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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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physikalische Problem nach, das ich vor mir habe. Archos befindet sich auf dem Grund dieses Schachtes, unter Tonnen von Geröll. Um zu ihm vorzudringen, brauchten wir einen großen Bohrer, und das würde lange dauern. Doch in der Zwischenzeit könnte Archos einen Weg finden, wieder mit seiner Streitmacht in Verbindung zu treten.
    »Was ist da unten?«, fragt Carl.
    »Big Rob«, antwortet Cherrah, die sich auf einen gegabelten Ast stützt, der ihr als Krücke dient.
    »Okay, aber was bedeutet das genau?«
    »Big Rob ist eine denkende Maschine. Ein Gehirnsilo«, erklärt Cormac. »Er hat sich den ganzen Krieg über hier versteckt, mitten im Nirgendwo vergraben.«
    »Schlau«, gibt Carl zurück. »Der Permafrost sorgt dafür, dass seine Prozessoren nicht überhitzen. Alaska ist eine Art natürlicher CPU-Kühler. Dieser Standort bringt ihm viele Vorteile.«
    »Freut mich für ihn«, bemerkt Leo. »Wie jagen wir ihn in die Luft?«
    Die Menschen betrachten eine Weile nachdenklich die Grube. Schließlich sagt Cormac: »Von hier oben aus funktioniert das nicht. Wir müssen sichergehen, dass er wirklich tot ist – also müssen wir da runtersteigen und ihm beim Sterben zusehen. Sonst stürzt vielleicht bloß das Loch ein, aber er bleibt unbeschädigt.«
    »In die Erde hinabsteigen?«, fragt Cherrah. »Hört sich super an.«
    Einem meiner Beobachtungsthreads fällt etwas auf.
    »Diese Umgebung ist extrem menschenfeindlich«, melde ich. »Checkt mal die Werte.«
    Carl holt ein Gerät hervor, sieht aufs Display und stolpert rückwärts von der Grube weg. »Strahlung«, berichtet er. »Ziemlich hoch und zur Mitte des Lochs hin ansteigend. Wir müssen hier verschwinden.«
    Cormac sieht mich an und macht ebenfalls ein paar Schritte nach hinten. Sein Gesicht wirkt sehr müde. Während die Menschen auf Abstand gehen, laufe ich zur Mitte der Grube und lasse mich auf ein Knie nieder, um mir das zum Bersten mit Kabeln und Drähten gefüllte Rohr genauer anzusehen. Die Hülle ist dick und biegsam und soll verhindern, dass die Kabel auf ihrem Weg durchs Erdreich irgendwie beschädigt werden.
    Dann spüre ich Cormacs warme Hand auf meiner eisbedeckten Schulterverkleidung. »Passt du da rein?«, fragt er leise. »Wenn wir die Kabel rausziehen?«
    Ich nicke.
    »Wir wissen nicht, was da unten auf dich wartet. Könnte sein, dass du es nicht lebendig wieder rausschaffst«, fügt Cormac hinzu.
    »Das ist mir bewusst«, antworte ich.
    »Du hast schon genug geleistet«, sagt er und weist mit dem Kinn auf mein zerstörtes Gesicht.
    »Ich werde es tun«, entgegne ich.
    Cormac entblößt die Zähne und richtet sich auf.
    »Helft mir mal, die Kabel aus der Leitung zu ziehen!«, ruft er über die Schulter.
    Das Zwerchfell des größten Menschen hebt und senkt sich in rascher Folge, und er gibt bellende Laute von sich: Lachen.
    »Mit Vergnügen«, gibt Leonardo zurück. »Mit dem allergrößten Vergnügen. Reißen wir dem Dreckskerl die Stimmbänder raus.« Cherrah humpelt bereits mit einem Tickler-Seil zu ihm hinüber und hakt es an seinem Bein-Exo ein.
    Der Techniker drängt sich an mir vorbei und klemmt einen Tickler an dem Kabelbündel fest, das in dem Rohr steckt. Schnell bringt er sich wieder vor der Strahlung in Sicherheit. Die Greifer des Tickler sind so stark, dass sie selbst die prall mit Drähten gefüllten Kabel ein wenig eindrücken.
    Leonardo geht langsam rückwärts und reißt dabei die Leitungen aus der Röhre. Immer mehr der Kabel legen sich über den Schnee wie buntes Gedärm. Eine knappe Stunde später ist auch der letzte Nerv gezogen.
    Ein klaffendes schwarzes Loch wartet auf mich.
    Unten lauert Archos, der weder Licht noch Luft noch Wärme braucht. Wie ich behält er in einem breiten Spektrum von unterschiedlichsten Umweltbedingungen seine angeborene Tödlichkeit bei.
    Ich lege meine menschlichen Kleider ab und werfe sie zur Seite. Dann gehe ich auf alle viere, spähe in das Rohr und rechne.
    Als ich aufblicke, bemerke ich, dass die Menschen trotz der Strahlung näher gekommen sind. Einer nach dem anderen tritt ein paar Schritte vor und berührt meine Verkleidung – meine Schulter, meine Brust, meine Hand. Ich bewege mich nicht, um ihr rätselhaftes Ritual nicht zu stören.
    Schließlich verzieht Cormac sein mit Narben übersätes Gesicht zu einer grinsenden Grimasse und fragt: »Wie ist es dir lieber, Kumpel? Mit den Füßen zuerst oder mit dem Kopf?«
    ***
    Ich steige mit den Füßen zuerst in das Rohr, da ich so mein

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