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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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»Wollen wir zum Bungalow zurückgehen? Das Personal spricht kein Englisch. Vielleicht kann ich Ihnen also helfen, falls Sie irgend etwas von ihnen wollen.«
    »Gut, gehen wir zurück«, erwiderte ich. Am Eingang zum Bungalow blieb ich stehen und nahm meine Sachen, die sie noch in den Händen hielt. »Ich brauche keine Dolmetscherin«, erklärte ich. »Meine Assistentin spricht Spanisch.«
    Sie zögerte einen Augenblick, nickte dann. Aus ihrer Stimme klang Enttäuschung. »Wie Sie wollen. Doch falls Sie sonst irgendwelche Wünsche haben sollten, so stehe ich Ihnen zur Verfügung. Ich werde im Hotel, im Büro für Gästebetreuung, zu finden sein.«
    »Danke«, sagte ich und lächelte. »Sehe ich Sie beim Abendessen?«
    »Wenn Sie das möchten?«
    »Ich würde mich freuen.«
    »Bis nachher also.«
    Das Klingeln des Telefons weckte mich. Es war Bobby. »Kann ich dich einen Augenblick sehen? Ich habe eine großartige Idee.«
    »Komm nur rüber«, sagte ich und stand sofort auf. In einen Bademantel gehüllt, ging ich ins Wohnzimmer. Es war leer. Ich warf einen Blick in Lonergans Zimmer, dessen Tür einen Spalt offenstand. Auch dort war er nicht. Er war offenbar überhaupt nicht im Bungalow.
    Durch die Fenster fiel Tageslicht herein: Obwohl es bereits nach acht Uhr war, konnte von Dunkelheit noch nicht die Rede sein.
    Der Butler trat ein. Seine weißen Zähne blitzten. »Sí, Señor?«
    »Whisky mit Eis«, sagte ich, probeweise.
    Ich hatte Glück. So viel Englisch verstand er immerhin. Er ging zur Bar, machte mir meinen Drink. Ich nahm das Glas und trat hinaus in den Patio. Die Sonne schien zwar nicht mehr, doch die Luft war immer noch recht warm.
    Ich fühlte mich prächtig. Sehr entspannt, von innen her richtig locker. Dieser Ort hatte ganz entschieden was für sich. Gar kein Vergleich mit Los Angeles, wo mir die gesamte Welt unablässig in den Ohren schrillte. Herrgott, hier war ich wirklich mal aus alldem heraus.
    Im schmiedeeisernen Tor tauchte Bobby auf. »Die verstehen hier wirklich zu arrangieren«, sagte er. »Das mit den Bungalows haut hundertprozentig hin. Meine Jungens und ich sind in einem, und die Mädchen sind gleich nebenan.«
    »Wie ist’s bei euch denn gelaufen?«
    »Na, so leidlich. Ein paar gute Schüsse habe ich ja gemacht, aber die Mädchen waren nicht richtig einsatzbereit.«
    »Wieso denn das?«
    »Ich hatte vergessen, sie zurechttrimmen zu lassen.«
    Ich lachte.
    »Eigentlich sollte man doch meinen, daß die selbst dafür sorgen würden«, sagte er verdrossen. »Die wußten doch, daß sie hierherkommen, um etwas zu zeigen. Da hätten sie sich da unten doch ruhig ein bißchen die Wolle scheren können. Doch außer bei der Blonden ist es, als ob man mit der Kamera durch einen Urwald hindurchschießt.«
    »Und nun?«
    »Ich habe sie zum Muschi-Frisör abkommandiert. Morgen werden sie einsatzbereit sein.«
    »Hoffentlich schafft er’s«, sagte ich. Der Muschi-Frisör war einer von Bobbys Gehilfen. Sein Job bestand darin, das Schamhaar zurechtzustutzen, sämtliche Härchen zu entfernen, die sich zwischen den Hinterbacken finden mochten, und - vor den Aufnahmen - für das Make-up zu sorgen.
    »Ich will’s ihm geraten haben«, sagte Bobby mit Nachdruck.
    »Deine großartige Idee, Bobby - worum geht’s dabei?«
    »Ich würde gern King Dong herholen für ein DschungelLayout mit ein paar von den Mädchen. Den Aufhänger für die Story denke ich mir so: Die Girls sind wie weiße Jäger gekleidet, und sie stoßen auf ihn, der nur einen Lendenschurz trägt, wo aber unten sein Dong - sein Ding - zu sehen ist. Das drehte sie an, und sie versuchen, ihn zu zivilisieren. Er dreht den Spieß um, und am Ende ist er der Louis Nummer eins in der Stadt.«
    »Hübsche Idee, wirklich ganz lustig«, sagte ich. »Wird aber nicht leicht zu machen sein. Als wir ihn das letzte Mal im Heft hatten, haben wir eine Menge Zunder bekommen - schlechte Publicity.«
    »Die kam doch nur von den Knilchen, die ihn um seinen Riemen beneidet haben. Aber die Ausgabe hat hunderttausend mehr verkauft als jede andere, und die Nummer ist als Rarität nach wie vor heiß begehrt.«
    »Also, ich weiß nicht recht ...« Mir war nicht ganz wohl bei dem Gedanken. Der in jeder Beziehung riesige Neger und die weißen Frauen - das brachte immer alle möglichen Miesmacher in Rage.
    Bobby faßte mich am Arm. »Laß mich mal machen. Wenn wir die Bilder haben, kannst du ja immer noch deine Entscheidung treffen.«
    »Okay.« Ich lachte. »Ist vielleicht

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