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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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ältesten und besten Freunde; Fuchs kannte den Quebecer schon seit dem gemeinsamen Studium in der Schweiz. Und doch weigerte St. Ciaire sich standhaft, ihm zu helfen.
    »Ich brauche Treibstoff«, sagte Fuchs. »Ohne ihn bin ich erledigt.«
    Die beiden Männer standen in der kleinen Kombüse der Nautilus, wo sie von der Besatzung nicht gestört wurden.
    Fuchs hatte seinen Leuten den Befehl gegeben, ihn mit dem alten Freund allein zu lassen. St. Ciaire stand vor dem großen Kühlschrank und hatte die Arme störrisch vor der Brust verschränkt. In ihrer Studentenzeit war er rank und schlank gewesen; er hatte ein Menjou-Bärtchen getragen und war trotz seines herben Akzents bei den Frauen angekommen. Damals hatte er sich immer nach der neuesten Mode gekleidet; seine Freunde hatten gewitzelt, dass er seine Familie mit den Kleiderkäufen noch in den Bankrott trieb. In den Jahren, die er als Prospektor im Gürtel verbracht hatte, war er allerdings fett geworden. Nun sah er aus wie ein saturierter kleinbürgerlicher Ladenbesitzer mittleren Alters, obwohl sein sorgfältig drapiertes himmelblaues Gewand so geschnitten war, dass der Bauch etwas kaschiert wurde.
    »Lars«, sagte St. Ciaire, »das ist unmöglich. Nicht einmal für einen alten Freund wie dich kann ich Treibstoff erübrigen.
    Dann hätte ich nämlich nicht mehr genug, um nach Ceres zurückkehren.«
    Fuchs, der wie üblich mit einem schwarzen Pullover und einer Schlabberhose bekleidet war, holte tief Luft, bevor er antwortete.
    »Der Unterschied ist nur«, sagte er, »dass du einen Notruf absetzen und einen Tanker rufen kannst. Ich kann das nicht.«
    »Ja, ich könnte einen Tanker anfordern. Und weißt du auch, wie viel das kosten wird?«
    »Bei dir geht es bloß um Geld. Bei mir geht es um mein Leben.«
    St. Ciaire zuckte nur die Achseln.
    Seit dem Angriff auf Vesta hatte Fuchs sich durchgeschlagen, indem er Treibstoff und Proviant von wohlgesonnenen Prospektoren und anderen Schiffen schnorrte, die den Gürtel durchpflügten. Ein paar von ihnen spendeten freiwillig; die meisten sträubten sich jedoch und mussten erst überredet werden. Amanda schickte ihm regelmäßig die Flugpläne der Prospektoren, Bergleute, Tankschiffe und Versorgungsschiffe, die Ceres verließen. Fuchs deponierte Fernbedienungs-Transceiver auf kleinen Asteroiden, gab die Katalognummern der Asteroiden in superkomprimierten Nachrichten an Amanda durch und fragte die Nachrichten dann beim nächsten Vorbeiflug an diesen Asteroiden ab. Es war wie ein Schachspiel, die Transceiver zu bewegen, bevor Humphries' Schnüffler sie zu lokalisieren und als Köder zu nutzen vermochten, um ihn in die Falle zu locken.
    Humphries' Schiffe waren nun bewaffnet und kaum noch allein unterwegs. Es war mittlerweile viel zu riskant, sie anzugreifen. Hin und wieder beschlagnahmte Fuchs Vorräte von Astro-Tankschiffen und Frachtern. Die Kapitäne kamen Fuchs'
    Forderungen nur unter Protest nach, aber sie hatten Anweisung von Pancho, keinen Widerstand zu leisten. Dieser
    ›Mundraub‹ schlug in Astros Bilanzen praktisch nicht zu Buche.
    Deshalb verwunderte es Fuchs umso mehr, dass sogar sein alter Freund sich stur stellte.
    Er beherrschte sich und versuchte es im Guten: »Yves, es geht hier buchstäblich um Leben und Tod für mich.«
    »Aber das ist doch völlig unnötig«, sagte St. Ciaire und fuchtelte mit beiden Händen in der Luft herum. »Du musst doch nicht…«
    »Ich kämpfe auch für dich«, sagte Fuchs. »Ich will Humphries daran hindern, dass er euch zu seinen Vasallen macht.«
    St. Ciaire wölbte eine Augenbraue. »Ach, Lars, mon vieux. In diesem Kampf hast du auch schon Freunde von mir getötet.  Freunde von uns, Lars.«
    »Das ließ sich leider nicht vermeiden.«
    »Sie waren Bauarbeiter. Sie haben dir nie etwas zuleide getan.«
    »Sie haben für Humphries gearbeitet.«

    »Du hast ihnen nicht einmal eine Chance gegeben. Du hast sie gnadenlos abgeschlachtet.«
    »Wir sind im Krieg«, sagte Fuchs schroff. »Im Krieg gibt es Verluste. Das lässt sich eben nicht ändern.«
    »Sie waren nicht im Krieg!«, erwiderte St. Ciaire zornig.
    »Und ich bin auch nicht im Krieg! Du bist der Einzige, der hier einen Krieg führt.«
    Fuchs starrte ihn an. »Weißt du überhaupt, dass ich das, was ich tue, für euch tue? Für alle Felsenratten?«
    »Ach was! Es wird eh bald vorbei sein. Es hat keinen Sinn, diese… diese Vendetta zwischen dir und Humphries fortzusetzen.«
    »Vendetta? Schätzt du mich etwa so ein?«
    St.

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