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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Dokumentenfach seiner Swat-Weste und zog ein Tab-Sheet hervor, das er dem Beta wortlos reichte.
    Der überflog das elektronische Papier, knurrte leise und reichte es schließlich weiter zu Mono. Der aber winkte ab. Er wollte diese ganze Sache nicht noch komplizierter machen, als sie ohnehin schon war.
    »Und was sollen wir Ihrer Meinung nach jetzt tun?«, fragte der Beta mit gesenkter Stimme.
    Van Ghor kratzte sich im Nacken. »Vielleicht sollten wir einfach tun, was sie sagt.«
    Claw nickte bedächtig. »Bis wir abgezogen werden …«
    »Ich denke, das ist der Plan«, nickte der Söldner.
    In Monos Ohren klang er zumindest unkompliziert. Begeistert hob der Heavy auf seinem FormaSeat beide Daumen. »Super. Versagen. Bekomm ich hin.«
    Claw hingegen war alles andere als überzeugt und wandte sich noch einmal an van Ghor. »Aber wäre es nicht interessant herausfinden, weshalb wir versagen sollen?«
    Der Angesprochene sog die Luft durch die Zähne ein. »Möglicherweise würde Officer McCrae uns das sogar übel nehmen.«
    »Übel nehmen?« Der Beta verstand nicht.
    Mono verdrehte die Augen. Ein Justifier hatte nicht nachzufragen, sondern zu schießen. Selbst wenn es kompliziert war. Wenn die Ahnen dieses Betas alle so gewesen waren, dann wunderte es ihn nicht, dass sie ausgestorben waren.
    O schau mal, was ist denn das oben am Himmel?
    Lass uns lieber in die Höhle gehen.
    Nein, nein, ich will wissen, was das ist …
    Geduldig versuchte der Söldner, es Claw zu erklären. »Also, hör zu ChimBoy: Sie ist hier, um das vom Konzern angestrebte Ergebnis sicherzustellen. Und ich mutmaße, sie hat alle Befugnisse, dieses Ziel zu erreichen …«
    Er blickte den Beta bedeutungsschwanger an, und jetzt begriff selbst Claw, was der Söldner meinte: Wenn es nötig war, würde diese Frau womöglich auch nicht davor zurückschrecken, ihr eigenes Team zu erledigen.
    »O verdammt …«
    Im gleichen Moment glitt die Tür auf, und Officer McCrae stand vor ihnen. »So, Jungs, ich wäre dann so weit.«
    Die reservierten Blicke der drei, die sie schweigend anstarrten, irritierten ihre Vorgesetzte einen Moment lang. »Stimmt irgendwas nicht?«
    Mono salutierte beiläufig und nuschelte: »Nope. Alles in Ordnung, Ma’am.«
    »Wir wollen unseren Eimer doch nicht warten lassen«, sagte sie aufmunternd.
    Während sich Mono mühsam aus seinem FormaSeat erhob und dieser in seine ursprüngliche Form zurückfand, nickte der Beta McCrae zu, und der Söldner salutierte knapp. Sie würden ihr folgen. Was blieb ihnen auch anderes übrig?
    »Na dann los, Gentlemen.« Sie ließ ihre Brauen nach oben schnellen, streifte ihr Military Cap über und zog es tiefer ins Gesicht. »Wir haben eine Stadt zu entdecken!«
    Im Gegensatz zu ihr schien das Team jedoch nicht sonderlich motiviert.
    Draußen im Gang wartete auch schon der GGB 600, von dessen flexiblem Screen ihnen das virtuelle Lächeln SPV Capeks entgegenstrahlte. Als sich die Gruppe kurz darauf in Bewegung setzte, wandte sich der GuideBot McCrae zu.
    »Ma’am, ich habe mir unterdessen erlaubt, Ihnen die nötigen Informationen zu Ihrem Kontaktmann Mr. Rosso per Uplink auf Ihr Note-Pad zu laden. PCU von Kempt ist darüber hinaus der Meinung, dass Sie, um Missverständnisse zu vermeiden, im Vorfeld besser noch etwas mehr über ihn erfahren sollten.«
    Officer McCrae blickte den Bot fragend an und stellte dabei wieder einmal fest, dass er tatsächlich etwas von einem Eimer hatte.
    Der GGB setzte sich in Bewegung, und der Supervisor fügte hinzu: »Sie werden bald verstehen, was ich meine. Bitte folgen Sie mir nun zum Lift.«
    Lautlos bewegte sich der Roboter über den metallisch schimmernden Boden in Richtung des Fahrstuhlschachts mit der Nummer VII. Und während er sich vor ihnen her bewegte, konnten weder McCrae noch ihre drei Begleiter wirklich fassen, dass sie tatsächlich einem Eimer folgten …

4
    DIE STADT
    ZEIT: 11:00 AM
    ORT: Coppola Control
    In Coppola Control nahm unterdessen alles seinen gewohnten Gang. PCU von Kempt hatte im Zentrum der Kontrollkonsole seinen Platz in einer Vorrichtung unterhalb des Holo-Cubes eingenommen. Dort hatte er sich mit dem knappen Dutzend Kabelstränge verbunden, über die die Kontrolle der städtischen Systeme erfolgte. Die Datenströme von Coppola City durchliefen ihn. Und um ihn herum, die Blicke unablässig auf den Holo-Cube gerichtet, die Finger unentwegt auf den Tasten, arbeiteten die OPR s, die Operators, die Verhalten und Bewegungen der Bewohner

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