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Robins Sommer

Robins Sommer

Titel: Robins Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sjoerd Kuyper
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und ist wieder ganz normal. Und dann rennt Knor wieder ganz weit weg und ist wieder ganz groß... Das kann es doch gar nicht geben!
    „Knor ist auch krank“, sagt Robin. „Er rennt durch mein Bett.“
    „Du hast Fieber“, sagt Mama.
    Der Doktor kommt. Er guckt Robin in den Hals und sagt: „Dieser kleine Mann ist krank.“
    Das wissen sie schon.
    Dann sagt der Doktor: „Seine Mandeln müssen raus.“
    Das wußten sie noch nicht! Aber es stimmt. Robin muß ins Krankenhaus. Seine Mandeln müssen raus.
    „Ist das schlimm?“ fragt Robin.
    „Nicht so sehr“, sagt der Doktor.
    „Ist das schön?“ fragt Robin.
    „Nein, schön ist es auch nicht.“
    „Wie ist es denn?“
    „Das kommt drauf an“, sagt der Doktor.
    „Na gut“, sagt Robin.

    Ein paar Wochen später muß Robin ins Krankenhaus. An dem Morgen darf er nichts essen und nichts trinken. Das hat der Doktor gesagt: Nichts essen und nichts trinken. Deshalb ißt Robin nichts und trinkt nichts. Das ist komisch...
    Sie fahren zu dritt, Mama, Papa und Robin. Sie fahren mit dem Bus. Zischend gehen die Türen auf. Robin klettert die große Treppe nach oben in den Bus.
    „Guten Tag, junger Mann“, sagt der Fahrer. „Wohin geht die Reise heute?“
    „Ins Krankenhaus“, sagt Robin. „Meine Mandeln müssen raus.“
    „Aha“, sagt der Fahrer. „Du hast Mut!“
    Mama reicht dem Fahrer die Streifenkarte.
    Der Fahrer stempelt die Abschnitte. Zwei Stück. Einen für Mama und einen für Papa. Robin kann noch umsonst mitfahren. Das ist auch richtig so, denn schließlich muß er ja ins Krankenhaus.

    Eine ältere Schwester in weißen Kleidern erzählt, was nun passieren wird. Erst bekommt Robin einen Piekser in sein Bein. Das merkt er fast gar nicht. Dann muß er eine Stunde warten. Dann bekommt er eine kleine Kappe über die Nase und den Mund und schläft ein. Wenn er dann wieder wach wird, ist alles schon passiert.
    Davor hat Robin keine Angst.
    „Und jetzt den Piekser?“ fragt die Schwester. Tapfer nickt Robin. Mama zieht ihm die Hose aus, und die Schwester nimmt die Spritze.
    „Mama!“ ruft Robin auf einmal. „Mama, wo ist Knor?“
    Ach du liebe Güte! Sie haben völlig vergessen, Knor mitzunehmen. Der arme Knor ist noch zu Hause, ganz allein...
    „Wer ist Knor?“ fragt die Schwester.
    „Das Schmusetier von Robin“, sagt Mama. „Sein bester Freund.“
    „Na ja“, sagt die Schwester. „Du bist doch bald wieder zu Hause... Stell dich nicht so kindisch an.
    „Robin ist ein Kind“, sagt Mama. „Ich finde es völlig in Ordnung, wenn er sich kindisch benimmt!“
    Oha! Wie zornig Mama ist. Sie guckt die Schwester böse an, aber Robin zwinkert sie zu.
    „Ich heule nicht“, sagt Robin. „So kindisch bin ich nicht. Und ich heule nicht wegen so einem Piekser...“
    „Das merke ich“, sagt die Schwester. „Den Piekser hast du schon bekommen.“
    Robin hat überhaupt nichts gespürt!
    „Du bist ein tüchtiger Kerl“, sagt die Schwester.
    Sie klebt ein großes Pflaster mit bunten Tieren auf das Fleckchen an seinem Bein. Mama blinzelt ihm wieder zu.
    Ach so, denkt Robin.
    Eine Stunde sitzen sie im Wartezimmer. Dann muß Robin durch eine Tür. Mama geht mit ihm. Papa gibt ihm einen dicken Kuß.
    „Zeig s ihnen, tüchtiger Kerl“, sagt Papa.
    Im nächsten Raum steht ein Stuhl. Auf den soll Robin sich setzen. Eine neue Schwester hält ihm eine kleine Kappe über Nase und Mund.
    „Ganz normal einatmen“, sagt die Schwester. Robin blickt zu Mama. Sie nickt. Robin atmet ganz normal ein. Bei mir klappt es sicher nicht, denkt er. Ich glaub nicht, daß ich einschlafe. Bei mir klappt das nicht. Und dann... dann liegt er auf einmal in einem Bett!
    Mama und Papa sitzen neben dem Bett. Sie lachen ihn an. Robin weint. Das ist komisch. Er ist nicht traurig, und doch muß er ein bißchen weinen. Woher das wohl kommt?
    „Das ist doch klar, mein Liebling“, sagt Mama. „Deine Mandeln sind draußen.“
    Aber mein Hals tut noch weh, will Robin sagen. Aber er sagt es nicht, weil sein Hals wirklich weh tut. Er kann nur ein bißchen flüstern.
    „Ich hab Durst“, flüstert er.
    „Wir gehen nach Hause“, sagt Papa. „Der ganze Kühlschrank ist voll Eis. Du mußt viel Eis essen, hat der Doktor gesagt.“
    Das sind gute Nachrichten!
    Papa hebt Robin hoch. Er trägt ihn aus dem Krankenhaus. Vor der Treppe steht ein großes, schwarzes Auto.
    „Wir fahren mit dem Taxi“, sagt Mama.
    Das ist toll! Sie können alle drei auf der Rückbank sitzen. Das Auto fährt ganz

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