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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Perpetuum geht«, entgegnete der Unbekannte.
    »Das wir bergen und zurückschaffen sollen.« Sie nickte nachdenklich.
    Der Fremde aber widersprach ihr. »Nein, Ma’am. Sie und Ihr Team sind hier, um zu versagen. Gegebenenfalls auch zu sterben. Ein Umstand, den Coppola Control gegenwärtig übrigens als Ausgang Ihrer Mission favorisiert.«
    Die Gruppe wechselte verwirrte Blicke. Auch der Tech-Söldner schaute irritiert in die Kamera.
    »Und was ist mit mir?«
    »Ah. Mr. Trent. Nun, Sie sind theoretisch bereits tot. Und daran wird sich, wenn es nach PCU von Kempt geht, auch nichts ändern.«
    Mono lag noch ein wütender Kommentar auf der Zunge, der Fremde aber ließ nicht zu, dass er ihn ausspuckte.
    »Sparen Sie sich das für später, Mr. Mimkin. Gegenwärtig ist keine Zeit für so etwas. Wir werden Ihnen nun zunächst die blockierte Ansicht der Stadtkarte wieder freischalten, um Ihnen ein Überwachungsbild zu übermitteln, das Ihnen einen realistischen Überblick über das Problem geben wird.«
    Im nächsten Augenblick flammte das angekündigte Bild auf dem Bildschirm des GGB auf. Es war die gleiche Karte, die von Kempt Capek über den verschlüsselten Kanal gezeigt hatte. Dazu erklang wieder die Stimme des Fremden. »Sie sollten diesen Stadtplan mit Ihren Multiboxes und TouchPads synchronisieren und auf Ihre HUD s holen. Diese Karte könnte Ihnen womöglich das Leben retten. Die Position der blauen Wolke ist das entscheidende Moment darin. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, das sich Ihnen womöglich mithilfe des folgenden Überwachungsbilds etwas näher erschließt.«
    McCrae und Rosso hatten gerade die Synchronisierung vorgenommen, als das Bild auf dem Monitor sich veränderte. Anstelle der Karte von Coppola City sahen sie nun über eine der zahlreichen Sicherheitskameras in einiger Entfernung das Phänomen . Eine Gruppe sich kontinuierlich modifizierender Roboter, die fliegend, fahrend und gehend in verschiedenen Ebenen um das Perpetuum rotierten, während sie sich, umschwirrt von Sicherheits- und Montagedrohnen, unentwegt weiter voranbewegten.
    »Das ist es also, was im Endlager begonnen hat«, murmelte McCrae tonlos.
    »Es … ist gewachsen «, flüsterte Trent, wobei sie alle das Zittern in seiner Stimme hören konnten .
    Staunend betrachteten sie die unförmige Gruppe sich voranwälzender Roboter, Dutzende deformierter metallener Leiber. Sie sahen die Drohnen, die das Phänomen umschwirrten, sahen, wie die Roboter, die es passierten, in sein Innerstes gerissen, demontiert und ihre Einzelteile ein Teil von ihm wurden, während all das von dem unwirklichen blauen Leuchten des Perpetuums umgeben war.
    »Es ist ein Moloch …«, flüsterte Claw, in dessen Stimme McCrae zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, so etwas wie Furcht zu spüren glaubte.
    Obwohl seine Ausmaße gleich blieben, schienen die einzelnen Teile jenes Molochs tatsächlich zu wachsen. Selbst die Bots, die um das Perpetuum herummarschierten, wirkten, als ob sie w ü chsen. Trotz der zahlreichen wirren Körper konnten McCrae und ihre Leute die Struktur des Ungetüms erkennen. Die innerste Reihe mit der schweren Panzerung, die mittlere mit dem Schwerpunkt auf mobiler Bewaffnung und den äußeren Ring mit den Kundschafterdrohnen.
    Die Bots in den Straßen scheuten nicht einmal vor diesem Moloch zurück, bewegten sich sogar auf ihn zu, als ob sie ihm ihre Körper opfern wollten.
    Und eben dieser Moloch aus Dutzenden Leibern und aberzig Gliedmaßen rammte auf seinem Weg Monolithen, brach Wände auf, zermalmte Roboterkörper und wälzte sich weiter voran. Er riss einzelne Roboter aus ihren aufgebrochenen Ladekammern, verleibte sie sich ein und schien in all dem nicht aufzuhalten zu sein.
    Hinter ihm klaffte eine Spur der Verwüstung. Aus den zersplitterten Wänden der Gebäude schlugen Funken. Rauch stieg empor. Und in den Straßen lagen die Reste derer, die der Moloch sich geholt und wieder ausgespien hatte. Zerstörte Körper, abgetrennte mechanische Arme und Beine, die verdreht, verknickt und zerbrochen am Boden lagen, während das Ungetüm weiter ins Innere der Stadt strebte. Langsam näherte der Moloch sich mit wuchtigen Schritten der Überwachungskamera, über die das Team ihn sah. Und je näher er kam, desto eindrucksvoller wirkte jenes gigantische zusammengestückelte Ungetüm.
    Doch dann, mit einem Mal – das Ungetüm war vielleicht noch fünfzig Meter von der Kamera entfernt – fiel das Bild plötzlich aus. Weißes Rauschen legte sich

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