Robotnarkose Newton
riesige Untergrundstadt gegen Waffeneinwirkungen jeder Art absichert.
Selbst für Physiker vom Range Professor Scheunings waren diese Defensivwaffen ein Buch mit sieben Siegeln.
Die riesigen Projektoren, aus denen die leitenden Hochenergiepole in der Form von dreißig Meter dicken Energiesäulen hervorschossen, kannten wir seit einigen Jahren.
Wir hatten stundenlang, die Wissenschaftler sogar jahrelang versucht, hinter dieses marsianische Geheimnis zu kommen, aber es war niemand gelungen. Wir konnten uns nicht einmal theoretisch vorstellen, wie ein solcher Schirm aufgebaut und stabil gehalten wurde.
Die Energiezuführung war weniger problematisch. Die Großreaktoren jenseits der Projektorkammern waren relativ gut bekannt. Die drahtlosen Hochstromleiter kannten wir ebenfalls aus mehr oder weniger bitteren Erfahrungen.
Wie dieses Inferno entfesselter Urgewalten offenbar mühelos beherrscht wurde, das war eine der ungelösten Fragen.
Der Vakuumgleiter setzte so »sanft« auf, wie es für Gefährte dieser Art typisch war.
Ich löste meine handbreiten Gurte, schwang mich aus dem Gleiter und schaute mich an. Irgendwo mußten unsere Leute sein. Sie sollten in einem getarnten Hochdruckiglu unsere Rückkehr abwarten.
Einer der neuen Alpha-Befehle gebot uns, ständig für eine konventionell funktionierende Nachrichtenverbindung zur Besatzung des Marskreuzers »1418« zu sorgen.
Da keine der uns bekannten Funkwellen den ZONTA-Schutzschirm durchdringen konnte, hatten wir einige Männer jenseits seines Wirkungsbereichs stationieren müssen.
Zwar konnten wir trotzdem die innerhalb der Riesenfestung wartenden Besatzungsmitglieder des Kreuzers nicht direkt erreichen, aber es war möglich, vom Standort der Lauschposten aus Lichtsignale zu geben. Sie konnten von unseren Mitarbeitern innerhalb des Schirms gesehen und verstanden werden.
Das war eine primitiv anmutende Maßnahme; doch sie funktionierte wenigstens!
Ich bemerkte am Rande meines Sichtbereiches, daß unsere GWA-Piloten die mitgebrachten Verpflegungskisten kurzerhand aus den Verankerungen lösten und sie vom Gittergerüst der kleinen Ladefläche abkippten.
Sie fielen relativ sanft in den knöcheltiefen Staub. Die geringe Anziehungskraft des Mondes kam dieser Handhabung entgegen.
Unmittelbar danach schossen wieder rotweiße Gaszungen aus den Mäulern der Hubdüsen. Der Gleiter hob lautlos ab, wirbelte eine gewaltige, nur langsam niedersinkende Staubwolke auf und verschwand als Leuchtpunkt im Nachthimmel. Lediglich das Flammen und die spürbaren Bodenerschütterungen zeugten von dem überhasteten Start. Geräusche waren wegen der fehlenden Lufthülle nicht wahrnehmbar.
Ich lief im typischen Mond-Kameltrab zu den Kunststoffkisten hinüber, fand den getarnten Behälter und wuchtete ihn herum.
Für Hannibal und Maykoft galt absolutes Funkverbot. Das war in dieser Todeszone zwischen den Fronten eine Lebensnotwendigkeit.
Ich löste die Verschlüsse und zog die Einstiegklappe auf.
Hannibal »kochte«. Seine Bluttemperatur mußte erheblich angestiegen sein, sonst hätte ich bei der herrschenden Finsternis sein Gesicht kaum so deutlich gesehen.
Der Zwerg leuchtete fast wie ein Komet! Die Klimaanlage seines Raumanzugs mußte eine ganze Menge überschüssiger Körperwärme abstrahlen, andernfalls wäre mein Kollege mit den historischen Vornamen im eigenen Schweiß gesotten worden.
Wissen Sie – sogar im Jahre 2010 gibt es noch viele Leute, die den leeren Raum für extrem kalt halten. Das ist ein
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