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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Bezug auf Coppola City hat Mr. Mimkin allerdings recht. Im Gegensatz zu mir handelt es sich bei den meisten Bewohnern dieser Stadt tatsächlich um gewöhnliche und in seinem Sprachgebrauch verschissene Roboter.« Er machte eine kurze Pause, bevor seine digitalisierte Stimme wieder ertönte: »Sollte jedoch einer davon im Zuge Ihres Auftrags beschädigt werden, können Sie davon ausgehen, dass er Ihnen mit allen daraus resultierenden Kosten in Rechnung gestellt wird.«
    Auch wenn dies das übliche Prozedere war, missfiel die Aussicht darauf vor allem Mono, der gern flexibel auf die Option unnötiger Gewalt zurückgriff.
    PCU von Kempt nickte Supervisor Capek zu, der nun an seiner statt dienstbeflissen fortfuhr.
    »Die programmierte Intelligenz der Bewohner variiert allerdings stark.«
    Claw signalisierte den Wunsch zu sprechen. McCrae nickte ihm knapp zu, sodass sich der Raptorbeta nun ein weiteres Mal fragend Capek zuwandte.
    »Entschuldigen Sie bitte, Sir. Für mich ergeben sich an dieser Stelle zwei Fragen. Wenn ich recht informiert bin, haben sich die in der Robotik tätigen Konzerne seit dem Hephaiston-Zwischenfall auf eine allgemeingültige Begrenzung der KI geeinigt. Diese Grenze liegt meines Wissens im Bereich niederer Tiere. Inwiefern sollte es also möglich sein, mit derart gering begabten Robotern eine Stadt zu bevölkern, geschweige denn die Intelligenz ihrer Bewohner zu variieren ?«
    SPV Capek wechselte einen kurzen Blick mit von Kempt, dessen metallener Schädel kaum merklich nickte. Dann antwortete Capek: »Um eben dies möglich zu machen und das sich daraus ergebende Paradoxon zu umgehen, wurde diese Stadt an einem … weniger offensichtlichen Ort errichtet.«
    »Dann ist es halt geheimer 2OT- Scheiß«, schimpfte Mono, wobei er sich keinerlei Mühe gab, leise zu sprechen und McCrae zynisch angrinste.
    »Was mich zu meiner zweiten Frage bringt.« Claw nickte nachdenklich und wandte sich dem riesigen mattschwarzen Bot zu. »Tatsächlich bestätigten Sie, PCU von Kempt, durch die Erwähnung seiner Weihestufe, dass diese Einrichtung gleichsam dem 2OT als auch seinem Konzern untersteht. Sie persönlich weist Ihre namentliche Kennung jedoch nicht als Teil des besagten Ordens aus. Im Rahmen des 2OT müsste diese einerseits den Namen des Planeten beinhalten, auf dem Ihre erste Weihe stattfand, darüber hinaus Ihre Funktionszuordnung anhand eines griechischen Buchstabens sowie zuletzt Ihren numerischen Startcode und Umwandlungsrang. Während also Kratos Beta 21/239 durchaus dem Lehrbuch entspräche, scheint mir PCU von Kempt doch zumindest ungewöhnlich.«
    Als er dem Beta antwortete, schwang in der Stimme der Prior Commad Unit ein Anflug von Anerkennung mit. »Für den Abkömmling einer ausgestorbenen Spezies scheinen Ihr Informationsstand und Ihre Fähigkeit zu logischem Denken bemerkenswert.«
    Der Bot zögerte kurz, musste allerdings feststellen, dass Claw nichts zu entgegnen gedachte, sodass er schließlich weitersprach: »Ihr Einwand ist dementsprechend korrekt. Da jedoch der Status dieser Einrichtung geheim ist, sind die Betreiber bemüht, Klarnamen und offensichtliche Ordensstrukturen zu vermeiden. Obwohl Sie in diesem Kontrollzentrum zahlreiche Anwärter und Initiierte der niederen Weihestufen finden werden, benutzen wir hier eigene, den Strukturen dieser Einrichtung angepasste Kennungen.«
    Während dieser Antwort beobachtete der Raptorbeta von Kempt sehr genau, fixierte seine künstlichen Augen und maß mit kritischem Blick seinen Schädel ab.
    »Gut, Sir. Das beantwortet meine ersten beiden Fragen. Ich hätte allerdings noch eine, die …«
    Nun aber war es Officer McCrae, die abwinkte. »Danke, Claw.« Sie wollte nicht unnötig Zeit verlieren und so schnell wie möglich mit dem eigentlichen Einsatz beginnen. Das konnte PCU von Kempt sogar aus ihrem Stimmmuster herauslesen. Und er stimmte ihr zu.
    »Ihre Einsatzleiterin hat recht, Gentlemen. Ich würde Sie auch gern so schnell wie möglich runter in die Stadt bringen, damit wir unsere Arbeit hier oben dem Protokoll entsprechend fortführen können. SPV Capek wird Ihnen noch einige Verhaltensmaßregeln mit auf den Weg geben, und dann werden Sie zunächst Ihr Quartier beziehen, bevor Ihr GGB sie runter nach Coppola City begleitet.«
    Mit diesen Worten schien die Konversation für PCU von Kempt beendet, und er stakste in Richtung Kontrollpult.
    Verwundert schauten die Männer sich an. Quartiere? Sie hatten erwartet, sich im Raumanzug durch Geröll

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