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Robin Wuff und Bruder Katz

Robin Wuff und Bruder Katz

Titel: Robin Wuff und Bruder Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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gelobe, mich allem Übel und Bösen entgegenzustellen und den Unterdrückten zu helfen!« Robin Wuff machte eine galante Verbeugung und lüpfte sein Hütchen.
    »Und ich stehe dir treu zur Seite, Robin Wuff«, brüstete sich Moritz, der immer noch verblüfft auf das Hütchen starrte. »Ich, Bruder Katz, will mit dir alle Abenteuer bestehen.« Und dann fluchte er nach Art des Mönchs in den Robin-Hood-Geschichten: »Donnerschlag und Bogenschuss!«
    Die Maus blickte ihre beiden Freunde ungläubig an. »Was? Ich verstehe kein Wort von dem, was ihr redet!«
    Da erzählte ihr der Kater von der Vorlesestunde am Nachmittag, von Robin Hood, von dessen Tapferkeit und Mut, von seinen Freunden und ihrem Kampf gegen das Böse. Und um zu zeigen, dass er wirklich etwas davon verstanden hatte, erklärte er auch, was eine Ballade und ein Barde waren.
    Die Maus war hellauf begeistert: »Emily, hörst du das? Abenteuer in Gedichten? Reimender Reporter? Oh, das hört sich gut an!« Sie strahlte Hund und Kater an. »Das will ich für euch machen. Lasst mich euer Barde sein! Ich werde alles, was wir erleben, in Reimen festhalten. Ich brauche nur einen besonderen Namen. Einen wohlklingenden Namen, etwa … Walther von der Käsereibe.«
    »Das passt!«, stieß Bruder Katz lachend hervor.
    »Dann lasst uns mit unserem Abenteuer beginnen«, rief Robin Wuff aus, und die anderen klatschten wie wild in die Pfoten.

Heldentaten für Anfänger
    V oller Zuversicht saßen die drei Freunde kurze Zeit später nebeneinander auf der Wiese vor der Scheune. Ihre Augen waren unverwandt auf die »Burg« gerichtet, die sie einnehmen wollten.
    Weit hinter ihnen verschanzte sich das unterdrückte Mäusevolk.
    »Wie sollen wir überhaupt vorgehen?«, fragte Bruder Katz.
    »Mit eisernem Vertrauen
    und Krallen frisch gewetzt,
    lasst die Ratten ihr erschauern,
    und die Burg ist bald besetzt« ,
    krähte Walther von der Käsereibe vergnügt.
    Robin Wuff wandte den Kopf und blickte ihn mit gerunzelter Stirn an.
    Walther lächelte verlegen und meinte: »Äh, na ja, ich übe noch.«
    »Wir müssen mit den Ratten sprechen«, überlegte Bruder Katz. »Wir müssen wissen, wie viele es sind und wie …«
    » Nicht Worte,
    nur die Lanzen lasset sprechen,
    und jede Ratte sollt
    mit dem Schwerte ihr erstechen,
    worauf denn   … «
    »Ruhe!«, schrie Bruder Katz. »Donnerschlag und Bogenschuss! Wie soll man denn bei deiner Singerei nachdenken?«
    »Entschuldigung!« Die Maus sah schuldbewusst auf den Boden und verstummte sofort.
    Hund und Kater fingen an zu grübeln.
    »Es müsste doch einen Weg geben …«
    »Auf irgendeine Weise müssten wir …«
    »Gibt es nicht …«
    Auch Walther von der Käsereibe dachte angestrengt nach. Und da es ihm leichter fiel, beim Reden zu denken, bemerkte er nicht, dass er schon den nächsten Reim vortrug:
    » Das Beste ist, so denk ich mir,
    wir könnten klopfen an die Tür.
    Doch wie die Pfot’ zur Luke kriegen,
    von uns kann schließlich keiner fliegen. «
    Robin Wuff warf ihm wieder einen kurzen Blick zu.
    »Oh, ups«, brachte die Maus hervor. »Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich … Aber so schlecht war es dieses Mal doch nicht, oder?«
    »Das war sogar sehr gut«, erwiderte Robin Wuff. »Aus dir wird noch ein großer Barde werden.« Der Hund wies mit der Schnauze zur geschlossenen Luke hoch. »Unser Barde hat recht. Wir werden anklopfen!«
    Bruder Katz’ Blick wanderte von Robin Wuff zu der Luke unter dem Scheunendach und wieder zurück.
    »Oh weh, zu viel Sonne.« Sorge schwang in seiner Stimme mit. »Geht’s dir nicht gut?«
    »Mir geht´s ausgezeichnet. Danke.«
    »Und du bist sicher, dass du anklopfen willst?«
    »Anklopfen, jawohl. Wie es sich gehört.«
    Robin Wuff sah Bruder Katz an und sagte mit geheimnisvoller Stimme: »Erinnerst du dich an das Katapult, von dem in der Robin-Hood-Geschichte die Rede war?«
    Bruder Katz nickte und wandte sich erklärend an die Maus: »Eine riesige Steinschleuder war das.«
    »Nun, gleich werden wir ebenfalls katapultieren!«, gab Robin Wuff bekannt.
    Der Kater schüttelte den Kopf.
    »Katapultieren? Hier? Donnerschlag und Bogenschuss! Vielleicht war es doch zu viel Sonne.«
    Doch Robin Wuff ließ sich nicht beirren. »Wir bauen ein Katapult. Kommt mit!«
    Neben dem Hintereingang zum Bauernhaus hingen an einem langen Brett verschiedeneGerätschaften und Werkzeuge: Hacken und Harken, Schaufeln und Spaten, Heugabeln und Sensen, Stricke und Seile, Prügel und Stöcke, Körbe und noch

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