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Robina Krux

Robina Krux

Titel: Robina Krux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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kaum.
    Der Zwischenraum zwischen Fußboden und Körper wurde kleiner, dann setzte sie vorn auf, einen Augenblick später hinten.
    ‘Wie eine Ziege, die sich niederlegt’, dachte Robina belustigt. Dann jedoch wurde ihr die Tragweite des Vorgangs bewusst: ‘Es sieht ganz so aus, als ob der Herr Wartungsmonteur erst wieder aufsteht, wenn die Anlage es verlangt. Und da ich, Robina Crux, der größte Störenfried, den die Maschine je erlebt hat, matt gesetzt bin und wie Geröll in der Ecke liege, kann das lange, sehr lange dauern. Ein Meteorit wird wohl nicht gleich wieder die Antenne zerschmettern.’
    Robina überprüfte. Sie hatte Lebensmittel für maximal zwei Tage bei sich, wenn sie sie streckte, für drei. Eine Weile könnte sie hungern, aber mehr als eine Woche räumte sie sich nicht ein.
    „Nun will ich erst mal sehen, wie weit mein Biofeld deine Träume beeinflusst, mein Freund!“
    Ohne sich Gedanken über mögliche Folgen zu machen, stieg Robina aus der Spirale.
    Die Birne rührte sich nicht.
    Selbst als Robina – mutig geworden – näher trat, zuckte sich der Koloss nicht im Geringsten.
    Robina tippte ihn in einem Anflug von Tollkühnheit mit der Hand an – nichts!
    „Du bist mir ja ein merkwürdiger Zeitgenosse“, sagte sie. Ihre Stimme klang belegt.
    Einen Augenblick überdachte sie, ob sie dem Panzer mit härteren Gegenständen zu Leibe rücken sollte: Es lagen allerhand Werkzeuge und Stangen undefinierbarer Funktion herum. Aber warum sollte sie?
    ‘Rückzug sichern, Robi!’
    Die Tür ließ sich ohne weiteres öffnen, auch die des Fahrstuhls. Aber wie weiter? Robina probierte aufgeregt die Sensoren, bemüht, sich die Kombinationen zu merken. Dann, nach der vierten Variante, ruckte der Fahrstuhl an, und nach einer Weile landete Robina in der Kuppel. Kaum ausgestiegen, sagte sie herzhaft: „ Robi, du bist ein Schaf, ein saudummes!“ Und sie stellte sich vor, welche Gelegenheit sie verpasst hätte, wenn sie nie mehr diese Diele mit den wer weiß was verbergenden Türen zu Gesicht bekäme. ‘Und das ist der Fall, wenn mir der Fahrstuhl abwärts nicht gehorcht.
    Es würde leicht sein, die Birne erneut hierher zu bitten, aber wo schafft sie mich dann wohl hin?
    Überhaupt, recht merkwürdig, das Maschinchen. Mein Biofeld hat es dort unten nicht im Geringsten gestört, weil, weil – warum wohl, verflixt? Weil sein Sinn in Ruhestellung nur auf das Signal konzentriert ist. Schrecklich einseitig! Nein, zweckmäßig. Schließlich ist es für die Wartung hier. Alles andere ist dem untergeordnet. Erst wenn ein Defekt die Birne weckt, also wenn das Signal ausbleibt, prüft sie, ob ein Biofeld in der Nähe ist oder nicht, und entscheidet danach. Immer hübsch eins nach dem anderen.’
    „Na warte, Bursche!“
    Noch sah Robina hinter dieser Ordnung nichts Konkretes, aber sie fühlte, der Maschine müsste mit diesen Erkenntnissen nun eher beizukommen sein.
    Als sie in den Fahrstuhl trat, zuckte es ihr in den Fingern, zu probieren, ob es ihr gelingen würde, die Kabine in die geheimnisvolle Tiefe zu dirigieren. Aus Vernunftsgründen schob sie es auf.
     
    Aber bereits am nächsten Tag in aller Frühe stand Robina erneut im Fahrstuhl, wohlausgerüstet diesmal. Sogar eine neu gebogene Spirale schleppte sie mit sich, allerdings ohne sie über sich gestülpt zu haben.
    Mit Scheu begann sie systematisch zu probieren. Und es gelang über alle Maßen schnell. Die gleiche Kombination der Sensoren, die für die Aufwärtsfahrt galt, zwang den Lift nach unten.
    Die Tür, hinter der die Birne schlief, hatte Robina sich gemerkt. Neugierig, was die anderen Räume bargen, sah sie nach und wurde enttäuscht: Alle, etwa gleich groß, enthielten Materialien, fremdartige natürlich, oft in den Funktionen undeutbar. Das einzig Interessante: Zwei weitere schlafende Birnen, jedenfalls dem Anschein nach. Allerdings wurde nicht deutlich, ob es sich nicht ebenfalls nur um Ersatzteile handelte. Im selben Raum hing etwas, das wie ein – Skaphander aussah. Obwohl Robina nicht übel Lust verspürte, sich damit zu befassen, wandte sie sich zögernd ab. ‘Erst das Eine!’
    Die Tür, die dem Fahrstuhl gegenüber lag, führte in einen kurzen Gang, der erneut an einem Lift endete. Dieser hatte nur zwei Taster: auf und ab und er mündete direkt in der Energiezentrale, einem Reaktorsaal mit dem Meiler in der Mitte, einem großen grauen Quader ohne jeden Vorsprung, allerdings mit einer nicht sehr glatten, harten Verkleidung. Auf die Suche

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