermutlich hatte Julio keinen einzigen Tag darauf verzichtet, den Flugplatz zu benutzen. Hatte nicht darauf zu verzichten brauchen. Und als ich das Hotel dann übernahm, hatte Lonergan alles Gewünschte beisammen. Vermutlich war es das profitabelste Ein-Mann-Kartell aller Zeiten gewesen. Dreihundert Millionen Dollar pro Jahr mit eingebautem Profit bei jeder Station, von der Herstellung bis zum Verkauf.
    Und nicht einen einzigen Penny hatte es ihn gekostet. Er hatte alles mit

Weitere Kostenlose Bücher