Robolution
abzugeben.«
»Wie bitte?« Nun schien es sogar McCrae langsam zu viel zu werden.
»Ihre Waffen. Das Sicherheitsprotokoll sieht vor, dass …«
»Sie wissen aber schon, was wir sind, nicht wahr?«, blaffte sie ihn ungehalten an.
»Sie sind das Justifiers-Team, das der Vorstand von 2OT Technology geschickt hat, um auf diesem Planeten einen Auftrag zu erledigen. Dementsprechend sind Sie weisungsgebunden und unterstehen in erster Linie Ihrem Auftraggeber, der sich ebenfalls für die Sicherheitsrichtlinien dieser Einrichtung verantwortlich zeigt.«
Das Team schaute ihn ungläubig an, machte dabei aber keine Anstalten, die Waffen abzulegen. Supervisor Capek drehte sich kurz um, trat an ein Terminal, an dem er einige Tasten betätigte, und zog schließlich ein offiziell wirkendes Tab-Sheet aus einem Datenkonverter. Er präsentierte es McCrae. Die Einsatzleiterin überflog es und runzelte die Stirn. Seltsamerweise schien das alles sein e Ordnung zu haben.
»Das ist, als wenn man einem Deckhengst die Eier abschneidet«, tobte Mono, und sein Kopf lief rot an. Noch einmal spuckte er halbherzig auf den Boden, und als gleich darauf die Säuberungsdrohne hervorgeschossen kam, rotzte er ihr auf den Rücken. Sie begann sich im Kreis zu drehen, und versuchte sich mit ihren Reinigungslamellen selbst zu erreichen. Immer schneller und schneller, bis es in ihrem Inneren schließlich einen Kurzschluss gab und sie reglos stehen blieb.
Und das war ein Anblick, der sie alle daran erinnerte, dass Roboter Schwächen hatten. Man musste sie nur finden.
Wie aus dem Nichts tauchten zwei weitere Drohnen auf und beseitigten ihr deaktiviertes Gegenstück. Capek machte sich unterdessen an seinem Terminal zu schaffen, und aus der nahegelegenen Wand schoben sich einzelne Elemente hervor, die sich im nächsten Moment öffneten und als Sicherheitsbehältnisse erwiesen.
Der Supervisor bedeutete ihnen, ihre Waffen hineinzulegen. Ihre Männer blickten unentschieden zu McCrae hinüber. Schließlich nickt sie widerwillig, und dann verschwanden sowohl Monos Hammertusks und seine Furor9, van Ghors VibroBowie und sein Repeater sowie Claws Gleam 2000 in den Kisten, die gleich darauf geräuschlos in die Wand zurückglitten.
Beinahe wehmütig blickten die Männer ihren Waffen nach. Wenn sie es sich recht überlegten, wäre es ihnen allen lieber gewesen, im Dschungel, in der Wüste oder zwischen nackten Felsen irgendwelchen mutierten Kreaturen zu begegnen, die sie einfach auf ganz konventionelle Weise hätten abballern können. Ihre Waffen jedenfalls auf Weisung ihres eigenen Auftraggebers abzugeben, sprach sehr dafür, dass van Ghor mit seiner Vermutung recht hatte.
Irgendetwas war faul an diesem Auftrag, dachten sie alle in diesem Moment.
Ein Scanfeld fuhr über die Körper der nunmehr entwaffneten Teammitglieder, und Capek entschuldigte sich. »Nicht dass sie denken, wir würden Ihnen nicht trauen, aber wir haben sehr strenge Vorschriften. Uns ist dabei natürlich vollkommen bewusst, dass es schwierig für Sie sein muss, Ihre Aufgabe unter den gegebenen Umständen durchzuführen.«
Während der Waffenscan ergebnislos blieb, dachte van Ghor zufrieden an die Mikrofang in seinem Stiefel. Wie auch immer die Vorschriften lauteten, er würde nicht unbewaffnet zwischen irgendwelchen Bots umherlaufen, deren Programm er nicht kannte.
Auch Capek wirkte zufrieden, als er ihnen nun den Weg zu den Quartieren wies.
»Mr. Mimkin, Mr. Claw und Mr. van Ghor, Sie werden sich ein Quartier teilen müssen. Und Officer McCrae, bitte bleiben Sie noch einen Moment hier. PCU von Kempt wünscht, noch einmal mit Ihnen zu sprechen.«
Während der Supervisor weitersprach, setzte sich das Team unwillig in Bewegung, wobei sich jeder von ihnen fragte, was der Bot mit ihrer Vorgesetzten besprechen wollte.
Capek wandte sich noch einmal kurz an die Gruppe: »Wir werden Ihnen in der Stadt allerdings jemanden zur Seite stellen, der Ihnen sehr von Nutzen sein wird. Einen Führer, der alle Ihre Fragen beantworten kann und sich mit unseren Anwohnern und ihren Gepflogenheiten bestens auskennt.«
Mono drehte sich noch einmal herum und hob drohend den Zeigefinger. »Hör zu, Meister, wenn du uns einen deiner verschissenen Roboter …«
In diesem Fall versuchte selbst McCrae nicht, ihm Einhalt zu gebieten.
Capek lächelte unsicher. »Nein, Mr. Mimkin, Jack Rosso ist kein Roboter. Zumindest nicht im engeren Sinne. Aber vielleicht haben Sie schon einmal von ihm gehört. Er hat ein Buch
Weitere Kostenlose Bücher