Robins Sommer
Sandkastens.
„Ich hab ein Überraschung für dich“, sagt Mama. „Brot mit Schmierkäse.“
Robin sagt nichts. Er weiß nicht, was Schmierkäse ist. Mama gibt ihm ein Butterbrot. Robin beißt ab.
Jetzt weiß er, was Schmierkäse ist.
Schmierkäse schmeckt furchtbar eklig.
„Ich mag das nicht“, sagt er.
„Red nicht so“, sagt Mama. „Du mußt dich daran gewöhnen, genau wie an den Kindergarten und an die Kindergärtnerin.“
„Ich will es aber nicht“, sagt Robin.
„Ich weiß, daß du böse bist“, sagt Mama. „Aber du mußt dein Brot aufessen.“
Mama versteht gar nichts.
„Ich find es eklig!“ ruft Robin.
„Iß auf!“ sagt Mama.
Robin ißt sein Butterbrot. Er behält die Bissen ganz lange im Mund. Er traut sich nicht, sie runterzuschlucken. So eklig ist der Schmierkäse. Er muß sich beinahe übergeben.
Mama geht wieder nach oben. Robin bleibt unten. Der Nachmittag dauert noch länger als der Vormittag.
Sie spielen mit Knete. Robin macht einen Ball. Den schlägt er platt. Er macht wieder einen Ball. Den schlägt er auch platt. Und er macht wieder einen Ball...
Er kann den Ball mit nach Hause nehmen.
„Ich will nicht mehr in den Kindergarten“, sagt Robin.
Sie fahren mit dem Bus, aber es macht keinen Spaß.
„Ich rede mit Papa darüber“, sagt Mama.
„Wir probieren es noch einen Tag“, sagt Papa. „Und wenn du es dann immer noch nicht schön findest, dann mußt du nicht mehr in den Kindergarten.“
„Wohin muß ich dann?“ fragt Robin.
„Das sehen wir dann“, sagt Papa. „Aber ich weiß sehr gut, wohin du jetzt mußt. Hopp! unter die Dusche!“
Traum
„Mann!“ sagt Papa. „Was hast du lange Nägel.“
Er guckt sich Robins Hände an. Robin sitzt im Schlafanzug auf dem Sofa. Seine Haare sind gewaschen, seine Fingernägel sind zu lang.
„Das kommt vom Kindergarten“, sagt Robin. „Ich muß da so schwer arbeiten.“
„Verstehe ich“, sagt Papa.
Er nimmt die Schere und schneidet die Nägel.
„Kann ich in euer großes Bett?“ fragt Robin.
„Warum?“ fragt Papa.
„Ich möchte das so gern“, sagt Robin.
„Also gut“, sagt Papa.
Sie liegen im großen Bett. Papa liegt mit allen Kleidern unter der Decke. Nur die Schuhe hat er ausgezogen. Knor liegt in Robins Armen. Knor schläft schon fast.
„Wovon soll die Geschichte handeln?“ fragt Papa.
„Von einer Brücke.“
Papa erzählt eine Geschichte von einer Brücke. Dann schaltet er das Licht aus.
„Augen zu, Mund zu, schlafen“, sagt er.
„Bleibst du noch ein bißchen bei mir liegen?“ fragt Robin.
„Gut“, sagt Papa.
Robin kuschelt sich dicht an Papa.
„Du bist so schön warm, Papa“, sagt Robin. „Du bist wie ein kleiner Ofen. Mach mal den Mund auf.“
Papa macht seinen Mund auf.
Robin tut so, als ob er Papas Mund vollstopft. „So“, sagt er. „Jetzt ist ganz viel Kohle drin. Brenn schön, Ofchen.“
Papa lacht, und Robin schläft ein.
Robin sieht Klötze. Ganz viele Klötze. Sie bewegen sich. Da sind auch Kugeln. Sehr viele Kugeln. Die Kugeln rollen, und die Klötze rutschen. Sie werden größer, die Kugeln und die Klötze. Oder werden sie gerade kleiner? Was wollen sie? Gehen sie weg? Kommen sie auf Robin zu? Ganz groß und schwer? Sie benehmen sich genauso seltsam wie Knor, als Robin krank war und Knor über das Bett hin und her gerannt ist. So rollen und rutschen auch die Klötze und Kugeln hin und her. Und jetzt? Was machen sie jetzt? Verschwinden sie jetzt endlich? Nein! Da kommen sie wieder! Sie rollen und rutschen und werden immer kleiner und größer! Was wollen die? Sie kommen immer näher! Sie kommen und rollen und rutschen über Robin...!
„Mama!“ schreit Robin. „MAMA!!!“
Plötzlich ist es hell. Die Klötze und Kugeln sind weg. Da ist Mamas Gesicht. Robin weint. Mama nimmt ihn in die Arme.
„Was ist denn, mein Schatz?“ fragt sie.
„Da waren“, schluchzt Robin, „da waren... Ich weiß es nicht mehr. Muß ich nie mehr Schmierkäse essen?“
„Nie mehr“, sagt Mama.
Sie trägt Robin in sein eigenes Bett.
„Und du mußt nie mehr in den Kindergarten in der Stadt“, sagt Mama. „Du kannst morgen mit Papa gehen. In den Kindergarten bei seiner Schule.“
„Da ist es hell...“ sagt Robin froh.
Mama legt Robin in sein Bett. Sie gibt ihm was zu trinken und bleibt noch etwas bei ihm. „Vormittags kannst du in den Kindergarten bei Papas Schule“, sagt sie noch mal, „und nachmittags kannst du zu Tante Betty und Onkel Klaas.“ Aber das hört
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