Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Titel: Robert und die Ritter - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
sollte ich bald erfahren.
    Jetzt aber zeigte erst mal Kuno auf eine gewaltige Dornenhecke mitten auf einer Wiese, durch die der Weg nach der Biegung führte.
    »Das Versteck«, sagte Kuno, »die Hecke ist innen hohl. Wir gehen unauffällig dran vorbei, als wäre nichts, dann tauchen wir blitzschnell ab.Mach’s einfach genau wie wir. – Die von Wolfeck haben auf jedem Turm einen Wächter mit Adleraugen sitzen.«
    »Geht in Ordnung«, sagte ich, und keine Ahnung warum, aber ausgerechnet jetzt spürte ich den Drang, noch einmal zurückzuschauen, ob das Mädchen vielleicht wieder auftauchte. Es dauerte nur einen winzigen Augenblick (und ich sah sie natürlich
nicht
), aber als ich mich umdrehte, waren die drei (Jungs jetzt) wie vom Erdboden verschluckt.
    Ich blieb stehen und glotzte in die Gegend und kam mir wie der letzte Eumel vor. Wahrscheinlich stünde ich da heute noch, wenn mich nicht plötzlich eine Hand an der Hose gepackt und in die Hecke gezogen hätte. Es war natürlich Kunos Hand, und ich war ihm richtig dankbar, dass er nichts sagte, als ich neben ihm auf den Boden der Heckenhöhle plumpste. Auch die anderen beiden sagten nichts. Sie verdrehten nur jeder in eine andere Richtung die Augen, das reichte.
    »Tut mir leid!«, sagte ich. Oh Mann, was war bloß mit mir los? Das gab’s doch nicht, dass ich mich dauernd so blöd anstellte.
    »Macht nichts«, sagte Kuno in genau dem Ton, in dem ich bei solchen Gelegenheiten mit Robertrede. Wie hatte der gesagt: »Mann, Tim, bist du peinlich!« Und ich war ausgerastet. Dabei hatte er vollkommen recht!
    Ach Mensch, Robert! Wenn er doch nur hier gewesen wäre! Oder wir wenigstens gewusst hätten, wo er jetzt war   …
    Zum Glück war es in der Hecke schummrig, da kriegten meine neuen Freunde vielleicht nicht mit, dass ich schon wieder feuchte Augen hatte.
    Aber Kuno hatte was gemerkt.
    »Ist was?«, fragte er.
    »Nur die Dornen«, sagte ich, und das war nicht mal ganz gelogen: Die innen hohle Hecke war eine Brombeerhecke, und so wie es sich anfühlte, mussten in meinen zerkratzten Händen ganz schön viele Dornen stecken. Als ich nachschaute, war es auch wirklich so. Und während ich die Dornen vorsichtig herauszog, erfuhr ich endlich, warum Kuno sich so sicher war, dass Robert nicht denen von Wolfeck in die Hände gefallen sein konnte.
    Falls ihr jetzt denkt, was ich erfuhr, hätte mich beruhigt: Vergesst es! Es wurde alles immer nur noch schlimmer.

Das elfte Kapitel,
in dem es im Sturm auf den Drachenwald zugeht (Der nicht umsonst so heißt!)
    Ich hätte es eigentlich wissen können. Ich hätte nur außer den Ohren auch das Hirn einschalten müssen. Warum hieß der Wald, in den Robert gelaufen war, wohl Drachenwald? – Genau. Weil darin ein Drache hauste. Immer schon, seit Urzeiten, als er noch regelmäßig Ritter auffraß, die ihm die Prinzessinnen wegnehmen wollten, die er sich holte, wenn sie auf der großen Landstraße vorüberkamen. Prinzessinnen hatte er sich schon lange keine mehr geholt, weil sich irgendwann die Gefahr an den Königshöfen herumgesprochen hatte und die Prinzessinnen seitdem auf anderen Wegen reisten. Aber der Drache war immer noch da. Zwar hatte ihn schon lange niemand mehr gesehen, aber es hatte ihn auch nie jemand weggehen sehen. Natürlich hätte jemand in den Wald gehen und nachschauen können, aber wozu, wenn es keine Prinzessinnen mehr gab, die man hätte befreien können? Nur aus Neugier nahmen es nicht mal die wilden Raubritter von Wolfeckmit einem bösen Drachen auf. Sie machten lieber einen Bogen um den Drachenwald, und alle anderen machten das auch.
    Nur Robert nicht.
    »Ihr meint   … wenn er in den Wald   … dass er dann vielleicht   … das meint ihr nicht wirklich, oder?«
    Ich kriegte vor Aufregung keinen richtigen Satz heraus.
    »Doch«, sagte Kuno.
    »Und   … und   … und   … warum sitzen wir dann in der blöden Hecke und tun nichts?«
    Ich konnte es nicht fassen, dass die drei so ruhig blieben, wo mein Freund, der ja wohl auch ihr Freund war   …
    »Weil wir nichts tun
können
«, sagte Kuno. »Schau«, fuhr er fort und zeigte auf ein Guckloch in der Hecke, das genau nach Wolfeck hinüberging, »da oben ist Wolfeck, und genau darunter ist der Drachenwald. Wenn Robert durch den Wald durchkommt, nur mal angenommen – dann steht er irgendwann vor einer schwarzen Felsenwand.«
    »Und?«, fragte ich, während ich auch durch das Guckloch schaute.
    »Da kommt kein Mensch rauf«, sagte Kuno,»also kann er nur

Weitere Kostenlose Bücher