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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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fragt die Frau. »Ihr Armypisser habt noch nicht genug? Wollt euch einen Nachschlag holen?«
    Das große Messer glänzt im Licht der Laterne.
    Jack und ich sehen uns an. Was sollen wir darauf antworten? Dann legt der große Mann der Frau die Hand auf die Schulter. Mit dröhnender Stimme sagt er: »Wo sind deine Manieren, Cherrah? Diese Männer sind nicht von der Army. Schau dir die Uniformen an. Die sehen doch ganz anders aus.«
    »Wenn du meinst«, sagt sie.
    »Kommt her. Setzt euch zu uns«, lädt der Mann uns ein. »Nehmt eure Rucksäcke ab.«
    Wir setzen uns und hören uns die Geschichte der beiden an. Tiberius Abdella und Cherrah Ridge haben sich bei der Flucht aus Albany kennengelernt. Er ist Taxifahrer und kommt ursprünglich aus Eritrea – vom Horn von Afrika. Sie ist Mechanikerin und hat früher zusammen mit ihren vier Brüdern in der Werkstatt ihres Vaters gearbeitet. Als die Katastrophe begann, wollte Tiberius gerade sein Taxi dort abholen. Nachdem Tiberius sie erwähnt hat, tauchen Cherrahs Vater und ihre Brüder kein zweites Mal in seiner Schilderung auf.
    Während Tiberius redet, sitzt Cherrah still da. Ich kann ihre Miene nicht deuten, aber mir fällt auf, wie sie mich und meinen Bruder einmal kurz mit aufmerksamem, abschätzendem Blick mustert und dann sofort wieder wegsieht. Auf die muss man ein Auge haben.
    Ty lässt gerade seinen Flachmann rumgehen, als in der Ferne plötzlich die Scheinwerfer eines Autos auftauchen. Wie aus dem Nichts erscheint ein Jagdgewehr in Cherrahs Händen. Tiberius zieht eine Pistole aus dem Bund seiner langen Unterhose. Rasch dreht Jack die Flamme der Laterne herunter. Sieht aus, als hätte ein Killerauto die Barrikaden durchbrochen und sei auf dem Weg hierher.
    Ich beobachte erstaunt die näher kommenden Scheinwerfer, als mir plötzlich auffällt, dass Cherrah mit dem Gewehr gar nicht auf das Auto zielt, sondern in die Dunkelheit hinter uns.
    Jemand nähert sich rasch. Ich höre keuchenden Atem, schnelle Schritte, dann erscheint der dunkle Umriss eines Mannes. Er stolpert ungelenk den kleinen Hügel herauf, fällt vornüber und federt den Sturz mit den Händen ab.
    »Keine Bewegung!«, ruft Cherrah.
    Der Mann erstarrt kurz, richtet sich langsam auf und tritt ein Stück nach vorne, ins Licht der Laterne. Es ist ein Soldat aus Fort Bandon, ein schlaksiger Weißer mit langem Hals und widerspenstigem strohblondem Haar. Ich habe ihn nie zuvor gesehen, aber als er den Mund aufmacht, erkenne ich ihn sofort wieder.
    »Oh. Hi, ähm, hallo«, stammelt er. »Ich bin Carl Lewandowski.«
    Ein paar hundert Meter das Ufer hinauf ertönen vereinzelte Schreie, verhallen aber sofort in der kalten Dunkelheit. In Decken gehüllte Gestalten stürzen zwischen gedämpft glimmenden Lagerfeuern umher. Die Scheinwerfer holpern mitten durch das Flüchtlingscamp und bewegen sich in unsere Richtung.
    »Hab vom Tower aus gesehen, wie der Wagen die Basis verlässt«, sagt Carl, immer noch außer Atem. »Ich bin gekommen, um die Leute zu warnen.«
    »Wie nett von dir, Carl«, murmele ich und fahre mir mit der Hand kurz über meine misshandelten Rippen.
    Jack lässt sich auf ein Knie sinken und zieht sein Sturmgewehr vom Rücken. Mit zusammengekniffenen Augen blickt er über das freie Gelände hinweg auf das plötzlich ausgebrochene Chaos. »Ein Hummer«, sagt er. »Gepanzert. Den können die unmöglich aufhalten.«
    »Wir können auf die Reifen schießen«, meint Cherrah, lässt die Kammer ihres Jagdgewehrs aufschnappen und prüft, ob eine Patrone drinsteckt.
    Carl wirft ihr einen Blick zu. »Süße. Die Reifen sind kugelsicher. Ich würde mich zuerst um die Scheinwerfer kümmern. Danach um das Modul mit den Sensoren obendrauf. Schießt dem Ding seine Augen und Ohren weg.«
    »Wie sieht dieses Modul aus?«, fragt Jack.
    Carl zieht sein Gewehr hervor und checkt das Magazin. »Eine schwarze Kugel, aus der eine Antenne ragt. Es handelt sich um einen standardmäßigen, kompakten Multi-Sensoren-Aufsatz, der unter anderem mit einer Sekundärelektronen vervielfachenden CCD-Infrarotkamera ausgerüstet ist, die in einer extrastabilen kardanischen Aufhängung lagert.«
    Wir sehen ihn alle mit gerunzelter Stirn an. Carl schaut von einem zum anderen.
    »Tut mir leid. Ich bin Techniker«, fügt er hinzu.
    Der Geländewagen steuert sich selbst durch die Mitte des schlafenden Camps. Die Scheinwerfer hüpfen in der Dunkelheit auf und ab. Die Geräusche sind nicht zu beschreiben. Schließlich schwenken die

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