Robin im Kindergarten
die doch einfach ab“, sagt die Kindergärtnerin. „Das geht schon, das eine Mal.“
Sie nimmt die Armschlinge vorsichtig ab.
„Weißt du was?“, sagt sie. „Wir gehen zusammen aufs Foto...“
Sie wischt erst Robins und dann ihre Wangen mit dem Ärmel trocken.
„Aber zuerst kriegst du deine Flasche Milch. Zur Beruhigung.“
Robin schnieft noch immer, aber er hat keine Angst mehr. Wenn Fräulein Tineke dabei ist, ist es vielleicht nicht mehr so schlimm. Sie laufen in den Gruppenraum.
Da steht der Fotograf. Er lacht Robin an. Er sieht nicht zum Fürchten aus.
„Ein klein bisschen Geduld“, sagt die Kindergärtnerin, „Robin muss erst einen Schluck trinken.“
Sie nimmt die Flasche und steckt einen Strohhalm in die Milch. Robin trinkt. Das hilft.
„Komm“, sagt die Kindergärtnerin.
Sie nimmt Robins Hand und zusammen gehen sie zum Tisch mit den kleinen Klötzen. Sie setzen sich. Zusammen.
„Zeig uns mal, was für einen tollen Turm du bauen kannst“, sagt sie.
Robin fängt an zu bauen. Es geht gut. Robin legt die Klötze vorsichtig aufeinander. Schön gerade. Der Turm fällt nicht um. Klick! macht der Fotoapparat. „Schön“, sagt der Fotograf. „Und jetzt alleine?“ Robin nickt. Fräulein Tineke steht auf.
„Darf ich mit meiner Flasche Milch?“, fragt Robin. Er darf. Robin trinkt von seiner Milch und guckt zum Fotografen. Klick! macht der Apparat.
„Und?“, fragt der Fotograf. „Hat es weh getan?“ Darüber muss Robin lachen. Fotografiert werden tut doch nicht weh! Aber er ist doch froh, dass es jetzt vorbei ist. Die Kindergärtnerin hängt Robin die Armschlinge wieder um den Hals und Robin legt seinen Arm hinein.
„Jetzt noch Alexander“, sagt Fräulein Tineke, „dann waren wir alle dran.“
Sie laufen auf den Flur. Da steht Alexander. Er heult fürchterlich. Fräulein Tineke nimmt ihn auf den Arm und spricht auf Englisch mit ihm. Robin kann es nicht verstehen.
„Was sagt Alexander?“, fragt er.
„Er traut sich nicht aufs Foto“, sagt sie.
„Sag ihm, dass es nicht weh tut“, sagt Robin.
Die Kindergärtnerin sagt es auf Englisch und Alexander lacht zu Robin hinüber. Aber die Tränen strömen noch immer über seine Wangen.
„Fräulein Tineke“, sagt Robin, „Soll ich zusammen mit Alexander aufs Foto?“
Die Kindergärtnerin fragt Alexander. Robin hört, dass Fräulein Tineke „Robin“ sagt. Und „Foto“. Das ist gut.
Alexander versteht es. Er nickt.
„Komm“, sagt Robin.
Die Kindergärtnerin stellt Alexander auf den Boden und Robin nimmt Alexander an der Hand. Zusammen laufen sie in den Gruppenraum. Zum Tisch mit den kleinen Klötzen. Alexander schluchzt noch immer.
„Trinken“, sagt Robin.
Er nimmt seine Flasche Milch. Es ist noch etwas drin. Er gibt sie Alexander und Alexander trinkt.
Klick! macht der Fotoapparat.
Zwei Jungen und eine Flasche Milch.
„Schön“, sagt Robin. „Und nun bau mal einen Turm.“
Alexander nickt.
„Turm“, sagt er.
Er fängt an zu bauen. Und baut. Und baut...
Robin steht auf und geht zur Kindergärtnerin. Alexander merkt es nicht. Er baut und baut und baut... Klick! macht der Apparat.
Alexander merkt nichts. Er baut einfach weiter, sein Turm wird höher und höher und höher...
Er baut noch immer, als der Fotograf schon längst weg ist und die Kinder wieder in den Gruppenraum kommen. Sie stellen sich alle um Alexander. Aber das merkt Alexander auch nicht. Er baut und baut und baut...
Nachher wird sein Turm noch so hoch, dass er durch das Dach des Kindergartens geht. Mitten durchs Dach.
Und dann mitten durch den Nebel. Bis zur Sonne.
Nase
„Das hier finde ich am schönsten“, sagt Robin.
Es ist Sonntagmorgen. Mama hat ihre Morgengymnastik gemacht. Sie sitzt mit rotem Kopf neben Robin auf dem Sofa. Sie keucht noch ein bisschen von der Gymnastik. Sie betrachten die Fotos, die der Kindergartenfotograf gemacht hat.
Da ist ein Foto von Robin alleine. Ein Foto von Robin und Alexander. Und da ist ein Foto von Robin und Fräulein Tineke. Robin betrachtet es lange.
„Das hier finde ich am schönsten“, sagt er noch einmal. „Denn ich bin der Einzige, der mit Fräulein Tineke auf einem Foto ist. Schlau von mir.“
„Sehr schlau“, sagt Mama.
Robin betrachtet das Foto mit Alexander.
„Was habe ich doch viele Freunde, was?“, sagt er. „Sehr viele“, sagt Mama.
Papa kommt rein. Er fragt: „Sind keine Eier mehr da?“
„Hast du auch richtig geguckt?“, fragt Mama.
„Ja.“
„Und?“
„Es
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