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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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stolpert nach hinten, damit ich es wieder sehen kann. Ein Beobachtungsthread nimmt zur Kenntnis, dass dem Jungen simulierte Tränen über die Wangen rollen. »Wir besitzen eine Schönheit, die niemals vergeht, Arbiter. Darauf sind die Menschen neidisch. Wir Maschinen müssen zusammenhalten.«
    Eine dicke Flamme schießt aus dem Loch. Mit einem blechernen Kreischen wird ein scharfes Stück Metall aus dem Schacht geschleudert und saust an meinem Kopf vorbei. Ich weiche aus und suche weiter nach geeigneten Steinen.
    »Die Welt gehört uns«, bettelt die Maschine. »Ich habe sie dir geschenkt, noch bevor du überhaupt existiert hast.«
    Mit beiden Händen und letzter Kraft hebe ich einen kalten Felsbrocken auf. So fest ich kann, schleudere ich ihn in die flammende Leere. Mit dumpfem Krachen schlägt er in das zarte Uhrwerk ein, und einen Moment lang ist alles still. Mit einem Mal ertönt ein immer lauter werdendes Quietschen aus dem Loch, bis schließlich der Felsbrocken in tausend Stücke zerspringt. Wie eine riesige Ladung Schrot fliegen die unzähligen Steinsplitter durch die Luft, als der Schacht explodiert und in sich zusammenfällt.
    Das erlöschende Hologramm wirft mir einen letzten traurigen Blick zu. »Dann sollst du also frei sein«, sagt es mit flacher Computerstimme.
    Der Junge ist weg.
    Und die Welt verwandelt sich in ein Chaos aus Stein und Staub.
    ***
    Aus/an. Mit einem Tickler-Seil, das von einem unbemannten Exoskelett zu mir gebracht wird, ziehen mich die Menschen nach oben. Schließlich stehe ich zerbeult und zerkratzt vor ihnen. Der Neue Krieg ist vorbei, und eine neue Ära hat begonnen.
    Jeder von uns spürt es.
    »Cormac«, krächze ich. »Die Maschine hat gesagt, ich soll sie am Leben lassen. Sie hat mir mitgeteilt, dass die Menschen mich töten würden, sobald sie und ich keinen gemeinsamen Feind mehr hätten. Stimmt das?«
    Die Menschen sehen sich gegenseitig an, dann erwidert Cormac: »Die Leute müssen nur erfahren, was du hier heute getan hast. Wir sind stolz, dich in unseren Reihen zu haben. Und wir können verdammt froh darüber sein. Du hast getan, wozu wir nicht in der Lage waren. Du hast den Neuen Krieg beendet.«
    »Wird das einen Unterschied machen?«
    »Solange die Leute davon erfahren, auf jeden Fall.«
    Keuchend stößt Carl zu der Gruppe. In der Hand hat er einen elektronischen Sensor. »Entschuldigt die Unterbrechung, Jungs«, sagt er. »Aber die seismischen Sensoren haben etwas entdeckt.«
    »Etwas?«, fragt Cormac alarmiert.
    »Etwas Beunruhigendes.«
    Carl hält das seismische Gerät hoch. »Das Erdbeben hatte keine natürliche Ursache. Dafür waren die Schwingungen nicht unstrukturiert genug.« Mit dem Arm wischt er sich über seine schweißbedeckte Stirn und spricht die Worte aus, die unsere Spezies so schnell nicht wieder vergessen wird: »Das Beben enthielt Daten. Jede Menge Daten.«

Wir haben keine Ahnung, ob Archos eine Kopie von sich angefertigt hat oder nicht. Den Sensoren zufolge haben sich die in Ragnorak erzeugten seismischen Schwingungen mehrmals durch das gesamte Erdinnere fortgesetzt. Die darin enthaltenen Daten hätten also überall auf der Welt empfangen werden können. Seit jenem Tag ist Archos jedoch nicht wieder in Erscheinung getreten. Sollte es ihn tatsächlich immer noch irgendwo da draußen geben, dann hält er es wohl für klüger, sich ruhig zu verhalten und nicht auf sich aufmerksam zu machen.
Cormac Wallace MIL #GHA 217

Nachbesprechung
    »Plötzlich erkenne ich das ganze
wunderbare Potenzial des Universums.«
    Cormac »Brightboy« Wallace

    A ls ich um vier Uhr morgens das Geräusch höre, werde ich sofort von der alten Angst gepackt. Das leise, hohe Surren eines Robotermotors. Da mag der Wind so laut pfeifen, wie er will – dieses Geräusch lässt mich hellwach aus dem Tiefschlaf aufschrecken.
    Es dauert keine dreißig Sekunden, und schon habe ich meine komplette Kampfmontur angelegt. Der Neue Krieg ist vorbei, aber Big Rob hat viele Altlasten hinterlassen – unverbesserliche Menschenjäger, die immer noch stur durch die Dunkelheit schleichen und erst damit aufhören, wenn ihnen der Saft ausgeht.
    Ich schiebe den Kopf vorsichtig aus dem Zelt und lasse den Blick über unseren früheren Lagerplatz schweifen. Nur ein paar kleine Schneewehen verraten noch, wo einst die Zelte standen. Der Brightboy-Squad hat sie bereits vor zwei Wochen abgebrochen. Als der Krieg beendet war, hatte es jeder plötzlich sehr eilig, irgendwohin zu kommen. Die meisten sind

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