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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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zeitnah, eine Kameradrohne in Reichweite zu bringen …«
    Capek beobachtete die Wolke einen Moment lang. »Sie bewegt sich auf das Zentrum der Stadt zu«, murmelte er leise.
    »Ihr Ziel ist Kammer No. I«, antwortete von Kempt via DTM .
    Kammer No. I. Capek schauderte. Allein aus diesem Grund war es hier. Das Perpetuum, die Ahnung unbegrenzter Energie. Einzig darum hatten sie dafür gesorgt, dass es nach Coppola II kam. So viel wusste er, auch wenn er den Inhalt der ominösen Kammer noch nie persönlich zu Gesicht bekommen hatte. Ihretwegen hatte der Konzern überhaupt erst begonnen, sich mit Antriebstechnik zu befassen und 2OT Drive Technology Ltd. gegründet. All das war nicht mehr als ein perfides Ablenkungsmanöver gewesen. Wahrscheinlich das teuerste, das jemals in der Geschichte der Industriespionage initiiert worden war.
    In Wirklichkeit hatte der Konzern das Aggregat gar nicht selbst entwickelt. Tatsächlich war es sogar weit älter als alle bestehenden Konzerne und die Kulturen der alten Erde. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war es ebenso wie der Inhalt von Kammer No. I ein Artefakt der Uralten. Doch im Gegensatz zum Inhalt der Kammer hatte das Perpetuum im Lauf der vergangenen Jahrhunderte eine wahre Odyssee durchlebt. Nachdem man es irgendwann im 20. Jahrhundert auf der Erde geborgen hatte, war es durch zahllose Hände gegangen. Immer wieder war es verkauft, gestohlen und erobert worden und hatte dabei eine dichte Spur aus Geld, Blut und Geheimnissen durch die Geschichte gezogen.
    Aber das hatte 2OT Technology ebenso zu verschleiern gewusst wie auch die Tatsache, dass sowohl das eine als auch das andere sich seit geraumer Zeit in ihrem Besitz befanden.
    Der Konzern hatte einigen Aufwand betrieben, den Anschein zu erwecken, dass es sich bei diesem Artefakt um ein von ihm selbst entwickeltes Antriebsaggregat handelte, das nun wiederum im Rahmen eines Testflugs verschollen war. Und all das nur, um das Perpetuum nach Tausenden von Jahren wieder mit dem Inhalt von Kammer No. I, dem Host, zu vereinigen. Dem Artefakt, das die Ancients vor Urzeiten hier oben zurückgelassen hatten und das der Konzern hier oben so lange so mühevoll vor dem Rest der Welt geheim hielt. Der gesamte Komplex war um dieses Ding herum errichtet worden. Und wenn von Kempt auch den iTrans den meisten Leuten gegenüber als Herz der Anlage bezeichnete, verschwieg er dabei doch wohlweislich, dass es noch eine zweite Herzkammer gab. Jene, in der ein Artefakt der Uralten darauf harrte, mit einem anderen vereint zu werden.
    Die theoretischen Hochrechnungen für diese Zusammenführung der beiden Gegenstände, basierend auf ihren bekannten Eigenschaften, hatten die wenigen Eingeweihten schaudern lassen.
    Und das Perpetuum-Projekt war derart geheim, das überhaupt nur der Konzernvorstand und die Spitze von Coppola Control davon Kenntnis hatten. Es war eine Verschwörung auf höchster Ebene im Sinne des Ordens. Im Namen der Überwindung menschlicher Unzulänglichkeit und grenzenloser Energie …
    Sobald sie sie verstanden, würde die Technologie des Perpetuums den riesigen Hunger der Stadt und des iTrans nach Energie stillen.
    Der Supervisor war irritiert. Der ursprüngliche Plan, das Perpetuum zu bergen und in die Kammer zu schaffen, hatte sich aufgrund der jüngsten Vorfälle im Endlager zerschlagen. Davon kündeten die Leichen des Wartungsteams. Stattdessen hatte sich das Aggregat nun ihrer Kontrolle entzogen und bewegte sich jetzt inmitten einer Horde untoter Roboter selbstständig in Richtung der Kammer. Dementsprechend war zumindest abzusehen, dass sich der Plan über kurz oder lang erfüllen würde. Zumindest, wenn es ihnen gelang, die Justifiers davon abzuhalten, das Perpetuum aufzuhalten oder in ihren Besitz zu bringen. Notfalls auch, indem man sie ausschaltete. Bedauerlicherweise war die Entsendung eines Einsatzteams zur Bergung verschollener experimenteller Technologie eine Standardprozedur, die seitens der Konzernleitung nicht hatte umgangen werden können. Das Aussetzen der Bergungsaktion hätte zu viele Fragen aufgeworfen. Durch Sabotage der Peilsender und gezielte Auswahl der Teammitglieder aber hatte der Konzern zumindest die Erfolgswahrscheinlichkeit der Mission reduzieren können . Und diesbezüglich, das konnte Capek nach einem Blick auf die Gruppe mit gutem Gewissen behaupten, hatte man wirklich ganze Arbeit geleistet. Falls alle Stricke rissen, hatten sie zuletzt auch noch jemanden im Team gekauft. Sie waren gut

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