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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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triffst, wirklich deine eigenen Entscheidungen.«
    Ich schwieg.
    »Natürlich würde ich mich freuen, wenn du dich entschließen könntest, zu mir zu kommen - mit einzusteigen.«
    »Solche Spiele sind nichts für mich, Onkel John«, sagte ich fast leise. »Das hast du gerade selbst betont.«
    In seinen Augen zeigte sich ein nachdenklicher Ausdruck. »Weißt du denn, was du am liebsten tun würdest?«
    »Ja, Onkel John. Ich glaube schon.«
    Zweites Buch Die obere Seite
    Der Pilot ging mit der Lear auf tausend Meter herunter und zog eine weite Schleife, so daß wir die ganze Küste von Mazatlan überblicken konnten. Blaugrün schlug das Wasser des Pazifik an Sandstrände von geradezu funkelndem Weiß. Murtagh beugte sich über den Tisch vor und wies mit dem Finger durchs Fenster. »Wir werden’s gleich sehen können, Mr. Brendan.«
    Mein Blick folgte der Richtung, in die sein Finger zeigte. Zuerst sah ich nichts als grünen Dschungel. Dann tauchte plötzlich die Landebahn auf, ein schmaler Streifen inmitten der Bäume, und weiter dahinter das Hotel.
    Auf den ersten Blick wirkte das elf Stockwerke hohe Gebäude, eine moderne Konstruktion aus Beton, Metall und Glas, wie ein Fremdkörper in dieser Wildnis. Doch der Eindruck wandelte sich, als ich die Bungalows mit den schilfoder strohgedeckten Dächern sah und die einzelnen Swimming-pools und die Tennisplätze und die weiten Golfplätze. Näher am Strand gab es Cabanas und einen Pool von olympischem Ausmaß. In einer Art Hafen lagen, eines neben dem anderen festgemacht, Sportfischerboote. Wie Möwen schienen sie auf den Wellen zu reiten, und ich begriff, daß diese Hotelanlage eine Welt für sich war.
    »Wo würde das Kasino hinkommen?« fragte ich.
    »In die unmittelbare Nähe des Hotels«, erwiderte Murtagh.
    Inzwischen lag das Hotel weit hinter uns. In der Ferne konnten wir die Häuser von Puerto Vallarta erkennen und hinter uns, wie eine Art Gebilde aus Staubdunst, La Paz. Der Pilot zog die Maschine ganz herum und hielt, tiefergehend, auf den Landestreifen zu. Er fuhr das Fahrgestell aus, und ich spürte, wie ein leichter Ruck durch die Lear ging. Wenig später setzten wir auch schon auf.
    Als der Pilot die Fahrt abbremste, wurden wir für einen Augenblick gegen unsere Sitzgurte gedrückt. Dann rollte die Maschine mit mäßiger Geschwindigkeit auf ein kleines Gebäude zu.
    Lonergan saß mit ausdruckslosem Gesicht neben mir. Auf der anderen Seite des Passagierraums saßen Verita und Bobby, die ihre Gurte jetzt lösten. Hinter ihnen schwatzten Bobbys vier Modelle, und seine beiden Assistenten waren bereits dabei, ihre Ausrüstung und ihr Gepäck für den Ausstieg bereitzustellen.
    Bobby stand auf. »Wenn wir uns beeilen, können wir wenigstens noch eine Serie schießen, bevor’s dunkel wird. Müßte doch ein paar Superschüsse geben - im Sonnenuntergang am Strand.«
    »Wir werden alles bereit machen«, erwiderte einer der Assistenten.
    Bobby sah mich an. »Was hast du vor?«
    »Mich erwarten Meetings. Mach du nur. Wir sehen uns alle beim Dinner.«
    Sie waren von Bord und in Richtung Strand verschwunden, noch ehe Murtagh uns mit der Gruppe bekannt gemacht hatte, die zu unserem offiziellen Empfang erschienen war.
    Zu den sechs Leuten gehörte auch der Bürgermeister der Stadt. Alle waren klein, mit einer Ausnahme. Dieser Mann, blond, blauäugig, mit sonnengebräuntem Gesicht und blendend weißen Zähnen, maß mindestens einsachtzig. Er hieß Dieter von Halsbach, war zwar in Mexiko geboren, aber als Sohn deutscher Eltern, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Mexiko ausgewandert waren. Er war hier der jefe. Als wir einander die Hände schüttelten, spürte ich untrüglich etwas, wovon in den vertraulichen Berichten über ihn nichts gestanden hatte - er war schwul.
    Lonergan und ich stiegen mit ihm in eine weiße CadillacLimousine. Verita, Murtagh und die anderen folgten in einem zweiten Auto.
    »Ich habe Ihnen drei Bungalows reserviert, Mr. Brendan«, sagte Dieter von Halsbach.
    »Danke«, erwiderte ich. Seine Erklärung klang recht pompös. Nach allem, was ich bisher gesehen hatte, stand zu erwarten, daß wir die einzigen Gäste sein würden. Durch das Fenster betrachtete ich die gepflegten Gärten, an denen wir während der Fahrt zum Hotel vorüberkamen. »Da haben Sie wirklich großartige Arbeit geleistet.«
    »Nun, wir haben auch weder Kosten noch Mühe gescheut. Vater und ich sind der Ansicht, daß man eine Sache richtig machen muß.«
    Ich musterte Lonergan mit einem

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