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Robin im Kindergarten

Robin im Kindergarten

Titel: Robin im Kindergarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sjoerd Kuyper
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„Suse muss gut schlafen, dann wird sie schnell wieder gesund.“
    Papa schält die Äpfel für den Apfelkuchen.
    „Siehst du, wie leise ich die Äpfel schäle?“, flüstert Papa. „Und siehst du, wie leise ich die Äpfel schneide?“
    Papa schneidet einen Apfel in kleine Stücke. Ganz leise. Er gibt Robin einen Apfelschnitz. Robin schiebt ihn in den Mund.
    „Leise kauen“, flüstert Papa. „So leise..., als würdest du eine Briefmarke auf einen Brief kleben.“
    Robin kaut so leise wie möglich.
    „Lecker“, sagt er.
    „Pssst“, sagt Papa. „Du musst es sehr leise lecker finden.“
    „Lecker“, flüstert Robin.
    Papa zwinkert und gibt Robin noch einen Apfelschnitz.
    Robin kaut sehr leise und findet es sehr leise lecker. Dann flüstert er:
    „Hap!, sagte der Hund. Es ist still in meinem Mund!“
    „Oh!“, sagt Papa. „Das ist hübsch!“
    Er sagt es viel zu laut!
    „Pssst!“, zischt Robin.
    „Das ist hübsch!“, flüstert Papa. „Das war ein Gedicht!“
    „Ich habe es mir selbst ausgedacht“, sagt Robin. „Gut, was, Papa?“
    „Na und ob“, sagt Papa. „Du bist ein Dichter!“ Robin weiß nicht, was ein Dichter ist.
    „Ein Dichter...“, sagt Papa. „Ein Dichter ist jemand, der sich Lieder ausdenken kann. Selbst ausdenken. Genau wie du. Aber ein Dichter singt seine Lieder nicht. Er schreibt sie auf, in ein Buch. Er schreibt zum Beispiel, äh... Er schreibt dann: ,Schlaf wie ein Riese, schlaf wie eine Rose, schlaf wie ein Riese von einer Rose..’“
    Das ist lustig.
    „Noch einmal!!“, sagt Robin.
    Und Papa sagt es noch einmal: „Schlaf wie ein Riese, schlaf wie eine Rose, schlaf wie ein Riese von einer Rose...“
    „Noch einmal!“, sagt Robin.
    „Warte“, sagt Papa.
    Papa rennt die Treppe rauf. Auf Zehenspitzen. Ganz leise. Und Robin wartet. Dann kommt Papa die Treppe runter. Auf Zehenspitzen. Er hält ein dickes Buch in der Hand.
    Papa schlägt das Buch auf. Er lässt die Seiten über den Daumen gleiten. Ganz leise. Das Buch flüstert.
    „Ich hab’s“, sagt Papa. „Dies ist ein Buch voller Gedichte, geschrieben von Herrn Paul van Ostaijen. Hör zu...“
    Papa liest vor und Robin hört zu. Papa liest:
    „Schlaf wie ein Riese,
    schlaf wie eine Rose,
    schlaf wie ein Riese von einer Rose,
    riesig,
    rosig,
    zuckerkeksdosig,
    schließ den Deckel der Dose,
    ich schlaf.“
    „Noch mal!“, sagt Robin.
    „Das ist vielleicht ein Gedicht!“, sagt Papa.
    Er liest es noch einmal. Und noch einmal. Und immer wieder.
    So oft will Robin das Gedicht hören.
    Papa sagt: „Schlaf wie ein...“
    Und Robin sagt: „Riese.“
    Papa sagt: „Schlaf wie eine...“
    Und Robin sagt: „Rose.“
    Papa sagt: „Schlaf wie ein...“
    Und Robin sagt: „Riese von einer Rose.“
    Dann sagt Papa: „Riesig, rosig..."
    Und Robin sagt: „Zuckerkeksdosig.“
    Papa sagt: „Schließ den Deckel der Dose...“
    Und Robin sagt: „Ich schlaf.“
    Sie lachen zusammen, Robin und Papa, und dann machen sie es noch einmal. Und noch einmal. Immer wieder. Papa schiebt den Apfelkuchen in den Backofen.
    „War Paul von Ostaijen auch ein Ritter?“, fragt Robin.
    „Nein“, sagt Papa. „Das nicht.“
    „Oh“, sagt Robin. Er überlegt einen Moment. Dann sagt er: „Oh, sagt die Katz, schade ist datz.“

Ritter

    Papa ist Lehrer. Er unterrichtet an der Schule im Dorf. Aber oft arbeitet er auch zu Hause.
    Jetzt gerade auch.
    Papa sitzt hinter seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer. Das Arbeitszimmer liegt am Ende des Flurs. Ein Stapel Hefte liegt auf dem Schreibtisch. In die Hefte haben die Schulkinder ihre Aufsätze geschrieben. Papa liest die Aufsätze. Manchmal muss er schrecklich lachen, manchmal guckt er sehr ernst. Dann schreibt er mit seinem Füller mit roter Tinte in ein Heft.
    Robin sitzt auf der Schaukel im Flur. Knor, sein Stoffschweinchen, sitzt auf seinem Schoß. Sie schaukeln ganz langsam hin und her und beobachten Papa. Das geht, weil die Tür zum Arbeitszimmer offen steht. „Papa“, sagt Robin.
    „Mmmh“, brummt Papa.
    „Ich bin ich doch eigentlich ganz viele, oder?“, sagt Robin.
    „Furchtbar viele“, sagt Papa.
    „Ich bin ein Dichter“, sagt Robin, „und ich bin ein Wrumbär. Aber eigentlich bin ich Ritter.“
    „Ich weiß“, sagt Papa, „du bist Ritter Validon.“
    „Und Knor ist Ritter Bommerkraut“, sagt Robin.
    Er fängt an zu singen:
    „Validon und Bommerkraut mussten dringend scheißen. Validon und Bommerkraut, die schissen in die Luft.“
    Robin schaukelt etwas höher und

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