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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Kontrollzentrums. Auf den einzelnen Bildschirmen waren vertikale Strukturen zu erkennen, die entfernt an Gebäude erinnerten. Dazwischen immer wieder breite Gänge, beinahe wie Straßen, bevölkert von Bots verschiedener Art, die aus der Entfernung an einen emsigen künstlichen Ameisenstaat erinnerten.
    Während zumindest McCrae angemessen beeindruckt war, kratzte sich Mono zwischen den Beinen und betrachtete übellaunig den langsam rotierenden Holo-Cube.
    »Technoide Lebensformen?«, fragte er misstrauisch.
    »Ein verherrlichender Ausdruck für Roboter«, erwiderte McCrae, und Capek nickte, obwohl er mit dieser knappen Zusammenfassung nicht ganz zufrieden schien.
    »Bah, das ist doch 2OT- Sprech«, schimpfte Mono, in dessen Ohren es vollkommen abwegig klang, Roboter und Lebensformen in einem Atemzug zu nennen. Dann begann er, gemessenen Schrittes die Kontrollkonsole zu umrunden und dabei die Männer, die daran arbeiteten, misstrauisch zu beobachten.
    Claw schaute fragend in die Runde. Er war derjenige innerhalb des Teams, der über den gegenwärtigen Stand der Robotik am wenigsten im Bilde war.
    »Beim 2OT sind Roboter das Gleiche wie im alten Indien die Kühe«, erklärte ihm van Ghor, und der Beta verstand. Zumindest halbwegs. Obwohl SPV Capek auch mit dieser Definition nicht ganz einverstanden war.
    »Ich denke, dieses Thema sollte schon ein wenig differenzierter betrachtet werden. Denn auch wenn den Robotern ohne Zweifel die Zukunft gehört und die Synthese der menschlichen und robotischen Gesellschaft auf längere Sicht …«
    »Ist das, was hier passiert, legal?«, unterbrach McCrae seine Ausführungen mit einem kritischen Blick auf die Monitore. Sie versuchte abzuschätzen, wie viele technoide Lebensformen es wohl sein mochten, die sich durch diese Stadt bewegten.
    Capek hielt kurz inne. Dabei war ihm vollkommen klar, dass die Frau auf den Hephaiston-Zwischenfall und die daraus erfolgten Regeln der Robotik anspielte.
    »Rechtlich gesehen, Ma’am, bewegen wir uns hier in einer Art Grauzone. Das ist auch der Grund dafür, dass dies ein geheimes und abgeschlossenes Areal ist. Ich kann Ihnen allerdings versichern, dass es Regeln und Vorrichtungen gibt, die jede Art von Kontrollverlust unmöglich machen. Tatsächlich liegt die Gesamtfehlerquote innerhalb der Protokolle von Coppola City bei weniger als zwei Prozent, und die Möglichkeit, dass ein Bot einem Menschen Schaden zufügt, ist praktisch nicht gegeben.«
    »Jetzt ergeben jedenfalls die zusätzlichen Geheimhaltungsklauseln Sinn«, murmelte Mono, der beinahe auf der anderen Seite der Konsole angelangt war.
    Van Ghor nickte und fügte hinzu: »So wie auch die letzten drei Stellen des Solds.«
    Claw gab Zeichen, McCrae erteilte ihm das Wort, und der Beta wandte sich Capek zu.
    »Verzeihen Sie … Sir … Aber wie genau ist das zahlenmäßige Verhältnis von Menschen zu Robotern in dieser Einrichtung?«
    »Auch wenn es nicht relevant ist, beantworten wir Ihre Frage gern. Auf diesem Mond überwachen und koordinieren vierhundert Menschen 30 000 Roboter.«
    »Was für Vorrichtungen sind das?«, wollte McCrae wissen und deutete auf ein speziell gekennzeichnetes freies Areal zwischen den monolithischen Gebäuden, das sie auf einem der Monitore erkannte.
    Der Gefragte antwortete ohne zu zögern. »Diese freien Felder sind EMP -Safezones, die überall in der Stadt installiert sind, falls es – was, wie ich noch einmal betonen möchte, annähernd ausgeschlossen ist – doch zu Fehlfunktionen bedrohlicher Art kommen sollte. Aber seien Sie versichert, dass Sie bald schon alle Informationen bekommen, die sie brauchen, Ma’am. Und falls es Sie beruhigt: Hier oben in Coppola Control sind abgesehen von den Reinigungs- und Technikdrohnen keinerlei Roboter erlaubt.«
    Mono war inzwischen auf der anderen Seite des Kontrollpanels angelangt. Keiner der Männer unter dem Holo-Cube hatte von seiner Arbeit aufgeblickt und ihn auch nur eines Blickes gewürdigt. Und hier, auf der gegenüberliegenden Seite des Raums, entdeckte der Heavy schließlich etwas, das seiner Meinung nach so gar nicht zu der Aussage SPV Capeks passen wollte. Vorwurfsvoll wies Mono auf eine Art versenkbarer Stasiskammer, die halb aus dem Boden ragte und aus deren Innerem ihm ein metallener Schädel entgegenfunkelte. »Keine Roboter also. Und was verdammt ist dann das hier?«
    Capek wandte den Kopf und hob eine Braue. »Das, Mr. Mimkin, ist kein Roboter, sondern mein Vorgesetzter.«
    Mono fuhr zusammen.
    Der

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