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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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Salve auf ihn ab.
    So schafft er es schließlich doch, den Roboter aus seinen Tagträumen zu reißen.
    Ohne zu zögern, reißt der SIB ein Straßenschild von einem Strommast, der in der Nähe steht. Er hält sich das Schild vors Gesicht und marschiert auf den Schützen zu. Diese Art von Verhalten ist absolut neu. Noch nie da gewesen.
    Auch der Aufständische ist darauf nicht gefasst. Erneut gibt er einige Schüsse ab, die allerdings von dem Schild abprallen und wirkungslos bleiben. Als er wegzurennen versucht, stolpert er. Der SIB wirft das Schild beiseite und packt den Kerl am Hemd. Die andere Hand ballt er zur Faust.
    Mehr als ein Schlag ist nicht nötig.
    Der Mann fällt mit zertrümmertem Gesicht zu Boden – plötzlich sieht er aus, als würde er eine eingedrückte Halloweenmaske tragen. Ziemlich schauerlich.
    Ähm, in dem Moment sehe ich über die Drohne, wie unser gepanzerter MTW ins Bild fährt. Ich blicke zu einem der kugelsicheren Fensterschlitze raus und entdecke in ungefähr dreißig Metern Entfernung meinen Sibby, der über den Mann gebeugt auf der Straße steht.
    Kurz starren wir alle sprachlos aus dem Transporter. Dann beugt sich der SIB nach unten und hebt die Waffe des Mannes auf.
    Der Roboter dreht sich zur Seite, so dass ich ihn deutlich im Profil sehen kann: Mit der rechten Hand packt er den Griff, und mit der linken haut er von unten leicht gegen das Magazin, um sicherzugehen, dass es sicher eingerastet ist. Dann zieht er den Ladehebel nach hinten.
    Das haben wir dem SIB nie beigebracht! Ich wüsste auch gar nicht, wo ich dabei anfangen sollte. Der Roboter muss sich die Handgriffe von uns abgeschaut haben.
    Die Straße ist inzwischen leer. Der SIB legt leicht den Kopf schräg, auf dem er immer noch den schlechtsitzenden Schutzhelm trägt. Er dreht das Gesicht hin und her und scannt offenbar die verlassene Straße. Schließlich läuft er in die Mitte der Fahrbahn und beginnt, die Fenster zu scannen.
    Mittlerweile haben ich und die anderen den Schock einigermaßen überwunden.
    Zeit, auf den Putz zu hauen.
    Mit unseren Gewehren im Anschlag verlassen wir den MTW und gehen dahinter in Stellung. Die Männer betrachten mich fragend, also schreie ich: »SIB Eins, hier spricht Specialist Paul Blanton. Leg sofort die Waffe nieder und deaktivier dich. Leiste Gehorsam, und zwar auf der Stelle!«
    Der SIB ignoriert mich.
    In dem Moment biegt ein Auto um die Ecke. Die Straße ist leer und still. Die zerbeulte weiße Karre steuert direkt auf uns zu. Der SIB fährt herum und drückt den Abzug. Ein einzelner Schuss durchschlägt die Windschutzscheibe und zack – der Fahrer sinkt mit ’nem Loch im Kopf aufs Lenkrad.
    War mit Sicherheit das Letzte, womit der arme Kerl gerechnet hat. Ich meine, der Roboter trägt ja schließlich einheimische Kleidung und hat die Kalaschnikow zum Schießen nicht mal an die Schulter gesetzt.
    Der Wagen rollt noch ein paar Meter die leere Straße entlang und kracht dann in eine Hauswand.
    In dem Augenblick eröffnen wir das Feuer auf den SIB Eins.
    Wir decken ihn mit allem ein, was wir haben. Hemd, Schal und Schutzweste flattern im Sturm unserer Geschosse. Der Roboter ist nicht gerade schwer zu treffen. Aber irgendeine Reaktion zeigt er nicht. Er schreit nicht, flucht nicht, rennt nicht weg. Mehr als das prasselnde Geräusch, mit dem die Kugeln auf den mit Kevlar und Keramik verkleideten Metalltorso treffen, ist nicht zu hören. Wir könnten genauso gut auf eine Vogelscheuche schießen.
    Ganz langsam und ruhig wendet sich der SIB nun zu uns um und hebt den Gewehrlauf. Ohne dass seine nur noch in Fetzen gehüllten Stahlarme den geringsten Rückstoß erkennen lassen, beginnt er, einzelne Schüsse auf uns abzugeben. Jeder ist perfekt gezielt.
    Zielen, abdrücken, bumm. Zielen, abdrücken, bumm.
    Der Helm fliegt mir vom Kopf. Mit einem Gefühl, als hätte mich ein Pferd ins Gesicht getreten, gehe ich hinter dem MTW in die Hocke. Sofort führe ich die Finger zur Stirn, aber Blut ist keins zu entdecken. Die Kugel hat mir den Helm vom Kopf gerissen, doch verwundet bin ich nicht.
    Ich atme durch und versuche, mich zu sammeln. Mir ist allerdings noch immer ein bisschen schwindlig, und ich muss mich abstützen, damit ich nicht nach hinten kippe. In dem Moment bemerke ich, dass etwas nicht stimmt. Der Boden hinter mir fühlt sich ganz warm und feucht an. Als ich mir meine Hand ansehe, traue ich meinen Augen kaum.
    Sie ist voller Blut.
    Doch es ist nicht mein Blut, sondern das von jemand

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