Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
nie­mand dar­an. Ei­ner der Of­fi­zie­re warn­te le­dig­lich:
    »Sie soll­ten nicht auf die Idee kom­men, Ih­ren Schirm­pro­jek­tor ein­zu­schal­ten. Wir müß­ten es als feind­se­li­gen Akt ein­stu­fen.«
    »Die For­mu­lie­rung ha­ben Sie wohl in Ter­ra-Te­le­vi­si­on bei po­li­ti­schen Sen­dun­gen ge­hört, wie?« spöt­tel­te Han­ni­bal. »Mann, mit dem Nach­äf­fen al­lein ist es nicht ge­tan. Ich ver­lan­ge, so­fort in Ih­re Zen­tra­le ge­führt zu wer­den, oder der Ofen ist aus.«
    »Bit­te?« frag­te der Un­be­kann­te ir­ri­tiert.
    Han­ni­bal blies die Wan­gen auf und stieß die Luft aus.
    »Den Ofen aus­ma­chen – das ha­ben Sie noch nie ge­hört, eh? Wenn ich auch nicht Dr. Rob­bens bin, son­dern ein ziem­lich er­fah­re­ner GWA-Schat­ten, ver­lie­re ich doch all­mäh­lich die Ge­duld. Wie lan­ge wol­len Sie Ihr idio­ti­sches Spiel noch fort­füh­ren?«
    »Wel­che Un­ter­stüt­zung ha­ben Sie uns an­zu­bie­ten?« er­kun­dig­te sich To­erc-Ci­vre un­ver­mit­telt.
    Ich fühl­te, daß un­se­re Zeit ge­kom­men war.
    Ein Be­sat­zungs­mit­glied reich­te uns wei­te Um­hän­ge. Wir leg­ten sie an und ban­den un­se­re Gür­tel dar­über.
    Zu­gleich rief ich Ki­ny an. Sie mel­de­te sich au­gen­blick­lich.
    »La­ge ak­ti­ons­frei. Wie ge­plant NEW­TON in­for­mie­ren. Si­tua­ti­on Stu­fe vier ist ge­ge­ben. Aus­füh­rung.«
    Ich hat­te nicht ge­wußt, daß ein So­gh­mo­ler erb­las­sen konn­te. Der Chef die­ser klei­nen Ex­pe­di­ti­on wech­sel­te die Ge­sichts­far­be.
    »Sie ha­ben mein Ver­bot über­tre­ten«, sag­te er. »HC-9, ich wer­de bei ei­ner Wie­der­ho­lung sol­cher Vor­fäl­le je­de Rück­sicht­nah­me ver­ges­sen, auch wenn der Ro­bo­therr­scher ge­gen­sätz­li­cher Mei­nung ist.«
    »Sie dürf­ten dann nicht mehr zu ei­ner Recht­fer­ti­gung kom­men. To­erc-Ci­vre, ich ha­be ge­ra­de mit Hil­fe mei­ner über­sinn­li­chen Fä­hig­kei­ten den Be­fehl ge­ge­ben, den Pla­ne­ten Mars zu zer­stö­ren. Die An­wei­sung wird in die­sem Au­gen­blick in­for­ma­to­risch an NEW­TON wei­ter­ge­lei­tet. Mei­ne Bom­ben wur­den in den ver­gan­ge­nen Ta­gen un­auf­fäl­lig und or­tungs­si­cher an ver­schie­de­nen Stel­len des Pla­ne­ten ver­bor­gen. Die Zün­dung wird auf me­cha­ni­scher Ba­sis, al­so stör­si­cher, er­fol­gen. Nur ich und mei­ne Un­ter­ge­be­nen ken­nen den Zeit­punkt. Nur wir kön­nen die be­reits lau­fen­den Uh­ren an­hal­ten. Was den­ken Sie, wie der Ro­bo­therr­scher dar­auf rea­gie­ren wird? Ent­we­der er ver­nich­tet Sie, oder er nimmt die to­ta­le Zer­stö­rung al­ler Erb­gü­ter in Kauf. Die zwei­te Mög­lich­keit wird er nicht wäh­len. Da­zu kommt noch NEW­TONS Ver­pflich­tung, quo­ti­en­ten- und be­fehls­be­rech­tig­te Per­so­nen wie Ma­jor Utan und mich zu be­schüt­zen. Sie ha­ben ver­lo­ren, Kom­man­dant!«
    Er be­herrsch­te sich von nun an meis­ter­haft. Nur sei­ne Au­gen schie­nen zu glü­hen. Sei­ne Of­fi­zie­re reg­ten sich nicht.
    » Sie sind an Bord!« gab er zu be­den­ken. »Nie­mand wird mich ver­nich­ten oder ver­ja­gen.«
    »Ja, ich bin an Bord«, lä­chel­te ich, ob­wohl ei­ne ein­zi­ge Fehl­spe­ku­la­ti­on über die Ver­hal­tens­wei­se des Mars­ge­hirns al­les zu­nich­te ma­chen konn­te.
    »To­erc-Ci­vre, wenn Sie uns nicht hier­her­ge­bracht hät­ten, wä­re mei­ne Si­tua­ti­on aus­sichts­los ge­we­sen. Ihr Feh­ler bringt mir den Sieg.«
    »Wir ver­ste­hen Sie nicht«, rief mir ein Of­fi­zier er­regt zu. To­erc-Ci­vre dreh­te sich, an­schei­nend scho­ckiert, nach sei­nem Un­ter­ge­be­nen um. Ein schar­fer Zu­ruf ließ den So­gh­mo­ler so­fort schwei­gen. Die­se har­te Dis­zi­plin hat­te ich nicht ver­mu­tet.
    »Sie wür­den es ver­ste­hen, wenn Sie mei­ne Kennt­nis­se über die un­um­stöß­li­chen Grund­pro­gram­mie­run­gen ei­nes mar­sia­ni­schen Groß­rech­ners be­sä­ßen«, fuhr ich lei­den­schafts­los fort. »Be­fän­de ich mich nicht in Ih­rem Schiff, be­stün­de für mich kei­ne aku­te Le­bens­ge­fahr. NEW­TON wä­re nicht ge­zwun­gen, den Quo­ten­in­dex zu be­ach­ten; nicht in die­ser Form!«
    »Ich ver­ste­he Sie eben­falls

Weitere Kostenlose Bücher