Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robin Wuff und Bruder Katz

Robin Wuff und Bruder Katz

Titel: Robin Wuff und Bruder Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
Vom Netzwerk:
Scheune hinein. Über Nacht sind sie heimatlos geworden.«
    »Das klingt schon eher wie ein Hilferuf«, meinte Amadeus.
    »Ich habe sofort an euch gedacht«, erklärte die Maus. »Nach allem, was wir schon zusammen erlebt haben, dachte ich …«
    Der Hund richtete sich auf der Wiese zu seiner vollen Größe auf und verkündete lauthals: »Auf unsere Hilfe kannst du immer zählen, nicht wahr, Moritz?«
    Der Kater machte ein ernstes Gesicht und versicherte: »Wir sind zu allem bereit!«
    Begeistert klatschte die Maus in die Pfoten. »Ich wusste, dass ich mich auf euch verlassen kann. Danke, vielen, vielen Dank.«
    Amadeus legte sich wieder ins Gras. »Nun erzähl endlich weiter«, sagte er ungeduldig.
    »Das Tor der Scheune ist sehr schwer und wird vom Bauern nur dann geöffnet, wenn Heu eingebracht oder etwas aus dem Schuppen herausgeholt wird. Und das passiert nicht sehr oft. Es gibt nur noch eine andere Möglichkeit, in den Schuppen zu gelangen: eine kleine Luke am Giebel, direkt unter dem Dach. An der Wand war eine Leiter angelehnt, auf der Emily mit ihrer Familie immer hinauf- und hinunterklettern konnte. Auf diesem Weg gelangten die Mäuse in die Scheune, wann immer sie wollten.Jetzt allerdings sitzen die Ratten ständig hinter dieser Luke und bewachen sie.«
    »Arme Emily!«, sagte Amadeus mitfühlend. »Aber vielleicht können wir ihr helfen! Führ uns zu dieser Scheune.«
    Flink eilte die Maus voran, und Hund und Kater rannten ihr nach. Einige Zeit liefen die drei Freunde quer durch die Stadt. Zuerst die breiten Hauptstraßen entlang und über große Plätze und Kreuzungen. Dann durch Gassen und Nebenstraßen und schließlich über ausgefahrene Feldwege, bis sie vor einem großen Bauernhof standen. »Hier ist es«, sagte die Maus keuchend. Sie zeigte auf ein großes Gebäude hinter dem Bauernhaus. »Und das ist der Schuppen.«
    Da tauchte auch schon eine kleine Mäusedame auf. »Mein lieber Cousin!«, rief sie freudig und eilte ihnen entgegen. Die beiden Mäuse nahmen sich an den Pfoten und begrüßten sich herzlich. »Schön, dass du da bist«, rief die Mäusedame noch einmal froh und blickte derMaus über die Schulter. »Und Hilfe hast du auch mitgebracht«, sagte sie strahlend, »wie du es versprochen hast.«
    »Emily, das sind Amadeus und Moritz«, stellte die Maus den Hund und den Kater vor. »Freunde, das ist meine Cousine Emily.«
    Die Mäusedame machte einen höflichen Knicks. »Herzlich willkommen bei uns.«
    Amadeus und Moritz nickten ihr freundlich zu, dann kam der Hund direkt zur Sache: »Ihr Cousin hat uns von Ihrem Problem erzählt. Am besten, Sie zeigen uns die besagte Scheune mal.«

    Sofort lief Emily voran und blieb nach kurzer Zeit vor der Scheune stehen. Sie deutete auf eine fest verschlossene Luke dicht unterm Dach. Im Gebüsch neben der Scheune lag eine lange Leiter. Emily zeigte darauf: »Daran sind wir immer hinaufgeklettert, doch die Ratten haben sie nach ihrem Überfall einfach umgestoßen.« Dicke Tränen liefen ihr über die Wangen und tropften an den Barthaaren hinab. »Es ging uns so gut, bis diese gemeinen Ratten kamen. Jetzt ist alles aus.«
    Moritz beugte sich zu der Mäusedame hinunter und tätschelte ihr vorsichtig die Schulter. »Nicht weinen«, bat er leise. »Wir sind doch da!«
    Emily lächelte flüchtig, dann liefen schon wieder Tränen.
    Amadeus räusperte sich: »Nun gut … sehen wir uns die Scheune etwas genauer an!«
    »Ein guter Vorschlag, aber … wir kommen nicht hinein!«, brummte Moritz. »Diese Scheune ist so uneinnehmbar wie eine Burg.«
    Amadeus hob interessiert den Kopf.
    »Wie eine Burg, hast du gesagt? Wie eine Burg …«, murmelte er nachdenklich.
    Moritz nickte. »Ja, sicher, ich habe an die Geschichten von heute Nachmittag gedacht und …«
    »… wir sollten uns ein Beispiel an Robin Hood nehmen! Wenn die Scheune uns wie eine Burg trotzt, dann sollten wir sie auch wie eine Burg einnehmen«, beendete Amadeus den Satz.
    »Das klingt gut, sehr gut sogar!«, rief Emily und klatschte freudig. Dann hielt sie jedoch inne. »Aber … äh … was heißt das denn?«
    »Moment!« Amadeus verschwand um die Ecke und kehrte nach kurzer Zeit mit drei Kohlblättern zurück. Geschickt steckte er sie ineinander, zupfte sie in Form und setzte sich das Ganze als Hütchen schwungvoll auf den Kopf.
    »Na ja«, sagte der Hund leicht verlegen, »wenn schon, dann richtig!« Er sah Emily an und sagte mit lauter Stimme: »Edle Maus,nennt mich von nun an Robin Wuff! Ich

Weitere Kostenlose Bücher