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Robin und Gott

Robin und Gott

Titel: Robin und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sjoerd Kuyper
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auf deinem Rücken reiten.“
    „I-aah!“, sagt Opa.
    Opa krabbelt auf Händen und Knien über den Boden.
    „Schön“, sagt Oma. „Opa ist der Esel und Robin ist Maria.“
    „Nein!“, ruft Robin. „Ich will nicht Maria sein! Ich bin doch keine Frau!“
    „Nun ja“, sagt Oma. „Maria saß doch auf dem Esel, oder? Ich glaube nicht, dass jemand anderes auf dem Esel saß.“
    „I-aah“, sagt Opa, „steig auf meinen Rücken, Mari-a, dann reiten wir zum Stall von Bethlehem.“
    „Ich kann doch nicht Maria sein!“, ruft Robin. „Ich hab doch kein Baby in meinem Bauch!“
    Er denkt kurz nach. Dann sagt er:
    „Ich möchte Jesus sein. Aber nicht das Baby Jesus. Ich möchte, dass Jesus fast fünf ist.“
    „He“, sagt Oma, „du machst es uns ganz schön schwer, Robin. Die Geschichte handelt von Jesus’ Geburt. Er wird doch nicht geboren, wenn er schon fast fünf ist?“
    „Meiner Meinung nach“, sagt Mama, „muss Suse Jesus sein.“
    „Suse ist doch ein Mädchen!“, ruft Robin. „Jesus war doch kein Mädchen! Vielleicht kann Papa das Jesuskind sein... Oder Opa.“
    „I-aah!“, sagt Opa.
    Er ist immer noch auf Händen und Knien.
    „Opa“, sagt Robin, „du könntest besser den Josef spielen, denn du kannst gut Betten zimmern. Josef war ein Zimmermann.“
    Opa stellt sich auf.
    „Gut“, sagt Oma, „dann bin ich der Esel. Das ist die richtige Rolle für mich.“
    Nun geht Oma auf die Knie.
    „Und ich bin Josef“, sagt Opa.
    „Und Mama ist Maria“, sagt Robin.
    „Das geht doch nicht“, sagt Mama, „ich bin doch viel zu schwer für Oma! Wenn ich mich auf Omas Rücken setze, bricht das Eselchen zusammen.“
    Das ist auch wieder wahr. Was nun? Jetzt weiß Robin es.
    „Knor ist Maria!“, ruft er. „Denn Knor hat auch einen ganz dicken Bauch.“
    Er setzt Knor auf Omas Rücken.

    „Geht das, Oma?“
    „I-aah, pri-ma“, sagt das Eselchen Oma.
    „Suse ist dann doch Jesus“, sagt Robin.
    „Und ich“, fragt Papa, „bin ich jetzt Gott oder bin ich jetzt nicht Gott?“
    „Du bist kindisch“, sagt Opa, „das bist du.“
    „Spiel du mal den Mann von der Herberge, Papa“, sagt Robin.
    „Und dann ist Mama der Mann, der Josef und Maria sagt, dass sie auf die Reise gehen müssen. Der sagte, dass der Kaiser es befohlen hat.“
    So, jetzt sind alle Rollen verteilt.
    „Aber Robin“, fragt Oma, „wer bist jetzt du?“
    „Ich“, sagt Robin, „bin der Hirte, der den hellen Stern gesehen hat.“
    „Das ist prima“, sagt Opa.
    Das Spiel kann beginnen.
    Josef und Maria sitzen auf dem Sofa. Opa ist Josef und Knor ist Maria. Neben der Bank steht der Esel. Das ist Oma.
    „I-aah!“, sagt der Esel. „I-aah! Da kommt ein Mann.“
    Mama ist der Mann. Sie geht zum Sofa und sagt mit tiefer Männerstimme:
    „Im Auftrag des großen Kaiser Augustus sage ich euch Folgendes: Alle Menschen in diesem Land müssen gezählt werden. Dazu müssen sie auf Reisen gehen, zu dem Ort, wo sie geboren sind. Dort werden sie gezählt. Darum geht, Josef und Maria!“
    „Ho, ho“, sagt Josef. „So geht das nicht, seht meine Frau an, sie trägt ein Kind in ihrem Bauch. Sie kann jetzt nicht auf Reisen gehen. Das ist viel zu anstrengend. Oder, Maria?“
    Opa nimmt Knors Kopf und dreht ihn zu dem Mann. Er spricht mit hoher Stimme. Das ist Marias Stimme.
    „O ja“, sagt Maria, „seht meinen dicken Bauch an.“ Maria zeigt dem Mann ihren dicken Bauch.
    Robin rollt fast vom Stuhl vor Lachen. Er ist der Hirte. Er kommt später dran. Noch kann er schön zuschauen.
    „Daran kann ich leider nichts ändern“, sagt der Mann. „Der große Kaiser Augustus befiehlt es. Also hopp, auf die Reise mit euch.“
    „Ja, dann muss es wohl sein“, sagt Josef.
    „Ja, dann muss es wohl so sein“, sagt Maria.
    „Zum Glück haben wir ein Eselchen“, sagt Josef. „I-aah!“, sagt das Eselchen.
    „Das Eselchen kann die Koffer tragen und du kannst auch noch mit rauf, Maria.“
    Josef nimmt zwei Kissen vom Sofa und legt sie auf den Rücken des Esels. Das sind die Koffer. Er setzt Maria oben auf die Koffer drauf.
    „Hü-a“, sagt Maria, „einmal nach Bethlehem.“
    „I-aah“, sagt das Eselchen. „Haltestelle Bethlehem.“
    „Schau dir das an, Maria“, sagt Josef. „An allen Hotels hängen Schilder: Alles belegt. Es ist nirgends mehr Platz für uns!“
    „Ich bin müde“, sagt Maria. „Und das Kind in meinem Bauch zappelt so stark. Ich kann auch ein Schild an meinen Bauch hängen: Alles belegt.“
    „Warte!“, sagt Josef.

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