Robin Wuff und Bruder Katz
erklärte Bruder Katz. »Er entschied nach dem Kampf, ob die Aufgaben des Spiels erfüllt worden waren oder nicht.«
Jeff steckte sich einen Grashalm in den Mund, weil ihm das beim Nachdenken half. »Hm, Könige gibt’s hier nicht so viele.«
»Neben dem König saß immer die Prinzessin«, erklärte der Kater weiter. »Sie überreichte dem Sieger seine Belohnung. Und meistens bekam er auch einen Kuss von ihr.«
»Igitt!«, kreischte Jeff. »Das Mittelalter war ja grausam. Reicht es für unseren Zweck nicht aus, wenn die Prinzessin einfach nur dasitzt?«
Joe, Jim und Walther von der Käsereibe nickten zustimmend. Und Jeff rief noch einmal: »Wenn sie nur nicht küsst!«
»Ich denke, ich frage meine Schwester Kitty.Sie könnte in unserem Spiel die Rolle der Lady Marian übernehmen und gleichzeitig das Turnier beobachten.«
Joe hob eine Pfote. »Bitte, wer ist oder war Marian?«
» Das süßeste Geschöpf in des Königs Reich,
nur ein kurzer Blick von ihr,
und Robins Herz wurde weich.
So kämpfte er nicht nur für die Armen
und die Schwachen,
nein, er begab sich auch in Gefahr
nur für ihr hübsches Lachen.
Es war wirkliche Liebe,
ganz rein und ganz klar,
was dort in Robins und Marians Herzen war «,
sang Walther von der Käsereibe schmachtend.
»Puh, das klingt ja schon wieder nach Küssen«, beschwerte sich Jeff und wandte sich angewidert ab.
Und damit war der Plan beschlossen.
Ein Turnier ist, was man daraus macht
R obin Wuff nickte noch einmal allen zu, dann machte er sich auf den Weg. Seine Freunde blickten ihm ängstlich hinterher. Bruder Katz standen sogar Tränen in den Augen.
Der Hund eilte mit großen Sätzen nach Hause. Er hatte eine Idee! Einem Turnier ging etwas voraus. Das hatte er in den Geschichten von Robin Hood gehört. Doch ganz sicher war er sich nicht.
Es hätte auch eine andere Geschichte sein können. Das war ihm aber egal, es hatte ihn auf jeden Fall sehr beeindruckt. Einen kleinen Umweg war die Sache wert!
Danach schlug er schnellstens den Weg zum Hundeversteck ein. Trotz seiner Tapferkeit hatte er ein bisschen Angst. Doch sein Entschluss stand fest.
Er rückte seine grüne Kappe zurecht, richtete die Feder und schritt mutig auf die Öffnung in der Wagenwand zu.
»Seid gegrüßt, Hunde! Es gibt noch etwas zu klären!«, sagte er mit fester Stimme. Seine Beine zitterten dabei.
Im Wohnwagen wurde es mucksmäuschenstill. Fassungslos trat der Jäger an die Öffnung.
Langsam und bedächtig zog Robin Wuff einen Gegenstand aus seinem Fell. Wortlos warf er ihn dem Anführer vor die Füße.
Entgeistert starrten die Hunde, die hinter ihren Anführer getreten waren, den Gegenstand an. Da löste sich der Jäger aus der Gruppe, hob den Gegenstand auf und ging auf Robin Wuff zu.
»Was ist das?«
Robin Wuff räusperte sich. »Das kennst du nicht? Das ist ein Fehdehandschuh. Damit fordere ich dich zum Kampf heraus!«
Der Jäger hob den Handschuh auf und grinste Robin Wuff kampflustig an. »Ein Handschuh? Ein Fehdehandschuh? Ich habe ihn. Wir nehmen also deine Herausforderung an!«
Robin Wuff ließ sich davon nicht beirren. »Gut. Dann lasst uns kämpfen! Wir veranstalten ein faires Turnier. Die Gewinner erhalten das Wohnrecht im Wohnwagen. Und wenn ihr verliert, verschwindet ihr aus dem Wald und lasst in Zukunft alle anderen Tiere in Ruhe! Morgen früh bei Tagesanbruch werden wir euch die Spiele bekannt geben. Drei werden es sein. Dann habt ihr den Vormittag zum Trainieren. Und wenn die Sonne am höchsten steht, beginnt das Turnier.«
»Trainieren?« Der Jäger lachte. »Trainieren? Vielleicht sollten wir einfach nur Knurren und Brüllen üben?« Er sah zu seinen Kumpanen, und die anderen Hunde stimmten in sein Lachen ein. Es klang furchtbar unheimlich.
Robin Wuff machte, dass er so schnell wie möglich wegkam.
Bruder Katz sprang vor Freude in die Luft, als er Robin Wuff zurückkommen sah. »Donnerschlag und Bogenschuss, er ist es!«
»Sogar noch in einem Stück«, warf Samuel krächzend ein. »Nun, wie war’s?«
»Das Turnier findet statt«, antwortete Robin Wuff. »Ich weiß nur nicht mehr, ob es wirklich eine gute Idee war.«
Die Sonne stand hoch am Himmel, als sich die Kämpfer schließlich auf einem frisch gepflügten Acker außerhalb der Stadt gegenüberstanden.
Auf der einen Seite des Feldes waren die Hunde. Sie grinsten spöttisch und fletschten dabei die Zähne, scharrten mit den Krallen in der frischen Erde und knurrten belustigt zu den Gegnern
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