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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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der Brustklappe zeigten – und die Überprüfung ihrer Dienstgradabzeichen machte klar, dass dieser Mann vermutlich der Ranghöchste hier vor Ort war.
    Er musterte McCrae und den Rest des Teams mit einem Blick, der keine Rückschlüsse auf seine Haltung ihnen gegenüber zuließ. Ihr Staunen entging ihm nicht, und kurz darauf rang er sich ein Lächeln ab.
    »Ich bin Supervisor Capek, Ma’am. Und glauben Sie mir, ich kann Ihre Verwunderung durchaus nachvollziehen. Schließlich dürften Sie eine Anlage wie diese kaum erwartet haben.«
    SPV Capek hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und stand noch immer vor der halbrunden Kontrollkonsole, über der ein überdimensionierter Holo-Cube schwebte. Auf der Holofläche glommen mehrere Hundert Lichter, von denen jedes einzelne in Mikroschrift beschriftet war.
    Um die Konsole herum saß ein gutes Dutzend Männer in braunen Uniformen, deren Augen den Kubus fixierten und, während ihre Finger unablässig über ihre virtuellen Tastaturen huschten, die Bewegung der einzelnen Lichter verfolgten.
    Claw, der ein Kontrollzentrum dieser Größe zum ersten Mal sah und hier zumindest aufrecht stehen konnte, staunte über die präzise Geschäftigkeit dieser Menschen, die vermutlich nur mit einigen künstlichen Körpermodifikationen möglich sein konnte.
    Mono und van Ghor betrachteten den Raum jedoch mit anderen Augen und vor allem mit der Frage im Hinterkopf, wo die Schwachstellen dieser Schaltzentrale sein mochten. Nur für den Notfall. Sie waren es gewohnt, die neuralgischen Punkte eines solchen Orts auszumachen. Punkte, deren Zerstörung im Notfall ihr Entkommen oder die Übernahme der Anlage möglich machten. Ihr Gegenüber ignorierte das geflissentlich und hielt den Blick auf McCraes Augen gerichtet.
    »Ich darf Sie im Kontrollzentrum von Coppola City willkommen heißen, Ma’am.« Er nickte ihr zu, wandte sich dann an van Ghor und den Heavy: »Gentlemen.« Und zuletzt an Claw: »Und Sie natürlich ebenso, Chim.«
    McCrae schritt umgehend ein.
    »Sir, ich würde es begrüßen, wenn Sie Claw als gleichberechtigten Teil meines Teams behandeln würden.«
    Capek lächelte unsicher. »Natürlich. Bitte entschuldigen Sie. Ich bin im Umgang mit diesen … Geschöpfen vergleichsweise unerfahren.« Verlegen neigte er kurz den Kopf. Als er wieder aufblickte, breitete er die Arme aus. »Ich vermute, dass die meisten von Ihnen derlei nicht erwartet haben?«
    Helen McCrae nickte reserviert. Sie war die Einzige, die zuvor vom Konzern ein eingehendes Briefing bekommen und zumindest ansatzweise gewusst hatte, was hier oben auf sie zukam.
    »Das kann man wohl sagen …«, murmelte Claw leise, während sich van Ghor schweigend weiter umblickte.
    Mono kratzte seinen wirren Backenbart und zog den Rotz hoch, um verächtlich auf den Boden zu spucken und so zu zeigen, dass er alles andere als beeindruckt war. Wie schon zuvor auf dem Schiff öffnete sich auch hier im nächsten Moment eine Klapp e, und eine Reinigungsdrohne schoss heraus, um den Dreck zu beseitigen und gleich darauf wieder in der Wand zu verschwinden.
    Stumm wunderte sich der Raptorbeta ein weiteres Mal darüber, wie man einem Humanoiden mit derartigem Benehmen lediglich aufgrund seiner genetischen Konfiguration mehr Respekt entgegenbringen konnte als ihm.
    Schließlich fixierte Officer McCrae den Uniformierten.
    »Was Sie hier tun, ist Ihre Sache, SPV Capek. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die Konzernleitung Kenntnis davon hat. Dementsprechend interessiert es weder mich noch mein Team. Wir haben hier lediglich eine Aufgabe zu erledigen.«
    Obwohl Capek verständig nickte, entging ihr doch nicht der kurze Anflug von Unwohlsein, der sich für den Bruchteil eines Augenblicks auf seinem Gesicht abzuzeichnen schien.
    »Natürlich. Ihre Aufgabe. Selbstverständlich sind wir darüber im Bilde. Und Sie können sicher sein, dass wir Sie von hier aus nach Kräften unterstützen werden. Aber lassen Sie mich Ihnen nur ein paar Parameter mit auf den Weg geben, wie Sie sich innerhalb der Stadt zu verhalten haben.«
    Mono stieß van Ghor an und fragte leise: »Von was für einer verdammten Stadt redet dieser Mann?«
    Capeks Kopf fuhr herum, und ein gewinnendes Lächeln spannte sich über sein Gesicht.
    »Coppola City, ein Technotop, in dem das Zusammenleben von fortgeschrittenen technischen Lebensformen beobachtet und ausgewertet wird.«
    Er trat einen Schritt zur Seite und wies auf die Monitorphalanx an der Stirnseite des

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