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Robin bekommt eine Schwester

Robin bekommt eine Schwester

Titel: Robin bekommt eine Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sjoerd Kuyper
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schnell wie, wie... wie ein Stückchen Seife, das dir aus den Händen flutscht.“
    „Oh, das ist schnell“, sagt Robin.
    „Nun, das war auch nötig“, sagt Papa. „Zum Glück sagte der Doktor, daß du sofort kommen durftest. Mama war so froh... Ich habe Mama noch nie zuvor so schön und erleichtert gesehen. Sie begann sofort zu pressen.“
    „Und was hast du gemacht, Papa?“
    „Ich stand einfach nur da“, sagt Papa. „Es klingt komisch, aber ich stand einfach da wie ein dicker Bär und schaute zu. Ja, ich hielt Mamas Hand fest, als sie pressen mußte. Das wollte sie gerne. Dann konnte sie fest in meine Hand kneifen, wenn sie Schmerzen hatte.“
    „Tut es denn weh?“
    „Ja, sicher tut es weh. Wenn so ein strammes Baby aus dem Bauch kommt, dann tut das weh. Aber Mama fand es nicht so schlimm. Überhaupt nicht. Die Schmerzen hielt sie gerne aus. Und ich hielt Mamas Hand fest und flüsterte: ,Gut so, Liebes, es geht prima. Nur zu, nur zu... Wie bist du tapfer!’ Und das war sie auch, Mama war wirklich sehr tapfer. Immer wenn sie nicht pressen mußte, lag sie da und lächelte.“
    „Das weiß ich“, sagt Robin. „Das hat sie auch in der Küche getan, als ich neulich krank war... Sind Mamas tapferer als Papas?“
    „Weiß ich nicht“, sagt Papa. „Aber ich glaube schon. Meistens schon. Ja, ich glaube schon.“
    „Darum kriegen Mamas die Babys“, sagt Robin.
    „So wird es sein“, sagt Papa.
    Und er erzählt weiter:
    „Und auf einmal, als Mama sehr stark preßte, sah ich ihre Scheide ein Stückchen aufgehen. Und als sie noch mal so fest preßte, sah ich dein Köpfchen kommen. Ich sah ein Köpfchen mit schwarzem Haar.“
    „Und sicher überall Blut“, sagt Robin.
    „Natürlich“, sagt Papa, „da war alles voller Blut...
    Und Mama preßte noch einmal ganz fest. Mit allen Bauchmuskeln. Und dann... kam ein Baby zum Vorschein!“
    „Und das war ich“, sagt Robin.
    „Und das warst du.“
    „Hast du meine Fußzehen gezählt?“
    „Das war das erste, was ich tat.“
    „Wieviele?“
    „Zehn.“
    „Und hast du meine Fingerchen gezählt?“
    „Das war das zweite, was ich tat.“
    „Wieviele?“
    „Zehn.“
    „Und was hast du als drittes gezählt?“
    „Ich zählte deine Pimmel.“
    „Wieviele?“
    „Einer“, sagt Papa. „Und ich rief: ,Es ist ein Junge!’
    Und Mama lachte und sagte: ,Dann heißt er Robin.’
    „Und dann war ich geboren“, sagt Robin zufrieden.
    „Dann warst du geboren“, sagt Papa.
    „Warst du dann gerührt?“ fragt Robin.
    „Nein, das kam erst später“, sagt Papa.
    „Auf dem Fahrrad?“
    „Auf dem Fahrrad“, sagt Papa. „Auf dem Fahrrad im Schnee. Zuerst stand ich da und schaute dich mit großen Augen an. Du warst noch voller Schleim. Du warst ganz glitschig, aber Mama legte dich auf ihren Bauch, und da fingst du sofort an rumzukrabbeln. Du hattest natürlich Durst. Du suchtest Mamas Brust. Und warst erst zufrieden, als du sie gefunden hattest und trinken konntest.“
    „Und hast du mir dann einen Kuß aufs Köpfchen gegeben?“
    „Klar, Tausende“, sagt Papa.
    „Auf all das Blut?“
    „Auf all das Blut“, sagt Papa. „Ganz einfach.“
    „Und dann?“
    „Und dann...“ sagt Papa. Aber er erzählt nicht weiter. Er liegt ganz still. Er ist doch nicht eingeschlafen?
    „Was hast du dann getan?“ fragt Robin.
    „Dann“, sagt Papa, „hörte ich die kleine Suse.“
    Nun liegt Robin ganz still. Es stimmt. Er hört es auch. Von unten ist ein zartes Weinen zu hören. Suse ist wach!
    „Oh, oh“, sagt Papa. „Ich muß ihr gleich eine frische Windel geben... Aber zuerst darf sie trinken.“
    „Darf ich dir beim Windelwechseln helfen?“ fragt Robin.
    „Bist du noch gescheit?“ fragt Papa. „Es ist doch nun wirklich allerhöchste Zeit. Hopp! Mund zu, Augen zu, schlafen...“
    „Und du mußt noch vom Fahrrad im Schnee erzählen“, sagt Robin.
    „Muß ich das?“ fragt Papa.
    Robin nickt. Papa hat es versprochen.
    „Also gut“, sagt Papa. „Mund zu, Augen zu, zuhören...

Tanzen

    Robin und Knor liegen im großen Bett. Unten im Wohnzimmer liegen Mama und Suse. Es ist mitten in der Nacht, aber sie sind alle fünf noch wach. Mama gibt Suse die Brust, Suse trinkt, und Robin hält seinen Mund fest geschlossen.
    Seine Augen auch. Und er hört zu. Denn Papa erzählt.
    „Als du geboren warst“, erzählt Papa, „blieb ich bei deiner Mama, bis alles in Ordnung war. Und als Mama und du eingeschlafen wart, hab ich euch vorsichtig geküßt und mich auf

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