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Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Titel: Robert und die Ritter - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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vorhin Robert, nur innerlich, stocksteif und fest und wild entschlossen: Ich hatte Robert in Gefahr gebracht, also würde ich ihn auch retten! Oder es wenigstens versuchen! Jawohl! Die blöden Raubritter sollten mich kennenlernen! So unbesiegbar konnten die auch nicht sein, sonst wären sie nicht irgendwann ausgestorben.
    »Los, kommt, wir müssen ihm nach!«, rief ich und rannte zum Burgtor. Wir würden es den Kerlen auf Wolfeck zeigen! Ha!
    Aber als ich beim Tor ankam, merkte ich, dass mir die anderen nicht folgten. Oder doch: Sie folgten mir, aber schön langsam, als hätten sie alle Zeit der Welt.
    »Los, kommt, worauf wartet ihr?!«, rief ich.
    »Auf die Torwache«, antwortete Kuno seelenruhig. »Die hat den Schlüssel.«
    »Wozu   …?« – Wozu brauchen wir den, Robert ist schließlich auch so durchs Tor gekommen?, wollte ich fragen, aber da kniff Kuno ein Auge zu und schielte über die Schulter zurück, und ich verstand. Er und ich hätten vielleicht auch durch den Spalt gepasst, aber die zwei schnaufenden Knubbel bestimmt nicht.
    »Passt bloß auf, wir können Gedanken lesen!«, schnaufte Rigobert, der von dem bisschen Die-Treppe-Runterrennen immer noch ganz aus der Puste war.
    » Ich
kann’s«, schnaufte Dagobert,
» er
nicht!«
    Und glaubt es, oder glaubt es nicht: Gleich darauf brachen die zwei in ein wieherndes Lachen aus. Kuno blieb noch einen Augenblick ernst, aber dann wieherte er mit. Oder eigentlich klang seine Lache eher wie eine quietschende Tür.
    Zwei wiehernde Knubbel und eine quietschende Bohnenstange, das war dann auch für mich zu viel. Ich konnte nicht mehr und platzte los. Meine Mutter sagt immer, mein Lachen klingt nach Ziege, und da hat sie leider recht. Jedenfalls: Als die zwei wiehernden Klopse und die quietschende Bohnenstange es hörten, schmissen sie sich auf den Boden und wälzten sich im Staub.
    Ich selber blieb erst noch stehen und hielt mir den Bauch. Ich war aus der Zeit gefallen und unter lauter Bekloppte geraten. Und jetzt auf einmal war ich selber bekloppt. Oh Mann, bitte, ich will heim und von dem ganzen Ritterkäse nichts mehr wissen!, dachte ich. Dann schmiss ich mich mit meinem Ziegenlachen zu den andern.

Das zehnte Kapitel,
in dem ihr erfahrt, wie die Burg der Raubritter von Wolfeck aussieht (Fürchterlich!)
    Als die Torwache über den Hof kam, hatten wir uns wieder hochgerappelt und klopften uns den Staub von den Kleidern, erst jeder selbst, dann uns gegenseitig, weil man sich den Rücken ja schlecht selbst klopfen kann. Ich klopfte bei Kuno und er bei mir.
    »Über das Gequatsche von den Mädels müssen wir nicht reden, aber der Ritter auf deinem Rücken sieht wirklich komisch aus. Wer soll das eigentlich sein?«, fragte er.
    »Erklär ich dir später mal«, sagte ich, denn mir war längst Robert wieder eingefallen, und jetzt regte sich mein Gewissen, dass wir ihm nicht gleich nachgelaufen waren. Oder wenigstens Kuno und ich. Jedenfalls hatte ich keine Zeit, einem mittelalterlichen kleinen Ritter zu erklären, wer Spiderman war. Wenn ich ehrlich sein soll: So schnell hätte ich auch nicht gewusst, wie ich das machen sollte. Außerdem kam jetzt derWächter heran, und Kuno, Rigobert und Dagobert verbeugten sich und fragten, ob er uns wohl bitte das Tor öffnen könne. Gut erzogen waren meine neuen Freunde wirklich. Da muss auf dem Weg von damals bis in unsere Zeit irgendwie was verloren gegangen sein.
    »Sehr wohl, die jungen Herren«, sagte der Wächter und verbeugte sich auch. Dann schloss er mit einem riesengroßen rostigen Schlüssel das Tor auf, und ich überlegte mir, ob ich den Trick mit der Höflichkeit mal bei unserem Hausmeister probieren sollte, wenn er vorm Sportunterricht vor der Halle stand und, egal ob es regnete oder schneite, erst aufschloss, wenn es klingelte.
    »Bitte sehr!«, sagte der Wächter und zog den einen Flügel des Tors so weit auf, dass wir durchschlüpfen konnten. Das Tor quietschte in den Angeln, dass es in den Ohren wehtat wie das Geschimpfe unseres Hausmeisters, wenn wir ihm nach dem Aufschließen zu doll drängelten. Wenn ich’s mir richtig überlegte, war das mit der Höflichkeit wohl doch keine so gute Idee. Nachher dachte der noch, ich wollte ihn veräppeln (der Hausmeister jetzt).
    Als wir alle draußen waren, schloss sich quietschend das Tor hinter uns, und wir standen aufder hölzernen Brücke, die über den Burggraben führte. Durch die breiten Ritzen in den morschen Brettern konnte man gut in den Burggraben

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