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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Denn es steht womöglich mehr auf dem Spiel, als Sie ahnen. Und wenn Sie lange genug durchhalten, wird Sie ironischerweise vielleicht eben der Konzern retten, der Ihnen das Ganze überhaupt erst eingebrockt hat.«
    »Der Eimer spinnt. Ist vollkommen durchgeknallt«, murmelte Mono kopfschüttelnd.
    Claw pflichtete ihm bei. »Sie werden verzeihen, aber ich bin geneigt, Mr. Mimkin zuzustimmen. Es wäre unlogisch, wenn 2OT Technology so etwas täte.«
    Die Antwort des Unbekannten erfolgte beinahe umgehend: »Zumindest wenn diese Anlage entsprechend der Direktiven des Konzerns geführt würde. Da sich aber PCU von Kempt einiger grober Verfehlungen schuldig gemacht hat, haben wir uns erlaubt, der Konzernleitung eine Nachricht zukommen zulassen. Inklusive eines Datenanhangs, dessen Veröffentlichung sogar die Nebula-Affäre von 3012 in den Schatten stellen würde. Darum gehen wir auch davon aus, dass inzwischen eine Eingreiftruppe mit dem Auftrag gestartet sein dürfte, von Kempt abzusetzen und Coppola City herunterzufahren.«
    »Und die würden uns retten?«, fragte McCrae und hob zweifelnd eine Braue.
    »Ich sagte vielleicht , Ma’am. Natürlich nur gesetzt den Fall, Sie kommen rechtzeitig an und haben nicht den Auftrag, alle potenziellen Zeugen zu beseitigen.«
    Diese Aussicht dämpfte die Stimmung innerhalb der Gruppe nachhaltig. Die Aussicht auf eine potenzielle Rettung mit derart vielen Einschränkungen steigerte kaum das Bedürfnis, sich für das Wohl der Menschheit zu opfern und einer Reihe stetig wachsender Robotergiganten entgegenzustellen.
    Der Fremde aber überging die Befindlichkeiten des Teams einfach. »Bezüglich des ursprünglichen Problems, nämlich des Perpetuums, haben Sie zunächst den Vorteil, dass Ihnen genug Zeit bleiben wird, sich um die Mechs zu kümmern. Denn das Phänomen nutzt nicht das TransBot-System, was Ihnen einen gewissen zeitlichen Vorteil verschafft. Bis zu den Aufzugsschächten im Zentrum hat es noch einiges an Weg vor sich.«
    »Auf dem es weiter wachsen wird …«, flüsterte Trent tonlos.
    McCrae starrte derweil auf den Monitor. Sie hing förmlich an den Lippen des Mannes und versuchte noch immer, sich zu erinnern, wo sie ihn schon einmal gesehen haben konnte.
    Rosso war es schließlich, der die alles entscheidende Frage stellte, die ihnen längst unter den Nägeln brannte. Im allgemeinen Trubel hatte sie aber bisher niemand zu stellen gewagt: »Aber wer zum Zuse sind Sie eigentlich?«
    »Wir sind Golem«, sagte der Fremde.
    Daraufhin faltete sich der Monitor zusammen und verschwand im Inneren des GuideBots.
    Und Officer McCrae fiel es wie Schuppen von den Augen: Dieser Mann war der, den sie in den Videoaufzeichnungen Professor Rossos gesehen hatte. Derselbe, der zwanzig Jahre zuvor Nobots Eltern ermordet und ihn selbst in den Armen einer Roboterhebamme zurückgelassen hatte …
    Und auch Rosso, der die Dokumentation seines eigenen Werdens in den vergangenen Jahren mehr als einmal gesehen hatte, erkannte den Mann jetzt. Aber interessanterweise löste dieses Erkennen nichts in ihm aus. Er hatte das Gefühl, sich selbst vollkommen emotionslos wie von au ß en zu beobachten, während er begriff, wer ihm dort auf der anderen Seite des Monitors gegenübersaß. Es war niemand anderes als der Mörder seines Vaters. Und doch verspürte Rosso bei seinem Anblick weder eine Beschleunigung seines Pulses noch eine Ausschüttung von Adrenalin.
    Diese Person war dafür verantwortlich, dass dies aus ihm geworden war. Etwas, das weder Mensch noch Roboter war und dazu verdammt, sein Leben zwischen der Welt der einen und der der anderen zu fristen. Doch an dem, was gewesen war, ließ sich nichts mehr ändern. Weder durch Rache, noch durch Zorn oder Vergebung. Und trotzdem wunderte Rosso sich, wie teilnahmslos er diesen Bildschirm betrachtete. Aber vielleicht lag es auch daran, dass dieser Mann dort viel mehr sein Vater war als der, den er einst in jenem Labor getötet hatte.
    Das, was Jack Rosso heute war, war nicht das Verdienst dessen, der ihn gezeugt hatte. Vielmehr hatte er es dem zu verdanken, der seinen Erzeuger getötet hatte. Golem …

8
    UMBAU
    ZEIT: 01:45 PM
    ORT: Coppola Control
    Capek ließ den Blick durch die Kommandozentrale schweifen. Die Ruhe hier oben erschien ihm beinahe eigentümlich. Die CTR s, die wie gewohnt ihrer Arbeit nachgingen, ihre Blicke auf dem Holo-Cube und die Finger auf den Tasten. Alles wirkte normal, als hätte sich unten in der Stadt nichts verändert.
    Inzwischen

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