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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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vorbereitet. Das Perpetuum würde seinen Weg finden, so oder so.
    Capek legte seine Finger auf die virtuellen Tasten und tippte eine weitere Nachricht an von Kempt. »Sobald sie sich gefunden haben, werde ich Rosso und das Team unter Umgehung des Phänomens Richtung Endlager No. IV dirigieren, damit sie dort die Absturzstelle und die Rettungskapsel des Tech-S öldners in Augenschein nehmen können. Aufgrund des fehlenden Peilsignals ist das ihre einzige Spur und wird sie , während sich das Perpetuum weiter in unsere Richtung bewegt, eine Zeit lang beschäftigen.«
    Von Kempt schien zufrieden. Seine nächste Nachricht lautete: »Tun Sie das, Capek. Und denken Sie daran: Wir sind kurz davor, das große Ziel zu erreichen. Die Neue Ordnung ist nah. Lassen Sie uns jetzt nur keine Fehler machen.«
    ZEIT: 11:15 AM
    ORT: Coppola City
    Staunend bewegten McCrae und ihre Begleiter sich an der Seite des GuideBots durch das Labyrinth von Coppola City. Rechts und links von ihnen türmten sich funkelnde Wände aus Sternenstahl und Glas in schimmernde Höhen, während um sie herum zahllose Bots ihrem Programm nachgingen. Hoch über den eigentümlichen Gebäuden, die kaum mehr zu sein schienen als massive, silbern beschichtete Würfel, leuchtete künstliches Licht, das nichts in der Stadt im Dunkel ließ. Auf der kalten Oberfläche der Monolithen blinkten Zahlenkolonnen, von entfernteren Würfeln projiziert und durch eine intelligente Fließkristallbeschichtung verstärkt.
    McCrae schaute noch einmal zurück zu den Fahrstuhlschächten. Hoch über ihnen erkannte sie die halbrunde Fassade von Coppola Control und die kleinen Überwachungskammern an der Außenseite, aus denen die Controller sie beobachteten. Es war ein gutes Gefühl, an diesem entseelten und dem Fortschritt geweihten Ort nicht ganz allein zu sein.
    Für die kleine Gruppe Humanoider war all das unglaublich; noch einen Tag zuvor waren sie alle davon ausgegangen, dass eine KI oberhalb eines Hundes ein Ausnahmefall war.
    Doch im Rahmen ihres Einsatzes fanden sie sich jetzt hier unten plötzlich mit Robotern zusammengesperrt, die ihnen in vermutlich jeder Hinsicht überlegen waren. Ein Umstand, der nur schwer einzuschätzen war. Egal, ob man Mensch oder Beta war. Denn abgesehen davon, dass es für eine derartige Situation keine Direktiven gab, hatten sie alle das Gefühl, Teil eines obskuren Versuchsaufbaus zu sein. Ratten in einem Labyrinth. Echte und künstliche. Und irgendwo inmitten dieses seltsamen Labyrinths verbarg sich das Ziel ihrer Mission: das Perpetuum …
    Der Ort und seine Bewohner waren für sich genommen bereits unheimlich genug. Auch noch ohne Waffen hier unten herumlaufen zu müssen, machte es für die Gruppe nicht angenehmer.
    Über das Visormodul des GGB konnte SPV Capek das Unwohlsein in McCraes Blicken wahrnehmen. Ihr war deutlich anzusehen, was in ihr vorging.
    Der Supervisor ereiferte sich. »Seien Sie versichert, Ma’am, dass die Roboter auf Coppola II generell harmlos sind. Sicherheit wird hier unten groß geschrieben.«
    Für den Moment jedenfalls schienen seine Worte zu helfen.
    Mono zuckte mit den Schultern, van Ghor lächelte kalt, und Claw drehte seinen mächtigen Kopf in McCraes Richtung. Auf ihr Nicken hin folgte das Team weiter dem GGB 600, der sich lautlos über den funkelnden Boden bewegte.
    Umgeben von Bots, Wänden aus Stahl und Glas mit jenen endlosen horizontal verlaufenden Zahlenkolonnen, kamen sie aus dem Staunen doch nicht heraus. Überall blinkten die Einsen und Nullen, die sich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten über die Wände bewegten. Aber selbst die langsamste von ihnen war dabei zu schnell, als dass Claw, van Ghor, Mono oder McCrae ihr hätten folgen können. Um sie herum herrschte ein unablässiger binärer Informationsfluss. Von Computern ersonnen, um mit Robotern zu kommunizieren. Und keiner von ihnen ahnte auch nur im Entferntesten, was sich hinter diesen Zahlen verbarg. Womöglich war es lediglich Werbung. Für Servo-Öl, Hydraulikeinheiten, Speichererweiterungen oder unwiderstehliche Updates. Vielleicht aber auch eine Order an alle Bots, sich so unauffällig wie möglich zu benehmen, solange die Justifiers in der Stadt waren. Oder womöglich auch der Befehl, McCrae und ihre Leute zu jagen und zur Strecke zu bringen, sobald sie zu viel in Erfahrung brachten. Was das Team anging, hätten diese Zahlen tatsächlich alles bedeuten können. Und es war kein gutes Gefühl, dass der Rest der Stadt sie im Gegensatz zu ihnen

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