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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Heavy mit grimmigem Blick die Faust gegen van Ghor hob. Unvermittelt schoss der verlängerte Monitorarm des GGB zwischen die beiden Männer.
    »Es wäre von Vorteil, wenn Sie Ihre Streitigkeiten im Zuge einer konsequenten Fortbewegung bei geeigneterer Gelegenheit weiterführen könnten. Wir haben ein Ziel, das ich gern im Rahmen gewisser zeitlicher Parameter erreichen möchte«, tönte es aus seinem Lautsprecher.
    Mono grinste in die Kamera. »Ach? Hat unser Eimer heute noch was vor? Ein kleines Date mit einem Aschenbecher vielleicht?«
    Selbst McCrae konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Doch Capek war nicht nach Scherzen zumute.
    »Ihr Humor ist außerordentlich, Mr. Mimkin. Aber wie Sie vielleicht mitbekommen haben, bin ich gegenwärtig in einem Begleitmodus, und bis ich Sie an Ihren Kontaktmann vermitteln und den GGB zurück auf Automatik schalten kann, halten Sie mich von meiner Arbeit in Coppola Control ab.«
    Mono schaute etwas beleidigt, gehorchte aber schließlich einem weiteren Wink Officer McCraes, folgte mit den anderen zusammen dem GuideBot und verfluchte den Dreckseimer dabei insgeheim.
    Befremdet schaute die Gruppe den verschiedenen Robotern nach, die gemächlich an ihnen vorüberschritten. Von nun an blieben sie aber stetig in Bewegung, um den Zeitplan des Supervisors nicht unnötig zu strapazieren.
    Gern hätten sie dabei noch etwas mehr über die Bots erfahren. Allein schon, um sich gegebenenfalls gegen sie zur Wehr setzen zu können. Die wenigsten von ihnen konnten sie überhaupt einordnen. Modifizierte Gliedmaßen und nie gesehene Apparatur weckten die Neugier des Teams. Welche Aufgaben mochten diese Maschinen haben? Da Capek ihnen aber mehr als deutlich klargemacht hatte, dass sein Bedürfnis nach Kommunikation gestillt war, wollten sie ihn auch nicht weiter behelligen. Vor allem, wenn man bedachte, dass er sie, wenn sie ihn verärgerten, einfach inmitten dieses Meers aus stählernen Monolithen hätte stehen lassen können.
    Doch auch ohne Unterstützung des GuideBots lernten die vier auf ihrem Weg noch etwas Wichtiges über die Stadt und ihre Gebäude: Da bog ein großer, weiß lackierter Bot direkt vor ihnen um die Ecke. Vor der Wand eines der Monolithen blieb er stehen und führte seine mechanische Hand über ein Scanfeld, worauf sich beinahe lautlos eine Nische öffnete, deren Abmessungen exakt dem davorstehenden Roboter entsprachen. Und der stellte sich nun mit dem Rücken voran direkt hinein. Bevor sich die Wand kurz darauf wieder schloss, konnten McCrae und ihre Leute sehen, wie sich im Inneren der Nische ein Anschlussmodul in das obere Rückensegment des Bots herabsenkte.
    Hier also luden sie sich auf. Die gigantischen Metallmonolithe von Coppola City, diese vermeintlichen Gebäude, waren voll mit Ladekammern. Von seinen Ausmaßen her musste jeder Monolith eine Kapazität von mehr als drei Dutzend Robotern haben, was wiederum bedeutete, dass sich in jedem zumindest ein kleinerer Reaktor befinden musste. Der Energiebedarf dieser Stadt musste gigantisch sein.
    Kaum dass dies dem Team dämmerte, kamen Mono wieder die Worte van Ghors über Officer McCrae in den Sinn. Darüber, dass sie ihr nicht trauen konnten. Diese Stadt gierte nach Energie. Und bei ihrem Auftrag ging es um eine alternative Energiequelle. Vielleicht hatte der Söldner tatsächlich recht. Womöglich waren sie nur hier, um zu versagen und das Perpetuum nicht zu finden. Damit es spurlos im Herzen der Stadt verschwinden und fortan im Geheimen den grenzenlosen Hunger ihrer Bewohner in ihren einsamen Energieschächten stillen konnte. Und McCrae sollte vielleicht wirklich dafür sorgen, dass ihr Team nicht versehentlich doch noch Erfolg hatte …
    Bevor der Heavy diesen Gedanken jedoch zu Ende bringen konnte, führte Capek das Team mithilfe des GuideBot weiter.
    Von den Bewohnern der Stadt ignoriert, durchschritten sie enge Gassen, überquerten Kreuzungen und durchmaßen breite Korridore von gleichbleibend metallener Monotonie.
    Coppola City mit seinen gläsernen und metallenen Projektionswänden und stummen Bewohnern, diese ganze Stadt, die unablässig von einem leisen hydraulischen Surren erfüllt schien, wirkte wie eine merkwürdige Mischung aus Hochregalhort und Großstadt. Vollkommen anonymisiert und komplett ohne Inhalte, die ein Mensch als solche hätte wahrnehmen können.
    Schließlich weitete sich der Gang vor ihnen und eröffnete dabei den Blick auf einen freien Platz mittlerer Größe, an dessen Stirnseite eine

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