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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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ganz originell. Gib mir Bescheid, wenn du schießt. Ich würde gern sehen, was passiert.«
    »Okay, wann gibt’s Abendessen?«
    »Um zehn.«
    »Dann werde ich mich duschen und umziehen.« Er verschwand. Wenig später tauchten Lonergan und Verita auf. »Möchtet ihr einen Drink?« fragte ich, als der Butler erschien.
    »Einen trockenen Martini«, sagte Lonergan.
    »Tequila«, sagte Verita.
    Ich warf ihr einen kurzen Blick zu. »Nanu. Ich dachte, du bist auf Whisky eingeschworen.«
    »Wir sind in Mexiko.« Sie lächelte. »Ich bin jetzt zu Hause.«
    Der Butler brachte die Drinks und verschwand. Lonergan nahm mir gegenüber Platz, Verita setzte sich in den Sessel neben ihm. »Wir haben einen Spaziergang gemacht und uns dabei ein bißchen umgesehen.« Lonergan nickte bekräftigend.
    »Und was für einen Eindruck hast du, Onkel John?« fragte ich.
    »Die haben das Geld hier wirklich reingesteckt«, erwiderte er. »Da gibt’s gar keinen Zweifel. Aber Verita hat etwas Interessantes herausgefunden, und ich meine, du solltest es hören.«
    Ich sah sie an. »Ja?«
    »Ich habe mich den ganzen Nachmittag mit dem Personal unterhalten. Auf diese Weise erfährt man mehr. Die Leute wissen so manches, wovon nicht einmal die Besitzer eine Ahnung haben.«
    Ich nickte.
    »Die Leute haben so ihre Ansicht, weshalb hier der Erfolg ausgeblieben ist.«
    »Nämlich?«
    »Dieter hatte seinen internationalen Set hergeholt. Die übernahmen dann praktisch das Kommando. Als er ihnen schließlich sagte, sie sollten mal ein bißchen langsamer treten, da verkehrten sich plötzlich die Fronten, und sie stellten sich gegen ihn - belegten das Hotel sogar mit einer Art Bannfluch. Und du kennst diese Leute ja. Die beherrschen praktisch den Jet Set. Sagen sie okay, so kommt die Society gerannt, siehe Capri, siehe Acapulco, siehe Südfrankreich. Sagen sie, es ist nicht mehr >in<, so ist man erledigt, siehe Patinos Besitz unten an der Küste oder auch Porto Cervo, Aga Khans Anlage auf Sardinien.«
    »So ungeheuer plausibel finde ich das nicht«, sagte ich. »Ich meine, so leicht überwirft man sich ja nicht, und weshalb sollte Dieter es zum Bruch mit seinen Freunden kommen lassen, denn das waren sie doch?«
    »Nach der einen Version hat ihm irgendeine reiche Tunte seinen festen Freund abspenstig gemacht.« Von ihrem Handrücken leckte sie etwas Salz ab, dann nippte sie an ihrem Tequila. »Nach der anderen Version hat sein Vater von ihm verlangt, daß er sie rauswirft. Er will nämlich, daß Dieter heiratet und für einen Stammhalter sorgt. Die Frau hat er seinem Sohn auch schon ausgesucht, eine Kusine zweiten Grades oder so.«
    »Heißt sie Marissa?«
    Verita nickte. »Das ist der Name, den er erwähnte. Sie arbeitet im Büro. Hast du sie kennengelernt?«
    »Ja. Dieter hatte sie für mich als Dolmetscherin abbeordert. Ich erklärte ihr, daß ich ja dich habe und sie nicht brauche. Aber ich habe sie gebeten, mit uns zu Abend zu essen.«
    »Ich dachte, du hast geschlafen«, sagte Lonergan.
    Ich lachte. »Das war, bevor ich mich ein bißchen langlegte. Ich ging schwimmen, und als ich aus dem Wasser kam, war sie da.«
    »Die Reichen und die Schwerreichen bekommst du jetzt bestimmt nicht mehr her«, sagte Lonergan.
    »Das ist gut so«, erwiderte ich. »Denn das bedeutet, daß Halsbach praktisch gar keine Wahl bleibt. Wir sind die einzigen Interessenten weit und breit, und wenn wir abspringen, dann ist für sie Feierabend.« Ich trat hinter die Bar und schenkte mir nach. »Soeben ist das Angebot, das ich ihnen machen wollte, um fünfzig Prozent geschrumpft.«
    »Du wolltest neun Millionen bieten?«
    »Nein. Das wäre ja die Hälfte von dem, was sie verlangt haben. Zwölf Millionen wollte ich bieten. Jetzt sind’s nur noch sechs.«
    »Da ist noch etwas, was du wissen solltest«, sagte Lonergan.
    »Und das wäre?«
    »Eine neue Information aus meinem Büro. Es heißt, daß Julio hier unten seine Hand mit im Spiel hat, und zwar beträchtlich.«
    »Gibt es dafür Beweise?«
    Er hob die Schultern. »Nun - immerhin ist die Start- und Landebahn kaum mehr als einen Katzensprung von Culiacan entfernt.«
    Ich wußte, worauf er hinauswollte. Culiacan war das Rauschgiftzentrum von Mexiko. Was immer an Drogen aus Mexiko in die Vereinigten Staaten gelangte, hatte Culiacan als Start- oder aber als Umschlagplatz. »Und unsere Gastgeber, hängen die womöglich mit drin?« fragte ich.
    »Darüber bin ich nicht im Bilde.«
    Ich trank einen Schluck und blickte zu Verita. »Gehst

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