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Robin Wuff und Bruder Katz

Robin Wuff und Bruder Katz

Titel: Robin Wuff und Bruder Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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blamiert.«
    Bruder Katz ging mit hängendem Kopf zu seinen Freunden. »Du hast gut gekämpft«, versuchte ihn Robin Wuff zu trösten, doch Bruder Katz’ Ärger saß tief.
    »Wir kommen zum zweiten Spiel: Lanzenstechen«, verkündete Lady Marian. »Dieses Mal hat jede Mannschaft nur einen Versuch!«
    Die Kämpfer schritten zu einem alten Traktor, der in einer Ecke des Feldes stand. Der Bauer hatte ihn gestern dort abgestellt und stehen lassen. Die Schaufel des Frontladers war mitihren langen Zinken nach oben gestellt. Auf die beiden äußeren Zinken hatte Robin Wuff zwei Salatköpfe gespießt. Die Aufgabe des zweiten Spiels war es, diese Salatköpfe mit Lanzen herunterzuschlagen.
    Der Jäger trat mit einem seiner Begleiter neben Robin Wuff und fragte: »Wer von euch wird dieses Mal antreten?«
    »Erst einmal Joe, Jim und ich. Wenn ihr einverstanden seid, wird Bruder Katz uns unterstützen, sobald es nötig wird.«
    Der Jäger lachte überheblich. »Das ist mir egal. Von mir aus können euch alle Mäuse helfen. Der Wohnwagen ist uns so gut wie sicher!«
    »Wir spielen gleichzeitig«, erklärte Robin Wuff. »Wer zuerst seinen Salat mit der Lanze herunterschlägt, hat gewonnen.«
    Wieder schwenkte Lady Marian ihr Taschentuch.
    In Windeseile kletterte Joe auf Robin Wuffs Rücken, während Jim die Stange in die Pfotennahm. Es war eine spitze Holzstange. Sie sah den Kampfstöcken ähnlich, war aber länger und nicht so schwer. Damit kletterte Jim an Robin Wuff und Joe hoch und setzte sich auf Joes Schultern. Sie reckten und streckten sich und konnten den Salat beinahe erreichen. Aber es gelang Jim nicht, dem Salat den nötigen Stoß zu verpassen.
    Die Gegner hatten zunächst wenig Glück. Der die Lanze führende Hund stand sehr wackelig auf den Schultern seines Anführers. Die Holzstange trug er quer im Maul. Es fiel ihm schwer, den Salat zu erreichen. Da verhakte sich die Lanzenspitze zwischen Salat und Zinken; nur noch ein fester Stoß und Lanze und Salat würden gleichzeitig nach unten fallen. Die beiden Hunde lächelten siegessicher.
    Doch gerade, als der obere Hund den Salat herunterschlagen wollte, kam Bruder Katz vom Ende des Feldes angerannt.
    Er machte einen Riesensatz und sprang Jim auf den Rücken. Im Fall stieß Jim die Lanzenach vorne und traf den Salat. Dieser löste sich und fiel auf den Boden – etwa eine Sekunde, bevor der Salatkopf der Hunde herunterpurzelte. Der Jubel war überwältigend. Nur der Jäger protestierte.
    »Eins zu eins«, verkündete Lady Marian.
    »Das war unfair!«, schrie der Jäger. »Woher kam auf einmal dieser räudige Kater?«
    Robin Wuff schüttelte den Kopf: »Ich hatte dich gefragt, ob Bruder Katz uns helfen dürfte, und du warst einverstanden.«

    »Pah!«, gab der Jäger schnippisch zurück. »Ihr werdet dennoch verlieren.«
    »Es folgt das Bogenschießen«, rief Lady Marian über den Kampfplatz. »Robin Wuff gegen den Jagdhund. Jeder hat nur einen Versuch. Ziel ist es, mit einem Schuss einen Heuballen zu treffen!«
    Bruder Katz begleitete den Hund zum Schießplatz. »Wir alle drücken dir die Pfoten!«, machte er ihm Mut. »Heute Morgen warst du gut beim Üben! Mach es jetzt genauso.«
    »Du hast leicht reden, heute Morgen war ich nicht so aufgeregt«, entgegnete Robin Wuff. Er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Es war das letzte Spiel, und er musste gewinnen. Es hing viel vom Ausgang des Turniers ab.
    Sie gingen etwa drei Katzensprünge von den Heuballen entfernt in Position. Die Bogen lagen bereit. Es waren zwei Steinschleudern mit langen Gummis, die Robin Wuff am Morgen aus dem Spielzimmer des Nachbarsjungen geliehen hatte.
    Bruder Katz hielt seinem Freund den Bogen hin. Robin Wuff lud die Steinschleuder und zog das Gummi straff. Er blickte weder nach rechts noch nach links, visierte nur den Heuballen an und ließ dann los. Der Schuss traf genau in die Mitte des Ballens.
    Die Mäuse winkten aufgeregt mit ihren Fähnchen und klatschten Robin Wuff Beifall.
    Aber sein Gegner hatte genauso viel Glück. Er schoss seinen Stein genau neben Robin Wuffs Geschoss.
    Lady Marian erhob sich von ihrem Platz und kam nachdenklich auf die Schützen zu. »Durch den letzten Kampf haben wir Gleichstand. Als Schiedsrichterin bestimme ich, dass noch einmal das Bogenschießen ausgetragen wird. Jeder Schütze hat nur einen Schuss. Es wird nacheinander geschossen. Der Jäger fängt an. Gewinner ist der, dessen Stein am dichtesten an der Mitte im Heuballen steckt.«
    Der Jäger begab sich in

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