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Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Titel: Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anu Stohner
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mir noch, aber ich konnte mich ja an die schöne Säule lehnen. Ich betastete meine Stirn und spürte, wie dort eine Beule wuchs. Mit den anderen drei waren es jetzt vier   – zählen konnte ich also noch.
    »Gut«, hörte ich Kuno leise sagen, »dann gehen wir jetzt mal. Es gibt bald Abendessen, da gehen wir noch hin, bevor wir uns verdrücken   …«
    »Äh   … halt   … ich hätte noch   …«   – »ein paar Fragen«, wollte ich sagen, aber Robert beugte sich zu mir herunter, legte mir die Hand auf die Schulter und sagte zu den Wackerburger Freunden:
    »Bis morgen dann, wir sehen uns!«
    »Bis morgen!«, sagten die drei und hoben dieSchwerter zum Zeichen, dass unser Wiedersehen besiegelt war.
    Ich war mir da längst nicht so sicher.
    Dann verschwanden die Freunde durch die Tür, durch die wir gekommen waren. Wuschel, Robert und ich waren allein. Mitten in der Ritterzeit. In der dämmerigen Waffenkammer der uralten Wackerburg. Wo Schlag Mitternacht die klapperige Geli auftauchen würde, die uns sehr wahrscheinlich in Felsbrocken verwandelte. Oder in sonst was Grausliches. In Grottenolme zum Beispiel. Oder in Kellerasseln.
    Ich lehnte mich gegen die Säule und betastete eine nach der anderen meine vier Beulen. Sie waren alle gleich groß und lagen genau auf einer Linie von der Stirn bis zum Hinterkopf. Mit abrasierten Haaren hätte ich wahrscheinlich wie ein Außerirdischer ausgesehen. Ich glaube, so Ähnliche gibt’s sogar im Fernsehen: mit so Knubbeln auf dem Kopf, als hätten sie Antennen drunter oder was.
    »Tut’s weh?«, fragte Robert.
    »Nö«, sagte ich.
    »Sieht aber suppi aus«, sagte Robert. »Ich glaube, wenn ich Gespenst wäre, kriegte ich’s bei dem Anblick glatt mit der Angst.«
    »Ha-ha«, sagte ich.
    »Nein, wirklich«, sagte Robert. »Wenn man dir die Haare abrasieren würde   …«
    »Ich weiß!«, schnauzte ich ihn an.
    Wir hatten wieder die ganze Zeit im Flüsterton gesprochen, aber das knallte mir jetzt dermaßen laut heraus, dass ich selber zusammenzuckte.
    »Sorry!«, sagte ich, und jetzt natürlich wieder leise. Aber dann sah ich, wie Wuschel plötzlich die Ohren spitzte. Er hatte was gehört! Und jetzt schubste er Robert an und schaute zur Tür. Zu der am anderen Ende! Die in den Rittersaal führte!
    »Schnell!«, zischte Robert und zog mich auf die Füße.
    Wuschel sprang voran, und Robert und ich folgten ihm. Er ist ein Wunderhund, falls ich das noch nicht erwähnt habe (Wuschel jetzt), und er wusste genau, wo Robert hinwollte: in den einzigen Schrank im Raum, der schon offen stand.
    Robert konnte gerade noch die knarrende Tür zuziehen, als die Tür zum Rittersaal mit einem Krachen aufgestoßen wurde.
    »Ist da jemand?«, rief eine tiefe Stimme, die ich gut kannte. Es war die von Kunos Vater, dem Burgherrn der Wackerburg.
    Dann hörte man seine Schritte, und sie kamennäher   … immer näher   … bis er genau vor dem Schrank stehen blieb.
    »Ist jemand da?«
    Wir hielten den Atem an, aber weiter passierte nichts. Kunos Vater stand noch ein Weilchen still, dann hörten wir ihn zurückgehen zur Tür.
    »War was?«, hörten wir eine Frauenstimme rufen. Ich glaube, es war Kunos Mutter.
    »Nein«, antwortete Kunos Vater. »Der Teufel soll die Kanaille holen! So weit ist es schon, dass man Gespenster hört, wo gar keine sind!«
    Und rums! krachte die Tür ins Schloss.
    Das war gerade noch mal gut gegangen.
    »Puh!«, flüsterte ich.
    »Das war knapp!«, flüsterte Robert.
    »Arschknapp sogar!«
    »Hast du ›arschknapp‹ gesagt?«, kicherte Robert.
    »Nö«, sagte ich.
    Und jetzt glaubt es oder nicht: Erst als ich »Nö« sagte, wurde mir klar, dass in dem stockfinsteren Schrank was nicht stimmte. Ich hatte nämlich wirklich nicht »arschknapp« gesagt. Ich kannte das Wort gar nicht. Und wenn
ich
es nicht gesagt hatte und Robert auch nicht, dann blieb nur noch Wuschel. Und Wuschel ist zwar ein Wunderhund irgendwie   …
    Für einen Augenblick war ich wie gelähmt. Aber dann stieß ich die Schranktür auf und sauste los. Besser gesagt: Ich
wollte
lossausen. Aber ich konnte nicht. Unten bewegten sich zwar meine Beine, aber oben im Nacken hielt mich irgendwas fest. Irgend
was
oder irgend
wer
. Mit eisernem Griff. Ich hatte keine Chance.
    »Nicht doch, junger Freund!«, flüsterte eine hohle Stimme, aber das wäre gar nicht nötig gewesen, denn da strampelte ich schon längst mit den Füßen in der Luft.
    Ich strampelte noch ein bisschen weiter, dann hielt ich still. Die

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