Robotnarkose Newton
dunkeln. Sie wußten nur, daß sich der weltbedrohende Anarchist, Dr. Nang-Tai, in ZONTA aufhielt und mit Hilfe des Robotgehirns den Kreuzer »1418« generalüberholen ließ.
Natürlich konnten unsere Ausflüge, die dringend notwendigen Landungen der Nachschubfrachter und andere Maßnahmen nicht hundertprozentig geheimgehalten werden.
Die höchsten Verantwortlichen der Regierungen und die Chefs der Geheimdienste waren informiert worden, nicht aber die militärischen Kommandeure. Das war auf Grund der Einsatzplanung unmöglich gewesen.
Wen wunderte es da, wenn die Männer nervös wurden. Sie waren der Auffassung, ihre vorgesetzten Dienststellen würden in aller Heimlichkeit mit Nang-Tai Verbindung aufnehmen. Jedenfalls hatten wir solche Mutmaßungen durchsickern lassen, um das ständige Kommen und Gehen begründen zu können.
»Okay, Captain, ich verstehe«, entgegnete ich bedächtig. »Luna-Port soll versuchen, die führenden Offiziere noch etwas hinzuhalten. Reling wird in etwa einer Stunde mit seinen engsten Mitarbeitern eintreffen.«
»Wollen Sie ihn etwa durch den Energieschirm nach ZONTA einschleusen?« erkundige sich Nichling bestürzt. »Sir, das ist eine größere Aktion! Die Piloten der Abfangjäger fliegen trotz anderslautender Befehle immer näher an die Energieglocken heran. Es sollte mich wundern, wenn Ihr Gleiter nicht geortet wurde. Wenn nun der Alte mit einem Schwarm von Experten auftaucht, wird die Lage kritisch. Wie wollen Sie das machen? Wir haben in unserem Iglu einen verteufelt schweren Stand. Die Truppen wissen, daß im Osthang dieses Kratergebirges ein Zugang existiert. Jenseits des Walles, kaum fünf Meilen entfernt, stehen die Panzer der asiatischen Division. Aus Funkgesprächen geht hervor, daß man sich mit dem Gedanken trägt, diese sichthindernde Barriere mit den Marsgeschützen abzuschmelzen.«
»Was sich ZONTA nicht bieten ließe«, bestätigte ich seinen unausgesprochenen Verdacht. »Gut, Captain, das werden wir demnach hochoffiziell machen. Setzen Sie sich mit Oberst Nikentrak in Verbindung. Die Versorgung mit Gütern aller Art ist sofort abzubrechen. Unsere Magazine sind gefüllt. Wie sieht es in Ihrem Druckiglu aus?«
»Keine Schwierigkeiten bis auf Fleischkonserven. Kann ich eine der Kisten erhalten?«
»Behalten Sie alles, was wir mitgebracht haben. Achten Sie vor allem auf den Flüssigsauerstoff. Sobald Reling eingetroffen ist, melden Sie sich offiziell als Außenposten der GWA mit besonderen Vollmachten. Nikentrak soll das bestätigen. Damit entgehen Sie der Gefahr, bei einer Entdeckung Ihrer Unterkunft beschossen zu werden. Das wird auch die Männer der asiatischen Division beruhigen.«
Ich vernahm seine tiefen Atemzüge. Die Antwort erfolgte zögernd.
»Sir, das widerspricht meinen Anweisungen. Oder handelt es sich um einen übergeordneten Alpha-Befehl?«
»Ja! Sie kennen meine Vollmachten. Wir verschwinden jetzt hinter dem Schirm. Informieren Sie Luna-Port. Der Alte soll sich nach seiner Ankunft ebenfalls melden und Dr. Nang-Tai um eine Unterredung ersuchen. Ich werde den Schirm öffnen und ihn empfangen. Das ist der beste Weg. Reling soll dafür sorgen, daß die Kommandierenden der Truppen informiert werden. Noch besser – sie sollen mitkommen und zusehen, wie die bevollmächtigten Vertreter der IAK in den Luftschleusen verschwinden.«
»Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken«, gab Nichling zu bedenken. »Schön, ich rufe Luna-Port sofort an. Ob man über die Planungsänderung begeistert ist, kann ich Ihnen nicht versprechen.«
Ich winkte ab. Die Würfel waren gefallen.
»Na
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