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Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Titel: Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anu Stohner
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zeigte, sah ich sie auch. Es waren vier an jeder Längsseite des Raumes, schmale Schlitze, durch die sich höchstens Mäuse zwängen konnten. Und vielleicht noch Gespenster   …
    »Türen gibt es nur die zwei«, erklärte Kuno weiter, »aber das seht ihr ja: die hinter uns, durch die wir gekommen sind, und die da vorne.« Er zeigte auf eine Tür am entgegengesetzten Ende des Raumes. »Sie führt in den Rittersaal, alsodürft ihr sie auf keinen Fall benutzen, sonst lauft ihr den Erwachsenen direkt in die Arme.«
    »Äh   … Kuno   …« Ich wollte nichts sagen, aber ich musste es. Schließlich ging es darum, ob wir hier noch mal mit heiler Haut rauskamen oder als steinerne Mahnmale endeten. »Die klapperige Geli geistert doch von Mitternacht bis zum Morgengrauen   – gehen die Erwachsenen da nicht irgendwann in ihre Schlafgemächer?«
    (Falls sich jemand wundert, woher ich solche Wörter kenne: Ich lese Ritterbücher.)
    Kuno schüttelte den Kopf. »Wozu sollten sie? Es kann ja eh keiner schlafen. Im Rittersaal haben sie wenigstens Gesellschaft.«
    »Verstehe«, sagte ich mehr zu mir selbst als zu den anderen, aber natürlich mussten die Zwillinge ihren Senf dazugeben.
    »Überraschung«, sagte Rigobert.
    »Wenn’s stimmt«, sagte Dagobert.
    »Jedenfalls«, fuhr Kuno fort, »könnt ihr da nicht raus. Ich meine, falls ihr irgendwann doch rauswollt, weil ihr   … weil euch   …«
    Ich konnte mir denken, was Kuno sagen wollte: »weil ihr die Hosen vollhabt« oder »weil euch die Muffe geht«, jedenfalls was in der Art. Aber er sagte es nicht. Er stand nur da und biss sich auf dieLippen, und wenn es die ganze Zeit schon unheimlich gewesen war in der dämmerigen Waffenkammer, weil alle nur im Flüsterton sprachen   – jetzt, wo alle schwiegen, war es noch viel unheimlicher. Richtig gruselig war es, dabei war noch lange nicht Mitternacht. Es war noch nicht mal Abend.
    So war das. So ging es los, unser Gespensterabenteuer: mit einer gruseligen Stille. Und mitten in die gruselige Stille tönte plötzlich dieses laute Knarren:
    »Knarrrrrrrrrrrrrrrrrr!«
    Oder vielleicht war es nicht mal so laut. Vielleicht kam es mir in der Stille nur so laut vor, keine Ahnung. Vielleicht hätte ich einfach stehen bleiben sollen und warten. Aber dann sah ich, wie sich links von mir was gaaaaanz langsam bewegte, ein Schatten   – und da rannte ich nach rechts. Keine Ahnung, was ich da wollte, mich verstecken wahrscheinlich. Jedenfalls machte es auf einmal »Bumm!«, und dann war alles nur noch rabenschwarze Nacht.

Das siebte Kapitel, in dem Tim schon glaubt, dass ihn die Geister holen (Dabei kommt das dicke Ende erst!)
     
    »Tiiiii-hiiiiim!«
    »Haaaaallooooo!«
    »Tiiiiihiiiiim!«
    Die Stimmen drangen wie durch wabernde Nebel an mein Ohr.
    »Haaaaallooooo!«
    Erst waren sie ganz zart und leise, wie ein ferner Hauch, dann kamen sie näher, aber sie blieben nicht lang, dann wehten sie wieder davon.
    »Tiiiiihiiiiim!«
    Geisterstimmen! Das waren Geisterstimmen! Noch riefen sie mich nur, aber gleich würden sie mich holen!
    Jetzt riefen sie nicht mehr! Dafür fassten sie mich an! Im Gesicht! Ich spürte es genau! Feucht fühlte sich das an und eklig! Gespenster hatten feuchte Hände! Nein, nasse! Und jetzt sagten sie auch wieder was:
    »Lass, Wuschel, er ist wach!«, sagten sie, und das Komische war nur, dass sie mit Roberts Stimme sprachen. Mit Roberts Flüsterstimme, genauer gesagt. Ich machte die Augen auf und sah sie: Sie sahen aus wie Robert, Kuno, Rigobert und Dagobert. Und neben ihnen saß Wuschel.

    Es
waren
Robert, Kuno, Rigobert und Dagobert und Wuschel! Und alle schüttelten den Kopf.
    »Mann, was war
das
denn?«, fragte Robert.
    »Ich   … Was war
was
?«, fragte ich zurück.
    »Da geht nur eine Schranktür auf, und du rennst vor Panik gegen eine Säule, dass wir dachten, die Burg stürzt ein.«
    »Nur eine   …«
    »Schranktür«, sagte Robert.
    Die drei Wackerburger sagten nichts, auch Rigobert und Dagobert nicht, und das vergesse ich ihnen nie. Sie nehmen einen gern auf die Schippe, aber sie wissen auch, wann man’s besser gut sein lässt. Manchmal denke ich, es wäre schön, wenn unsere Wackerburger Freunde mal mitkommen könnten in unsere Zeit. Von den altmodischen drei kleinen Rittern könnten sich manche in unserer Klasse eine Scheibe abschneiden. Ich sage nur: Cornelius und Florian   …
    »Alles klar bei dir?«, fragte Robert.
    »Alles klar«, sagte ich und setzte mich auf. Ein bisschen schwindlig war

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