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Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Titel: Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anu Stohner
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Schranktür stand offen, und es war hell genug, um nachzuschauen, was oder wer mich da mit eisernem Griff in die Höhe hob. Aber ich wollte nicht. Ich kniff die Augen zu und wollte nur noch eins: nach Hause!

Das achte Kapitel, in dem Tim und Robert zum ersten Mal im Leben mit einem Gespenst Bekanntschaft machen (Und was für einem!)
     
    Ich weiß nicht, wie es euch gegangen wäre, aber bei mir dauerte es komischerweise nicht lange, da war mir auf einmal alles egal. Ich hatte die Augen zugemacht und mir gewünscht, ich wäre zu Hause, das Wünschen hatte nicht geholfen, und jetzt war’s mir wurscht. Sollte die eiserne Hand in meinem Nacken (oder was es sonst war) mit mir machen, was sie wollte. Bitte sehr! Von mir aus konnte sie mich hundert Jahre in der Luft baumeln lassen. Oder mich gleich irgendwohin schmeißen, wo ich dann als steinerner Trottel mit den vier Beulen stehen blieb. Oder meinetwegen als verbeulter Außerirdischer! Sollte sie mich doch zerquetschen und aus dem Brei Grottenolme oder Kellerasseln machen   – egal! Es machte mir auch nichts mehr aus, dem Schrecklichen ins Auge zu schauen.
    Als ich die Augen aufmachte, sah ich als Erstes Wuschel links neben mir in dem dämmerigen Schrank sitzen. Neben ihm kauerte Robert und schlang ihm die Arme um den Hals, und beideschauten zu mir auf. Aber sie schauten mir nicht in die Augen. Sie schauten nur starr und stumm vor Entsetzen auf etwas rechts oben neben meinem Kopf. Also drehte ich den Kopf, so gut es ging, zur Seite und schaute auch dorthin.
    Soll ich euch was sagen: Jetzt war es gut, dass mir sowieso schon alles egal war, sonst wäre mir wahrscheinlich das Herz stehen geblieben. Rechts oben neben meinem Kopf war nämlich   – nichts!
    In meinem Nacken war was Eisernes, eine Hand wahrscheinlich, und rechts neben meinem Kopf war eine eiserne Schulter. Und noch weiter rechts war noch eine eiserne Schulter. Aber zwischen den eisernen Schultern war   – nichts!
    Wahrscheinlich habt ihr’s längst erraten: Der mich mit eisernem Griff in der Luft baumeln ließ, war der kopflose rostige Ritter. Es konnte nur der kopflose rostige Ritter sein.
    »Geht’s wieder?«, flüsterte die hohle Stimme.
    Ich wollte antworten, aber ich konnte nicht. Es war, als wäre ich schon aus Stein. Oder was Kleines, Ekliges ohne Stimme.
    Dafür kam Wuschel wieder zu sich, jedenfalls fing er an zu knurren, erst noch ganz leise, aber ich hab ja schon erzählt: Wenn er richtig loslegt, klingt er wie ein Urzeitmonster und kann diewildesten Raubritter das Fürchten lehren. Er kann sogar Drachen nachmachen! [1] Aber ob er es auch mit Gespenstern aufnehmen konnte   …

    »Immer mit der Ruhe!«, flüsterte die hohle Stimme, und es war komisch: Plötzlich kam es mir so vor, als hörte sie sich gar nicht so garstig an, wie man sich das bei Gespenstern vorstellt. Unheimlich klang sie, das schon, aber nicht garstig. »Wir wollen doch nicht, dass die Herren Ritter nebenan auf uns aufmerksam werden«, fuhr sie jetzt fort. »Hört gut zu, ihr drei Fremdlinge, ich mache euch einen Vorschlag zum Guten: Ich lasse jetzt den einen von euch los, der andere hört auf zu knurren, und der dritte fängt erst gar nicht mit irgendeinem Unfug an. Danach stellen wir uns einander vor, wie es sich gehört, wenn man im selben Schrank steckt, und alles Weitere wird sich finden.   – Einverstanden?«
    »Einverstanden«, hauchte Robert.
    »Umpfstndn«, flüsterte ich, weil er mich noch nicht losgelassen hatte und mir allmählich die Luft ausging.
    Dann hörte Wuschel auf zu knurren, und eswar abgemacht. Ich wartete darauf, dass die eiserne Hand mich fallen ließ, aber sie stellte mich ganz vorsichtig auf die Füße und klopfte mir auf die Schulter.
    »Tapferes Kerlchen, das muss ich schon sagen!«, flüsterte die hohle Stimme.
    »Danke!«, flüsterte ich zurück, und das meinte ich richtig ehrlich und von Herzen, weil ich so froh war, dass uns der Gespensterritter so nett behandelte. Leicht war es allerdings nicht, »Danke!« zu sagen, meine ich. Ihr wisst ja, wie man das macht, wenn man es richtig ehrlich und von Herzen meint: Man spricht klar und deutlich und schaut dem anderen dabei in die Augen   …
    »Bitte!«, antwortete der kopflose rostige Ritter, und jetzt passierte was Komisches: Obwohl ihm oben der Kopf fehlte, fand ich ihn auf einmal gar nicht mehr so gruselig. Klar, er sah gruselig aus. Aber er machte mir keine Angst mehr.
    »Ich heiße Tim«, stellte ich mich vor.
    »Und ich bin Robert«,

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