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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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hatte, einen Stimmenblock auf sich zu vereinigen.
    Die Vorstandsvorsitzende, Harriet O'Banian versuchte, nach Möglichkeit nicht zwischen die Fronten zu geraten. Sie war nämlich der Auffassung, dass ihr Auftrag allein darin bestand, Astro so profitabel wie möglich zu machen. Und ein großer Teil dessen, was Humphries unternehmen wollte, war wirklich gewinnträchtig, auch wenn Pancho praktisch jeden Vorschlag ablehnte, den Humphries oder einer seiner Leute vorlegte.
    Doch nun machte Pancho einen Vorschlag, der auf eine ganz neue Produktlinie für Astro hinauslaufen würde, und Humphries betrieb Totalopposition.
    »Gas von der Jupiteratmosphäre abzapfen?«, sagte Humphries spöttisch. »Vermag man sich etwas vorzustellen, das noch riskanter wäre?«
    »Ja«, sagte Pancho schroff. »Zuzulassen, dass jemand anders einen Fuß in die Tür des Fusionsbrennstoff-Markts bekommt.«
    Temperamentsausbrüche waren der rothaarigen Hattie O'Banian selbst nicht fremd. Aber nicht, wenn sie dem Vorstand vorsaß. Sie klopfte mit den Fingerknöcheln auf den langen Konferenztisch. »Wir werden die Ordnung hier einhalten«, sagte sie bestimmt. »Mr. Humphries hat das Wort.«
    Pancho ließ sich wieder auf den Stuhl fallen und nickte pikiert. Sie saß Humphries am Tisch fast genau gegenüber. O'Banian musste an sich halten, um sie nicht anzulächeln. Pancho hatte große Fortschritte gemacht, seit sie quasi als ungeschliffener Diamant in den Vorstand gekommen war. Hinter dem Westtexas-Slang und dem Flintenweibgebaren verbargen sich hohe Intelligenz, schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, mit der Intensität eines Laserstrahls sich auf ein Thema zu konzentrieren. Mit Hatties Hilfe hatte Pancho sich die Etikette eines Vorstandsmitglieds angeeignet: Heute trug sie einen rosefarbenen Hosenanzug, der mit dezentem Schmuck akzentuiert war. Trotzdem fand Hattie, dass sie ihr burschikoses Wesen auf Dauer nicht zu unterdrücken vermochte. Sie sah so aus, als ob sie sich am liebsten über den Tisch gebeugt und Humphries eine vor den Latz geknallt hätte.
    Was Humphries betraf, so schien er sich in einem legeren dunkelblauen Strickanzug und einem hellgelben Stehkragenhemd pudelwohl zu fühlen. Er versteht es, sich zu kleiden, sagte Hattie sich, und er versteht es noch besser, seine Gedanken zu verbergen.
    »Martin«, sagte O'Banian. »Haben Sie dem noch etwas hinzuzufügen?«

    »Gewiss«, sagte Humphries mit einem listigen Lächeln. Er richtete für ein Moment den Blick auf Pancho und schaute dann wieder auf O'Banian. »Ich bin gegen unausgegorene Pläne, die einen Goldschatz am Ende des Regenbogens verheißen, in Wirklichkeit aber mit untragbaren technischen Risiken behaftet sind. Und mit Risiken für Menschen. Ein Schiff auf eine Himmelfahrtsmission zum Jupiter zu entsenden, um Wasserstoff- und Heliumisotope aus der Atmosphäre dieses Planeten zu schöpfen, ist schlicht und ergreifend totaler Wahnsinn.«
    Ein halbes Dutzend der Vorstandsmitglieder nickten zustimmend. O'Banian sah, dass auch ein paar darunter waren, die bei diesen Auseinandersetzungen normalerweise nicht auf Humphries' Seite standen.
    »Ms. Lane? Haben Sie noch mehr zur Unterstützung Ihres Vorschlags vorzubringen?«
    Pancho setzte sich stocksteif auf und schaute Humphries direkt ins Gesicht. »Auf jeden Fall. Ich habe die Fakten präsentiert, die technische Analyse, die Kostenschätzungen und die Gewinnprognosen. Aus den Zahlen geht hervor, dass die Abschöpfung von Fusionsbrennstoffen innerhalb der Möglichkeiten der bestehenden Technologie liegt. Es muss nichts Neues erfunden werden.«
    »Ein Schiff soll im Sturzflug in die Jupiteratmosphäre eintauchen und seine Gase abschöpfen?«, platzte einer der älteren Männer am Tisch heraus. Er hatte ein pausbäckiges rotes Gesicht und eine Glatze.
    Pancho bedachte ihn mit einem angestrengten Lächeln. »Ein Schiff, das vom Jupiterorbit aus in Telepräsenz gesteuert wird.

    Es ist durchaus im Bereich des Machbaren.«
    »Es gibt im Jupitersystem aber noch keine Basis für eine Telepräsenzmannschaft; wir würden sie erst einrichten müssen.«
    »Das ist wahr«, sagte Pancho gleichmütig. »Ich habe auch nicht behauptet, dass die Infrastruktur schon existiert. Aber es ist innerhalb unserer Möglichkeiten. Wir müssen die Basis nur bauen und testen.«
    »Aber zu welchen Kosten?«, fragte die grauhaarige Frau, die zwei Stühle von Pancho entfernt saß.
    »Sie ersehen die entsprechenden Zahlen aus meiner Präsentation«, sagte Pancho

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