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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Promotionszwecken und nicht für den Einsatz geschaffen und hat das Labor bis vor zwei Monaten noch nie länger als für einen Presseauftritt oder eine kleine Cocktailparty verlassen. Hab ich recht?«
    Claw nickte bedächtig. »Ja, Sir. Ich habe mich tatsächlich auch schon gefragt, weshalb ausgerechnet ich mit auf diese Mission geschickt wurde …«
    Van Ghor lächelte. »Und damit ihr zwei Elitesöldner euch nicht zu sehr beleidigt fühlt …« Van Ghor tat einen Schritt zurück und deutete mit beiden Händen auf sich selbst. »… gibt es zuletzt auch noch mich .« Sein Lächeln ließ etwas nach. »Und ehrlich gesagt, wäre mir wohler, wenn ich in der Zusammenfassung ein wenig besser dastünde als ihr zwei Versager. Aber tatsächlich reihe ich mich nahtlos ein in diese kleine Verlierertruppe.« Er tat einen Schritt zurück und ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken. »Von meinen letzten fünf Einsätzen habe ich keinen einzigen erfolgreich beendet und bei jedem davon sowohl Kameraden als auch Ausrüstung verloren. Im Moment arbeite ich vor allem dafür, die ganze Scheiße abzuzahlen.«
    Claw hob eine seiner schuppigen haarlosen Brauen. Langsam begriff er. Und selbst auf Mono schien der Vortrag des Söldners eine gewisse Wirkung gehabt zu haben. Jedenfalls richtete er sich etwas auf und blickte van Ghor mit leicht glasigen Augen an.
    Jetzt, wo der Söldner sicher sein konnte, die Aufmerksamkeit seiner Kameraden zu haben, hob er die Stimme und sprach sehr bestimmt weiter. »Zwei Versager und ein Frischling. Dazu noch einer von der Sorte, wie weder 2OT noch ihr Konzern viel für ihn übrig haben. Sind schließlich beide nicht für ihre Betafreundlichkeit bekannt …«
    »So weit haben wir es verstanden. Und?« Mono nahm noch einen Zug und bedeutete van Ghor, fortzufahren. Und der ließ sich nicht zweimal bitten.
    »Genau dieses Team schickt man also auf einen Planeten, der weder das ist, was er auf den ersten Blick, noch das, was er auf den zweiten scheint.«
    »Weder unerschlossen noch ein Schrottplatz«, murmelte Claw, während er sich an die Worte McCraes erinnerte.
    »Exakt. Vielmehr ein Ort, wie er in dieser Form nicht einmal existieren dürfte. Eine Stadt voller Roboter, denen wir – nachdem man uns wohlgemerkt unsere Waffen abgenommen hat – kein Käbelchen krümmen dürfen. Wenn ihr mich fragt, Jungs, dann sind wir nicht hierher geschickt worden, um das Ganze erfolgreich zu beenden.«
    »Scheiße, du meinst …« Mono starrte ihn mit roten Augen an.
    »Wir sollen versagen. Genau dafür hat man uns ausgesucht. Und dabei hat man sich richtig Mühe gegeben, wenn ihr mich fragt.« Van Ghor grinste sie an.
    Den anderen beiden war allerdings kaum mehr nach Scherzen zumute. Und obwohl das Ruli die Gedanken zwischen seinen Hirnlappen wie eine Flipperkugel umherschießen ließ, fragte sich Mono, was genau daraus folgte. Sollten sie nur versagen? Oder womöglich sogar dabei draufgehen? Würde man sie, wenn sie versagt hatten, dafür zumindest noch bezahlen? Er konnte sich nicht vorstellen, wie es war, reich zu sein. Ebenso wenig, wie es war, tot zu sein. Nachdenklich schaute er den glimmenden Ruli-Stummel zwischen seinen Finger an. Irgendwie schien das hier ein verdammt komplizierter Einsatz zu werden.
    Claw hatte die Arme vor der Brust verschränkt und grübelte. Van Ghor aber war noch nicht am Ende. »Und um wirklich sicherzustellen, dass das erwartete Ergebnis eintritt, hat man uns schließlich einen sehr karriereorientierten Officer mitgegeben.«
    »Karriereorientiert?« Die Stimme des Betas klang scharf. Claw mochte Officer McCrae. Sie war ihm während der ganzen Zeit mit Respekt begegnet – etwas, das man weder von diesem Söldner noch dem Heavy sagen konnte. Wenn van Ghor sie beschuldigen wollte, sollte er besser Beweise haben.
    Der Söldner aber hielt dem energischen Blick des Betas ohne Weiteres stand. »Wie gesagt, ich habe auch ihre Akte eingesehen. Und wenn man der glauben kann, dann ist Helen McCrae bereit, einiges für ihre Karriere zu tun. Anscheinend alles, was nötig ist. Der Psychologe, der ihr Persönlichkeitsprofil erstellt hat, bezeichnet sie in seiner Zusammenfassung als skrupellos und psychopathisch.«
    »Cool.« Kichernd schnippte Mono den Ruli-Stummel weg und schaute der herbeisurrenden Reinigungsdrohne bei der Arbeit zu.
    Claw hingegen war anzumerken, dass er seinem Gegenüber nicht so einfach glauben wollte. Um seine Worte zu unterstreichen, öffnete van Ghor den Klettmagneten zum

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