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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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mal richtig knallen, Houdini«, murmelt Carl über Funk. Ein kurzes elektronisches Heulen erklingt, als er die Zielkoordinaten zum Panzer rüberschickt.
    Klick-klack heißt, Houdini ist einverstanden.
    Mein Gefährt hält ruckartig an, und die Tannen schießen plötzlich ein Stück in die Höhe, als er die Beine beugt, um sich eine stabile Schussposition zu verschaffen. Der Trupp geht sofort hinter den gepanzerten Beinen in Deckung. Niemand will sich einen Plugger einfangen, noch nicht mal der gute alte Neun Null Zwo.
    Surrend dreht sich der Geschützturm ein paar Grad nach rechts. Ich halte mir die Ohren zu. Das Geschützrohr gibt einen flammenden Rülpser von sich, und ein Teil des Waldes explodiert in einer Wolke aus schwarzer Erde und verdampftem Eis. Die schmalen Bäume erzitterten, und Schnee rieselt von den Zweigen.
    »Alles sauber«, funkt Carl.
    Mit ächzenden Motoren richtet sich Houdini wieder auf. Der Vierbeiner stapft weiter vorwärts, als sei nichts passiert. Als habe er nicht gerade einen ganzen Schwarm tödlicher Fleischbohrer ausgelöscht.
    Cherrah und ich sehen uns an, während unsere Oberkörper im Rhythmus der Schritte schaukeln. Wir denken beide dasselbe: Die Maschinen testen uns nur. Die wahre Schlacht hat noch nicht begonnen.
    Ferne Donnerschläge hallen durch den Wald.
    Überall entlang der Front spielen sich die gleichen Szenen ab. Auch die anderen Spinnenpanzer nehmen sich der überall versteckten Stumper und Plugger an. Rob weiß entweder nicht, wie er uns geballt angreifen soll, oder er will nicht.
    Versucht er, uns in einen Hinterhalt zu locken? Aber selbst wenn: Letzten Endes ist es egal. Wir müssen weiter. Wir haben schon Karten für die große Abschlussparty gekauft. Und es wird eine echte Bombenfete.
    Im Laufe des Nachmittags kriecht immer dichterer Nebel über den Boden. Der Wind wirbelt Schnee und Staub auf, und bald ziehen mannshohe Schwaden durch den Wald. Die Sicht wird zunehmend schlechter, und die mächtigen Böen zerren an Kleidern und Nerven.
    »So weit, so gut«, funkt Mathilda.
    »Wie weit ist es noch?«, frage ich.
    »Archos benutzt eine alte Bohrstelle als Versteck«, erwidert sie. »In etwa zwanzig Meilen solltet ihr einen Sendeturm sehen.«
    Die Sonne berührt jetzt beinah schon den Horizont und zieht unsere Schatten lang. Doch auch die anbrechende Dämmerung bringt Houdini nicht aus dem Tritt. Der Spinnenpanzer ragt unbeeindruckt aus den immer dichteren Schneeböen heraus, die über den Waldboden jagen. Schritt für Schritt pflügt er sich mit seinem Kuhfänger einen Weg durch die Dunkelheit. Als von der Sonne nur noch ein schwelender Buckel hinter den Bäumen übrig ist, gehen Houdinis Scheinwerfer an und leuchten uns den Weg.
    In der Ferne kann ich auch die Scheinwerfer der anderen Panzer angehen sehen.
    »Mathilda, wie sieht es vor uns aus?«, will ich wissen.
    »Alles frei«, antwortet sie leise. »Warte.«
    Nach einer Weile zieht sich Leo an Houdinis Bauchnetz hoch und hakt den Rahmen seines Exoskeletts in eine seitlich abstehende Strebe ein. Nachdem er die Waffe knapp über dem Nebel in Anschlag gebracht hat, bleibt er so neben mir und Cherrah hängen. Auch Carl sitzt auf seinem hohen Geher oberhalb des dichten Schleiers, so dass nur der Freeborn-Squad sich weiter am Boden durch die Schwaden kämpfen muss.
    Ab und zu sehe ich den Kopf des Arbiter oder Hoplite, die das umliegende Gelände auskundschaften. Mit ihrem Sonar behalten sie auch im dichtesten Nebel den Durchblick.
    Mit einem Mal gibt Carl einen erstickten Schrei von sich.
    Tschack, tschack …
    Eine dunkle Gestalt springt aus dem Nebel und stößt seinen Geher um. Carl purzelt über den Boden. Ganz kurz sehe ich eine Gottesanbeterin von der Größe eines Kleinlasters mit erhobenen Klauen auf mich zukommen. Houdini bäumt sich auf und schlägt mit den Beinen wie ein scheuendes Pferd.
    »Arrivederci!«, ruft Leo, und ich höre, wie er sein Exoskelett aushakt. Dann landen Cherrah und ich im festen Schnee und sehen plötzlich nur noch Weiß um uns herum. Keinen halben Meter von meinem Kopf entfernt stößt ein gezacktes Bein in den Boden. Mein rechter Arm fühlt sich plötzlich an, als stecke er in einer Schraubklemme. Doch als ich mich umdrehe, sehe ich Neun Null Zwo, der Cherrah und mich von den kämpfenden Giganten wegzieht.
    Wie mit einem riesigen Geweih hält Houdini sich die auf ihn einschlagende Gottesanbeterin vom Leib, doch der Spinnenpanzer ist nicht so beweglich wie die Geher, aus denen er

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