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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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man ein Selbstgespräch führte.
    »Edie, dieser Krieg ist nun weit genug gegangen. Ich muss ihn irgendwie beenden. Die Kämpfe haben schon auf Selene übergegrif-fen, und das kann ich nicht zulassen. Wenn das Feuer von Humphries' Garten sich weiter ausgebreitet hätte, dann hätte es hier viele Todesopfer gefordert. Vielleicht wäre sogar die gesamte Bevölke-rung umgekommen. Ich kann nicht zulassen, dass diese Leute eine solche Bedrohung für uns darstellen. Ich muss sie stoppen.«
    Ja, sagte Stavenger sich. Du musst sie stoppen. Es wird Zeit, die Reservebank zu verlassen und aufs Spielfeld zu gehen. Aber was soll ich tun? Wie soll man zwei der größten Konzerne im Sonnensystem daran hindern, Selene in ein Schlachtfeld zu verwandeln?
    Ich muss einen Weg finden, wurde er sich bewusst. Sonst werden sie alles zerstören.
    Als seine Nachricht die Elsinore erreichte, sah Edith Elgin die tiefen Sorgenfalten im Gesicht ihres Mannes.
    Doch in ihrem Kopf rief eine Stimme: Fuchs kommt her! Das muss er. Er hat Freunde unter den Felsenratten. Auf die eine oder andere Art wird es ihm gelingen, sich nach Ceres zu schleichen – zumindest um aufzutanken und Proviant und Vorräte an Bord zu nehmen.
    Und ich werde da sein und ihn interviewen!
    Vor lauter Aufregung sprang sie auf, verließ ihre Kabine und lief den schmalen Gang zur Brücke hinauf. Ich muss herausfinden, wann genau wir an Chrysallis andocken, sagte sie sich. Und schauen, ob der Kapitän noch irgendwelche anderen Schiffe zu orten vermag, die zum Habitat unterwegs sind. Fuchs' Schiff wird auf dem Radar auftauchen, nachdem die Strahlenwolke abgezogen ist.
    Lars Fuchs war tatsächlich nach Ceres unterwegs. Er flog lautlos und hatte alle Bojen und Telemetrie abgeschaltet. Die Hände auf dem Rücken verschränkt, die Mundwinkel mürrisch heruntergezo-gen und angestrengt überlegend stapfte er auf der Brücke der Halsey umher.
    Das Schiff absolvierte den Jungfernflug im tiefen Raum recht ordentlich. Die Systeme waren so hoch automatisiert, dass sie es zu viert fliegen konnten. Nodons Schulter verheilte, und Sanja hatte Fuchs versichert, dass noch mehr Besatzungsmitglieder in Chrysallis auf sie warteten.
    Fuchs war zwar offiziell vom Felsenratten-Habitat verbannt und hatte es auch seit fast zehn Jahren gemieden. Aber sie werden mir doch wohl erlauben, in einen Parkorbit zu gehen, sagte er sich. Nur für einen Tag oder so. Nur so lang, um mehr Mannschaften und Vorräte an Bord zu nehmen.
    Und was dann, fragte er sich. Ich habe die Nautilus , die im Gürtel auf mich wartet, und dieses neue Schiff. Werde ich überhaupt genug Leute finden, um beide Schiffe zu bemannen? Humphries wird alle Reserven gegen mich mobilisieren. Fuchs nickte. Soll er nur. Soll er mich nur durch den Gürtel jagen. Ich werde ihn ausbluten lassen. Es ist mir zwar nicht gelungen, ihn zu töten, aber ich werde ihn dort treffen, wo es ihm am meisten wehtut: in den Büchern. Jedes Schiff, das er auf mich ansetzt, ist ein Aufwand, der den Ertrag schmälert.
    Bei jedem HSS-Schiff, das ich zerstöre, wird ein Fässchen roter Tinte aufgemacht. Ich werde ihn ausbluten.
    Bis er mich tötet, wurde Fuchs sich bewusst. Dieser Krieg zwischen uns kann auf nur eine Weise enden. Ich bin ein toter Mann.
    Das hat er mir schon vor Jahren gesagt.
    Er erhaschte einen Blick auf sein Spiegelbild in einem der dunklen Monitore auf der Brücke. Ein verhärmtes, zorniges Gesicht mit schmalen, zu einem zynischen Grinsen verzerrten Lippen und tiefliegenden Augen, die wie glühende Kohlen brannten.
    Ganz recht, sagte er zu seinem Spiegelbild. Er wird mich töten.
    Aber es wird ihn teuer zu stehen kommen. Ich bin weder leicht noch billig zu haben.
    Big George Ambrose saß mit nervösen Zuckungen am Konferenztisch. Der Stuhl war etwas zu klein für seinen massigen Körper, und die Armlehnen waren gerade so hoch, um ihn in eine zusammenge-kauerte Körperhaltung zu zwingen. Auf die Dauer war das schmerzhaft.
    Und diese Sitzung dauerte nun schon seit etlichen Stunden. Das Regierungsgremium von Chrysallis hatte eine seiner seltenen Un-stimmigkeiten. Für gewöhnlich nickte das Gremium Georges Ent-scheidungen nämlich ab. Keins der Ratsmitglieder wollte wirklich Verantwortung übernehmen. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip vom Personal-Computer des Habitats ausgewählt und mussten dann ein Jahr im Regierungsgremium dienen. Jeder von den acht Männern und Frauen wäre lieber an seinem alten Arbeitsplatz oder zu Hause gewesen, hätte sich

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