Robotnarkose Newton
zuckend zusammen.
Maykoft begriff die Situation mit der ihm eigenen Reaktionsschnelligkeit. Ein Blick nach hinten belehrte ihn, daß ich noch auf den Beinen stand und einigermaßen sicher nach vorn taumelte.
Infolgedessen kümmerte er sich ausschließlich um Hannibal.
Als ich wieder klar sehen und denken konnte, befanden wir uns innerhalb der leuchtenden Mauer. Die Strukturöffnung hatte sich wieder geschlossen.
Maykoft, der infolge seiner normalmenschlichen Gehirntätigkeit nichts gespürt hatte, war umsichtig genug gewesen, sofort unsere Helmsender einzuschalten. Innerhalb der Energieglocke konnten wir uns einwandfrei unterhalten. Die Abhörgefahr war gebannt.
Ich vernahm Hannibals Stöhnen. Seine Nervenzuckungen ließen nur langsam nach.
Ich fühlte mich ebenfalls wie zerschlagen, aber der Kopfschmerz wurde schwächer.
»Vorsicht, Kleiner, keine Medikamente einsprühen«, warnte ich ihn über das Helmmikrophon. »Du erreichst genau das Gegenteil. Maykoft, haben Sie eine Erklärung dafür, warum ZONTA den Spalt so eng gestaltete?«
Ich hörte sein stoßartiges Auflachen – und bemerkte auch seine nach draußen deutende Hand. Mühevoll drehte ich den Kopf bis zur Sichtgrenze der 180-Grad-Helmscheibe.
Erklärungen waren überflüssig, denn ein Orbitabfangjäger war kaum mit einem anderen Raumfahrzeug zu verwechseln.
»Diese verdammten Narren«, regte sich Hannibal auf. »Sie können froh sein, wenn sie von ZONTA nicht heruntergeholt werden.«
Ich richtete mich auf und stützte mich auf Maykofts Schulter. Draußen, dicht vor dem Energieschirm, bogen die diskusförmigen Maschinen mit flammenden Wulsttriebwerken ab. Ein Pilot flog so nahe heran, daß er ums Haar von einer aus dem Schirm herausschlagenden Flammenzunge erfaßt worden wäre.
»Es wird Zeit«, sagte Graham G. Maykoft erregt.
Wenn dieser erfahrene Geheimdienstmann – er war bereits 64 Jahre alt – derart nervös wurde, fehlten nur wenige Tropfen bis zum Überlaufen des Fasses.
Weiter hinten brach blendender Lichtschein aus der plötzlich aufgleitenden Felswand hervor.
»Brauchen Sie Hilfe?« vernahm ich Dr. Allisons Stimme. Neben ihm tauchte Dr. Dr. Kenji Nishimura auf.
»Nein, bleiben Sie in der Schleuse. Was war los? Haben Sie etwas registriert?«
Allison lachte betont fröhlich. Er schien gewillt zu sein, sich auch diesmal durch nichts erschüttern zu lassen.
»Was los war? Oh, außer Vollalarm mit infernalisch heulenden Signalpfeifen, anspringenden Großreaktoren und ausfahrenden Waffentürmen eigentlich nichts. Oder hatten Sie den Eindruck, ZONTA hätte sich sonderlich aufgeregt?«
Hannibal rief dem Hochenergiephysiker eine handfeste Verwünschung zu.
Framus G. Allison nahm es nicht übel.
Wir gingen zu der Mannpforte hinüber. Das war der kleine Geheimgang, durch den uns ZONTA zu Beginn all dieser Ereignisse sehr ungnädig entlassen hatte.
Nun schritten wir wieder in die Tiefen des Mondes hinein, aber ein gutes Gefühl hatte ich nicht dabei.
Nishimura winkte mir zu. Er und Allison sollten zusammen mit Steamers das wissenschaftliche Einsatzteam bilden. Ich fragte mich, was diese Männer auf dem fernen Mars unternehmen sollten! Das wußten wir nämlich selbst noch nicht.
3.
»Sie ist ganz frisch. Vorsicht daher bei hastigen Bewegungen«, warnte Dr. Mirnam. »Sie sind reichlich spät zu unserer Sondervorstellung erschienen, mein Lieber. Also aufpassen. Wir haben keine Zeit mehr, die Folie nochmals zu erneuern.«
Ich betrachtete mich im Spiegel. Die synthetisch gewachsene, biologisch lebende Folie war besser und sorgfältiger angepaßt als jene, die
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